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«Der Vollzug der neuen Energievorschriften wird ab dem 1. Mai raufgefahren»

Am Energie-Apéro Schwyz informierte Arthur Nauer, Amt für Umwelt und Energie Kanton Schwyz.

ANDREAS SEEHOLZER

Neubauten sollen zukünftig nahezu ohne externe Energiezufuhr auskommen und bestehende Bauten energietechnisch verbessert werden. Dafür hat der Schwyzer Kantonsrat im letzten Jahr eine Revision des Energiegesetzes verabschiedet. Mit der Teilrevision wird das Basismodul der Mustervorschriften des Bundes umgesetzt. Wie Arthur Nauer, Abteilungsleiter Energie und Klima im Amt für Umwelt und Energie Kanton Schwyz, vor rund Hundert Interessierten ausführte, «wird der Vollzug ab dem 1. Mai raufgefahren ».

Bei Altbauten liegt im Kanton Schwyz grosses Potenzial

Laut Nauer ist der Kanton Schwyz im Überblick und im schweizweiten Vergleich bei den Neubauten auf Kurs, bei den bestehenden Bauten passiere aber «erstaunlich wenig» – noch seien viele Fossilheizungen in Betrieb. Künftig werde im Kanton Schwyz eine Verlagerung auf Strom erfolgen, und eine Verdoppelung des Stromverbrauchs erfordere den vermehrten Einsatz von Solaranlagen.

«Die neuen Gebäude verbrauchen fast keine Energie, Handlungsbedarf besteht bei den alten Bauten», so Nauer. Mit den neuen Vorschriften muss bei einem Ersatz der Heizung in Altbauten auf erneuerbare Energie umgestellt werden, und bei Elektrowärme besteht eine Sanierungspflicht.

Dies bedeutet laut Nauer «nicht unbedingt» ein Verbot von Heizungen, die mit fossiler Energie betrieben werden. Falls das Gebäude gedämmt sei, könne eine neue Ölheizung durchaus möglich sein. Als Grundsatz sprach Nauer davon, dass bei Gebäuden, die vor dem Jahr 1970 gebaut worden sind, eine Heizung mit erneuerbarer Energie wahrscheinlich nötig ist, bei neueren Bauten dürfte mit Dämmung und neuen Fenstern eine Ölheizung innerhalb der Vorgaben liegen und damit nach wie vor möglich sein.

Zu beachten gelte es die langen Lieferfristen

Eine Zuhörerin wollte wissen, was passiere, wenn eine Ölheizung defekt sei und innert Kürze eine neue Heizung installiert werden müsse. Dazu Nauer: «Der Ersatz einer Heizung braucht ausreichend Planung», nicht nur, dass ein Energienachweis erstellt werden müsse, es gelte auch, die zurzeit langen Lieferfristen des Marktes zu beachten.

Im zweiten Teil sprach Umweltingenieur Benjamin Suter über die praktische Umsetzung der neuen Vorschriften. Dabei zeigte er den Anwesenden auf, was ein Energienachweis ist und wo die Tücken bei der Planung liegen. Er sagte, dass rund fünfzig Prozent der Neubauten im vergangenen Jahr die neuen Vorgaben bereits erfüllt hätten.

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