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Die SOB schreibt einen Verlust von 1,36 Millionen Franken

Der Eintritt in den Fernverkehr und die Corona-Pandemie führten die SOB in die roten Zahlen.

NADINE ANNEN

Die Südostbahn weist für das Geschäftsjahr 2021 einen Verlust von 1,36 Millionen Franken aus. Dieser ist massgeblich auf die getätigten Vorinvestitionen für den Eintritt in den Fernverkehr und auf den starken Einfluss der Corona-Pandemie zurückzuführen.

Das erste Betriebsjahr des Treno Gottardo von Basel/Zürich nach Locarno konnte die SOB aber erfolgreich abschliessen. Die Passagierfrequenzen lagen knapp dreissig Prozent über den coronabereinigten Erwartungen. Auf dem touristisch geprägten Abschnitt zwischen Arth-Goldau und Bellinzona lie-gen die Frequenzen jedoch auch deutlich über dem Niveau vor Corona.

«Das Beispiel des Treno Gottardo zeigt, dass ein attraktives, umsteigefreies Angebot von den Kundinnen und Kunden geschätzt und genutzt wird», betont Thomas Küchler, Vorsitzender der SOB-Geschäftsleitung.

Über Hundert Personen wurden neu rekrutiert Bei den Linien des regionalen Personenverkehrs stagnieren die Passagierzahlen aber aufgrund der Corona-Pandemie weiter: Zwar zeichnete sich in den Sommermonaten eine leichte Erholung im Vergleich zum Jahr 2020 ab, diese wurde aber durch die steigenden Fallzahlen und die Wiedereinführung von strengeren Massnahmen gestoppt.

Im Allgemeinen liegen die Verkehrserträge deshalb immer noch rund 18 Prozent unter dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. Dass die Verkehrserträge dennoch von 41,8 Millionen Franken (2020) auf 48,1 Millionen Franken (2021) stiegen, ist auf die Übernahme der S6 (Rapperswil- Linthal) zurückzuführen. Im Jahresergebnis der SOB bereits eingerechnet ist die beim Bund beantragte Corona-Defizitdeckung in der Höhe von 5,1 Millionen Franken. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember übernahm die Südostbahn die zweite Fernverkehrslinie «Aare Linth», eine umsteigefreie Verbindung von Bern via Zürich nach Chur. Für den Betrieb dieser Linie waren diverse Vorarbeiten notwendig, die zum erwarteten Verlust führten. Unter anderem wurden über Hundert Personen im Bereich Lokpersonal und Kundenbegleitung neu rekrutiert und ausgebildet.

Durch die Inbetriebnahme des Fernverkehrs erhöhte sich der Personalbestand der SOB auf 815 Vollzeitstellen. Vor der Inbetriebnahme des Fernverkehrs waren es im Jahr 2019 noch 605 Stellen, mit der Inbetriebnahme des Treno Gottardo im vorletzten Jahr 696 Stellen. Die Vorlaufkosten für den Aufbau des Fernverkehrs werden in den kommenden Jahren über die mit der Konzessionsinhaberin SBB vereinbarten Zahlungen wieder ausgeglichen. Einstieg in Fernverkehr führte zu neuem Passagierrekord Die Südostbahn transportierte im vergangenen Jahr mit 17,04 Millionen Fahrgästen so viele Reisende wie noch nie. Die Zahlen lassen sich aber nur beschränkt mit den Vorjahren vergleichen: Das Wachstum ist auf den Eintritt in den Fernverkehr mit dem Treno Gottardo und die Übernahme der S6 im Dezember 2020 zurückzuführen.

Durch die Übernahme der zweiten Fernverkehrslinie «Aare Linth» am 12. Dezember 2021 wird die Zahl der transportierten Fahrgäste auch im laufenden Jahr nochmals deutlich steigen.

In der Sparte Infrastruktur stiegen die Abgeltungen um 5,5 Millionen Franken auf 57,9 Millionen Franken. Dies ist wie in den Vorjahren auf höhere Abschreibungen zurückzuführen.

Der Geschäftsbereich weist für das vergangene Jahr ein leichtes Plus aus. Im Jahr 2021 startete eine neue, bis ins Jahr 2024 laufende Leistungsvereinbarungsperiode mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV). Hier stehen Fahrleitungssanierungen auf dem SOB-Ostnetz und Anpassungen an das Behindertengleichstellungsgesetz im Vordergrund.

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