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Siebte im Slalom zum Saisonausklang

Siebte im Slalom zum Saisonausklang Siebte im Slalom zum Saisonausklang

Wendy Holdener beim Weltcupfinale leicht handicapiert

Wegen ihrer Verletzung aus dem Riesenslalom in Are vor einer Woche konnte Wendy Holdener beim Weltcupfinale nicht ganz ihr normales Niveau abrufen.

KONRAD SCHULER

Nach ihrer Verletzung im Herbst begann die Slalomsaison von Wendy Holdener in Levi am 20. November mit einem siebten Rang. Nach ihrer Verletzung vom vorletzten Wochenende im Riesenslalom in Are beendete die Unteribergerin die Saison am Samstag in Méribel wiederum mit einem siebten Rang im letzten Slalom anlässlich des Weltcupfinals. Dazwischen lag eine Saison mit resultatmässigen Ups and Downs.

Im Weltcup holte Wendy Holdener in ihrer Paradedisziplin Slalom zwei Podestplätze. In Killington fuhr sie am 28. November auf den dritten Platz, in Kranjska Gora beendete sie das Rennen am 9. Januar auf Rang zwei. Dies waren die Podestplätze 28 und 29 von Wendy Holdener in einem Weltcup-Slalom. Sieben von neun Slaloms beendete sie in den Rängen zwei bis sieben. Einmal schied sie aus, einmal konnte sie verletzungsbedingt nicht starten.

Zwei Ausrufezeichen setzte sie an den Olympischen Winterspielen in Peking. Am 9. Februar gewann sie Bronze im Slalom mit einem Rückstand von gerade mal zwölf Hundertstelssekunden auf Petra Vlhova. Am 17. Februar holte sie in der Kombination hinter ihrer Teamkameradin Michelle Gisin Silber. Dies waren die Medaillen vier und fünf an Olympischen Spielen. Siebte im Slalom von Méribel

Trotz einer Schnittwunde und einer Schienbeinprellung, die sie sich in Are im Riesenslalom zugezogen hatte, konnte Wendy Holdener den letzten Slalom und den letzten Riesenslalom am Weltcupfinale im französischen Courchevel/Méribel bestreiten.

Vor dem Slalom zeigte sie sich zuversichtlich. «Das Gefühl ist sehr gut, ich hoffe, dass etwas Gutes drinliegt», führte sie im SRF-Interview aus. Es sei ein schöner Slalomlauf zum Angreifen.

Im ersten Lauf fuhr sie solide und belegte mit 1,01 Sekunden Rückstand auf Lena Dürr aus Deutschland den siebten Rang. «Ich hatte keine Schmerzen, es hat gut gepasst», sagte sie zwischen den zwei Läufen. Sie habe nicht ganz volles Risiko genommen. Im zweiten Lauf fuhr sie wiederum solide und hatte einzig einen sichtbaren Hacker kurz vor dem Ziel. Im Endergebnis blieb ihr der siebte Platz mit 1,32 Sekunden Rückstand.

Gewonnen wurde der Slalom von Andreja Slokar aus Slowenien vor Lena Dürr aus Deutschland und Petra Vlhova aus der Slowakei.

Erst nach dem Rennen führte die Unteribergerin aus, dass sie ein paar schwierige Tage hinter sich habe. Sie habe sich während vier Tagen nach der Verletzung gefragt, ob sie überhaupt noch weitere Rennen fahren könne in dieser Saison und ob die Frühlingstrainings noch möglich seien. «Die Prellung tat so weh», versicherte sie.

Vorbereitung auf WM in einem Jahr Den Riesenslalom vom Sonntag betrachtete Wendy Holdener eher als Training für die Weltmeisterschaften an gleicher Stätte in einem Jahr. «Ich möchte die Piste sehen und das Rennen lockerer als üblich angehen. Resultatmässig male ich mir nicht viel aus», führte sie noch am Samstag aus. Seit Are konnte die Unteribergerin kein Riesenslalomtraining ausüben. Den ersten Lauf gewann Mikaela Shiffrin mit deutlichem Vorsprung und sorgte so für viel Spannung in der Disziplinenwertung. Wendy Holdener belegte mit 3,69 Sekunden Rückstand den 24. Platz. «Es war für mich selber heute ein Experiment. Ich wollte mal schauen, was geht, wenn ich schön fahre. Die Intensität hat aber schon gefehlt», gab sie zu Protokoll.

Der zweite Lauf war dann ein wenig fehlerhaft, so dass keine Verbesserung mehr drinlag. Wendy Holdener beendete den letzten Riesenslalom der Saison auf dem 23. Platz mit 3,86 Sekunden Rückstand und holte keine weiteren Weltcuppunkte mehr. Gewonnen wurde das Rennen von Federica Brignone aus Italien vor ihrer Landsfrau Marta Bassino und Petra Vlhova aus der Slowakei. Die Disziplinenkugel ging in einem spannenden Finale an die Französin Tessa Worley.

Zweimal überzeugte Wendy Holdener in der vergangenen Saison im Riesenslalom. An den Olympischen Spielen in Peking wurde sie am 7. Februar sehr gute Neunte. Im Welt-cup fuhr sie danach am 6. März auf der Lenzerheide auf Platz acht.

Rang fünf im Slalomweltcup

Wendy Holdener kann insgesamt auf eine mittelmässige bis gute Saison zurückblicken. Nimmt man die Olympischen Spiele sowie die Voraussetzungen im Weltcup aufgrund ihrer Verletzungen von Anfang und Ende Saison als Grundlage, ist das Prädikat «gut» wohl angebracht, nimmt man die Statistik als Grundlage, neigt man eher zum Prädikat «mittelmässig». Die Zahlen können das verdeutlichen.

In ihrer zwölften Weltcupsaison erzielte sie sowohl im Gesamtweltcup als auch im Slalomweltcup das siebtbeste Resultat. Im Gesamtweltcup wurde sie mit 513 Punkten auf dem 14. Platz rangiert. Siegerin wurde zum vierten Male die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin mit 1493 Punkten. Im Slalomweltcup holte Wendy Holdener 357 Zähler und klassierte sich auf Rang fünf. Die Kugel ging an Petra Vlhova mit 770 Punkten.

Die Bestergebnisse erreichte Wendy Holdener in der Saison 2017/2018. Damals belegte sie im Gesamtweltcup mit 1168 Punkten den zweiten Rang, im Slalom holte sie mit 705 Zählern ebenfalls Rang zwei. Vor der Sonne stand ihr damals einzig Mikaela Shiffrin.

Zur Vollständigkeit der Saisonbilanz zum Schluss noch dies: In der abgelaufenen Saison kam die Unteribergerin in der Abfahrt mit sechs Punkten auf Rang 46, im Super-G mit 76 Zählern auf Rang 25 und im Riesenslalom mit 74 Punkten ebenfalls auf Rang 25.

Wendy Holdener bei ihrem letzten Lauf der Saison im Riesenslalom beim Weltcup-Final. Foto: Screenshot SRF

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