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«Unser Verein steht auf Messers Schneide»

«Unser Verein steht auf Messers Schneide» «Unser Verein steht auf Messers Schneide»

Jesse Marty, Präsident des Samaritervereins Unteriberg, steht Red und Antwort

«Das Rekrutieren von Samariterlehrpersonen gestaltet sich schwierig», sagt Jesse Marty: «Wir haben gewisse Nachwuchsprobleme. Die Leute denken: Es geht ja auch ohne Verein.»

MAGNUS LEIBUNDGUT

Wie viele Mitglieder hat der Samariterverein Unteriberg?

Zurzeit haben wir 31 Mitglieder.

Immer mehr Samaritervereine lösen sich auf: Welche Perspektiven hat der Samariterverein Unteriberg? Unser Verein steht auf Messers Schneide. Aktuell verfügen wir über keine eigene Samariterlehrperson, deshalb müssen wir unser Wissen und unsere Ausbildung auswärts «einkaufen». Längerfristig ist das keine Lösung. Hat Ihr Verein Nachwuchsprobleme?

Das Rekrutieren von Samariterlehrpersonen gestaltet sich schwierig, und auch der Posten des Vizepräsidenten ist seit zwei Jahren vakant. Also ja, gewisse Nachwuchsprobleme haben wir.

Käme eine Fusion mit dem Samariterverein Oberiberg in Frage?

Nein, da sich der Samariterverein Oberiberg im Jahr 2020 auflösen musste.

Wie werden Ihre Kurse besucht?

Kurse für die Öffentlichkeit konnten wir in den vegangenen Jahren mangels Samariterlehrpersonen keine mehr anbieten. Die Vereinsübungen wurden eher mittelmässig besucht. Dies ist sicher auch der Corona- Pandemie und der damit einhergehender Unsicherheit geschuldet.

Werden die Samaritervereine zu wenig vom Kanton unterstützt? Wie oben erwähnt, fehlt uns eine Samariterlehrperson, und wir konnten unsere IVR Stufe 2 nicht mehr halten. Dem Kantonalverband lag viel daran, dass wir diese Stufe wieder erreichen, um weiterhin als Verein tätig sein zu können. Sie organisierten auswärtige Samariterlehrpersonen, die ins Ybrig kamen, um Übungen durchzuführen. Ich bin mit der Unterstützung zufrieden.

Wie verläuft Ihre Zusammenarbeit mit dem Kantonalverband der Samariter?

Gut, man bekommt stets Hilfe angeboten, falls dies notwendig ist. Wieso haben viele Vereine Nachwuchssorgen? Der Grund liegt wohl in der gesellschaftlichen Entwicklung. Das Bedürfnis nach einem Verein, einem Vereinsleben ist nicht mehr dasselbe wie früher. Die Leute sind mobiler und wollen stets flexibel sein und sich nicht mehr fest an einen Verein und seine damit einhergehenden Verpflichtungen und Termine binden lassen. Die Pandemie hat aus meiner Sicht noch dazu beigetragen, dass sich die Leute denken: Es geht ja auch ohne Verein!

Jesse Marty, Präsident des Samaritervereins Unteriberg. Foto: zvg

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