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Kanton sucht 350 Unterbringungsplätze

Kanton sucht 350 Unterbringungsplätze Kanton sucht 350 Unterbringungsplätze

Auf dem Stoos, der Rigi, in Schwyz, Morschach und Bennau laufen Abklärungen für die Unterkunft von ukrainischen Flüchtlingen.

JÜRG AUF DER MAUR

Bund, Kanton und Gemeinden arbeiten auf Hochtouren. Sie alle überlegen sich und klären ab, wie und wo die ukrainischen Flüchtlinge untergebracht werden können, die derzeit zu Hunderttausenden aus dem Kriegselend fliehen. Wie viele bereits im Kanton Schwyz eingetroffen sind, kann niemand sagen. Die Fliehenden können in die Schweiz nicht nur vereinfacht einreisen, sie sind im Moment vor allem auch privat untergebracht.

«So viele Plätze wie möglich»

In der Hauptortgemeinde Schwyz setzt man derzeit voll auf Privatwohnungen und grössere Privatunterkünfte, wie Gemeindepräsident Xaver Schuler gegenüber dem «Bote der Urschweiz» erklärte. Gespräche seien am Laufen. Schuler ist zuversichtlich, dass das machbar sein wird. Gemäss Informationen dieser Zeitung fanden zudem mehrere Personen bereits auch vorläufig Unterschlupf im Asylzentrum in Biberbrugg.

Die Zentren in Biberbrugg und Morschach allein werden aber nicht ausreichen. Sicher ist, dass der Kanton weitere Zentren eröffnen muss. «Wir müssen schauen, dass wir so viele Unterbringungsplätze wie möglich erhalten », erklärt Markus Blättler, Leiter des Migrationsamtes des Kantons Schwyz. Gesucht würden Liegenschaften für mehr als 50 Personen. Die Häuser müssten über eine längere Zeit verfügbar sein. «Die Menschen, die dort wohnen, wechseln dann wieder. Aber für den Aufbau der Strukturen braucht es eine gewisse Kontinuität. » Gemäss Angaben von Stefan Gribi, Caritas-Mediensprecher, laufen derzeit im Kanton Schwyz Abklärungen für neue Unterbringungszentren auf dem Stoos, der Rigi, in Schwyz, Morschach und Bennau.

Neue Arbeitsstellen Im Moment könne nicht gesagt werden, wie viele neue, temporäre Asylzentren im Kanton Schwyz eröffnet werden sollen, betont Blättler. «Je nach Grösse der Einheiten, die zur Verfügung stehen, sind es mehr oder weniger.» Man wäre aber froh, «zu den bisherigen 200 Unterbringungsplätzen in Asylunterkünften nochmals etwa 300 bis 350 zusätzlich zu finden», so der oberste Schwyzer Migrationsverantwortliche: «Das gäbe uns eine gewisse Flexibilität für die Unterbringung der zu erwartenden Flüchtlingskontingente.» Die Caritas ist im Auftrag des Kantons Schwyz für die Betreuung der Flüchtlinge und Asylbewerber zuständig. Gemäss geschalteten Inseraten läuft derzeit die Personalsuche auf Hochtouren. Noch ist allerdings nicht klar, wie viele Stellen geschaffen werden müssen. Es dürften aber zwischen 20 und 40 Arbeitsplätze sein, die möglichst schnell besetzt werden sollen, so der Caritas-Sprecher Gribi.

«Wir suchen Leute, vorzugsweise aus dem Kanton Schwyz», sagt Gribi, weil diese einen kürzeren Arbeitsweg hätten. Gesucht werden neben Leitern der Asylzentren auch Fachpersonen aus dem Gesundheitsbereich, Lehrpersonen, Köche oder Köchinnen, aber auch Mitarbeitende für die Administration.

Auch Einschulungsfragen müssen geklärt werden. Das ist Sache der Gemeinden, der Kanton wird sich nicht einmischen, stellt Markus Blättler klar: «Grundsätzlich werden die Flüchtlingskinder wohl in bestehende Klassenverbände eingebunden. Es ist aber sicher auch möglich, dass man eine Gruppe Ukrainerkinder zusammennimmt und separat schult.»

Man beachte auch den Bericht auf Seite 2 der heutigen Ausgabe.

Die zwei Asylzentren, die der Kanton in Biberbrugg (Foto) und Morschach führt, werden nicht genügend Platz bieten können.

Foto: Hans-Ruedi Rüegsegger

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