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Rang neun als klar bestes Saisonergebnis

Rang neun als klar bestes Saisonergebnis Rang neun als klar bestes Saisonergebnis

Wendy Holdener überraschend stark im olympischen Riesenslalom

Mit zwei starken Läufen fuhr die Unteribergerin am Montagmorgen wie vor vier Jahren in Pyeongchang im Riesenslalom in die Top-Ten.

KONRAD SCHULER

In der internen Ausscheidung hatte sich Wendy Holdener gegen Andrea Ellenberger den Startplatz gesichert. Sie stellte sich vor dem ersten Rennen vor, dass dieser Kunstschnee von Yanqing bei ihr zu Hause den Leuten gut gefallen würde.

Mit der Startnummer 16 legte sie einen angriffigen ersten Lauf hin. Optisch sah zwar nicht alles sehr gut aus. Es war eine etwas wilde Fahrt, aber es war dafür ein engagierter und beherzter Auftritt. Mit Rang zehn und 1,65 Sekunden Rückstand auf Sara Hector aus Schweden gelang ihr der mit Abstand beste Lauf der Saison in dieser Disziplin. Im Weltcup hatten nur gerade die Ränge 16, 17 und 18 herausgeschaut.

In den ersten etwa 15 Toren im Steilhang nach dem Start sei es fast glatt, fast eisig gewesen, aber der Grip sei da gewesen. Im flacheren Teil habe es Mut gebraucht, mit vollem Zug zu fah-ren. «Ich bin zufrieden, dass ich angegriffen habe, dass ich nicht auf der Linie gehockt bin, dass ich weiterhin Gas gegeben habe, auch wenn es mich mal gespickt hat», fasste sie ihren ersten Lauf zusammen. Sie klassierte sich als drittbeste Schweizerin direkt hinter Lara Gut-Behrami und Michelle Gisin. Mit Titelverteidigerin Mikaela Shiffrin und Marta Bassino aus Italien schieden zwei der heissesten Favoritinnen schon ganz oben aus. Die Saisondominatorin Sara Hector aus Schweden führte nach Halbzeit vor der Österreicherin Katharina Truppe und der Italienerin Federica Brignone.

Siebtbeste im zweiten Lauf

Obwohl Wendy Holdener mit dem rechten Stock am Start etwas ausrutschte, fuhr sie im zweiten Lauf noch mutiger und angriffiger und erzielte die siebtbeste Laufzeit. Bestzeit stellte ihre Teamkollegin Lara Gut-Behrami auf. Wendy Holdener verlor nur 0,77 Sekunden und war gar zwei Hundertstel schneller als die nachmalige Olympiasiegerin Sara Hector. Lara Gut-Behrami holte mit dieser Laufbestzeit noch Bronze. Dies war die zweite Bronzemedaille nach derjenigen in der Abfahrt von Sotschi im 2014.

Für die kommenden Rennen sei es ein Vorteil gewesen, dass sie habe starten dürfen und damit Erfahrungen sammeln können. «Der Start war zweimal sehr gut, im Mittelteil wäre noch etwas mehr rauszuholen gewesen, wenn ich im Verlaufe der bisherigen Saison mehr gute Läufe gehabt hätte. Auf jeden Fall habe ich mich gefreut, dass ich dabei gewesen bin», so die Unteribergerin nach ihren zwei sehr guten Läufen.

Mit Rang 9 und 1,63 Sekunden Rückstand auf die Siegerin egalisierte sie den 9. Rang von vor vier Jahren in Pyeongchang.

Zwischen den Läufen sei sie zurück ins Zimmer gegangen und habe etwas für die Durchblutung gemacht. Daneben habe sie Videos geschaut und etwas gegessen. «Bevor Beat Feuz auf seiner Siegesfahrt durchs Ziel gefahren ist, blieb das Internet stehen. Als es wieder zu laufen begann und Beat Feuz Bestzeit hatte, habe ich gejauchzt», gab sie zu Protokoll.

Vor zwei Tagen habe sie mit ihm das Frühstück gegessen. «Es ist richtig cool, wie er es wieder angelegt hat», sagte sie und gratulierte ihm artig.

Mit ihrem kecken und überraschend guten Auftritt im Riesenslalom hat auch Wendy Holdener einen sehr guten Start in die Wettkämpfe erwischt. Sie wirkte nicht nur in den Rennläufen überaus aufgestellt und voller Tatendrang. Die Skifans dürfen sich auf die weiteren Auftritte jedenfalls richtig freuen.

Wendy Holdener legte an den Olympischen Winterspielen gestern Montag im Riesenslalom einen guten Start hin.

Bild: SRF

«Ich bin zufrieden, dass ich angegriffen habe, dass ich nicht auf der Linie gehockt bin, dass ich weiterhin Gas gegeben habe, auch wenn es mich mal gespickt hat.»

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