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Der Kanton Schwyz wäre auf radioaktive Wolke vorbereitet

Das Schutzkonzept steht: Das zeigt die Antwort auf eine Kleine Anfrage zu einer radioaktiven Wolke über dem Kanton.

MIA JULE HÄHNI

In einer Kleinen Anfrage vom 7. März stellte Kantonsrat Bruno Beeler (Die Mitte, Goldau) der Regierung die Frage, was zu tun sei, wenn eine radioaktive Wolke über den Kanton Schwyz ziehen würde. Aufgrund des Kriegs in der Ukraine könnte es erneut zu einem atomaren Unfall kommen, welcher radioaktive Wolken bis in die Schweiz bringen könnte.

Regierungsrat Herbert Huwiler erklärte in der Antwort, dass der Kanton Schwyz seine Bevölkerung schützen könne, indem er die Massnahmen und Weisungen der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) umsetze.

NAZ übernimmt Führung

Bei radiologischen Ereignissen übernimmt die NAZ die Führung und informiert die betroffenen Kantone und Gemeinden über das weitere Vorgehen.

Auf nationaler Ebene besteht ein Schutzkonzept für KKW-Unfälle in der Schweiz. Dieses kann auf andere radiologische Ereignisse, wie in diesem Fall ein allfälliges atomares Ereignis in der Ukraine, ausgeweitet werden. Ein kantonales Schutzkonzept erübrigt sich, da die NAZ in solchen Fällen die Führung übernimmt und Weisungen an die kantonalen Behörden zur Ausführung weitergibt.

Die Anordnung von Schutzmassnahmen erfolgt in der Akutphase durch die NAZ. Die wichtigsten Massnahmen sind dabei der Aufenthalt im Haus, das Aufsuchen von Kellern oder Schutzräumen, die Einnahme von Jodtabletten und Massnahmen in der Landwirtschaft. Diese Schutzmassnahmen dienen sowohl dem Schutz vor äusserer wie auch innerer Bestrahlung. Die Umsetzung der angeordneten Schutzmassnahmen liegt in der Verantwortung der einzelnen Gemeinden.

Tauglichkeit in Sachen Schutzmassnahmen

Der Aufenthalt in Haus, Keller oder Schutzraum ist bei einem radioaktiven Ereignis die wichtigste Massnahme. Dadurch kann die zu erwartende Dosis radioaktiver Strahlen um das 10- bis 50-fache reduziert werden. Die öffentliche Bekanntgabe der Zuweisungspläne für die Schutzräume erfolgt erst, wenn die sicherheitspolitische Lage es erfordert. Bei einer konkreten Gefährdung alarmieren die Behörden die Bevölkerung mittels Sirenen.

Die Verteilung von Jodtabletten im Kanton Schwyz würde vom Amt für Gesundheit und Soziales angepasst. Sobald das Bundesamt für Bevölkerungsschutz dies anordnet, sind die Gemeinden für die Verteilung der Tabletten zuständig. Die Einnahme von Jodtabletten verhindert, dass über die Atemluft aufgenommenes radioaktives Jod in der Schilddrüse eingelagert wird. Durch ein sofortiges Ernte-, Weide- und Inverkehrsbringungsverbot kann auch im Bereich der Landwirtschaft eine Schutzmassnahme gewährleistet werden. So wird verhindert, dass kontaminierte Agrarprodukte verarbeitet, verkauft und verzehrt werden.

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