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Schwyzer Samaritervereine tätigen den Notruf

Schwyzer Samaritervereine tätigen den Notruf Schwyzer Samaritervereine tätigen den Notruf

Im Kanton Schwyz sinkt die Zahl der Samariter stetig. Immer mehr Samaritervereine lösen sich auf. Der Mangel an Nachwuchs macht den Vereinen das Überleben schwer. Die Vereine kämpfen mit Mitgliederschwund – und geraten aufgrund neuer Richtlinien ins Straucheln.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Vor einem Jahr hat sich der hundertjährige Samariterverein Rothenthurm mit einer Statutenanpassung in den Sanitätsverein umgewandelt. Heidi Gisler, Präsidentin des Sanitätsvereins Rothenthurm, war 15 Jahre lang Kassierin im Samariterverein: «Ich hatte dementsprechend einen guten Einblick in die Finanzen des damaligen Vereins.» Dieser wurde mit hohen Abgaben an die Dachverbände, den Schweizerischen Samariterbund und den Schwyzer Kantonalverband, immer mehr belastet, erhielt aber nur unzureichende Leistungen dafür. «Die vom Verband angebotenen Kursleiterausbildungen waren nicht zufriedenstellend. Weiter waren die Vorgaben für die Ausbildner nicht übersichtlich», schildert Gisler: «Die Informationen seitens des Schweizerischen Samariterbundes in Olten waren hierüber ungenügend.» Die neue IT-Plattform sei sehr zeitaufwendig.

Vom Samariterverband zur SBS-Rettungsschule Aus diesen Gründen haben sich die Verantwortlichen neu orientiert und entschieden, aus dem Samariterverband auszutreten und sich der SBS-Rettungsschule Training und Rettung (Schule für Betriebssanitäter und Spezialkurse Schweiz) in Emmen anzuschliessen. «Das Ausbildungsmaterial und die Weiterbildungen mit Rettungssanitäter sind immer aktuell und praxisreal», sagt Gisler.

Der neue Verein hat jetzt zwei zertifizierte Ausbildnerinnen, die beim Interverband für Rettungswesen (IVR) und SGS (AS-TRA) anerkannt sind. «Wir bilden unsere Mitglieder aus, die auch bei der Feuerwehr als SEE (Sanitätsdienstliches Ersteinsatz-Element) und als First Responder im Einsatz sind», schildert die Präsidentin: «Weiter besuchen diejenigen einmal jährlich einen kantonalen Weiterbildungs-Vormittag. » «Wir unterstützen unsere Gemeinde mit einem Sanitätsdienst, Kursen, Weiterbildung, Nothilfe erteilen oder der Vermietung von unserem Krankenmobiliar », sagt Gisler: «Der Sanitätsverein Rothenthurm übernimmt für Anlässe gerne den Sanitätsdienst. Er ist mit allen notwendigen Materialien für jeden Anlass ausgerüstet.» Keine Nachwuchsprobleme Nach wie vor im Angebot sind Nothilfekurse für Fahrschüler und BLS/AED-Kurse sowie Firmenkurse, in denen lebensrettende Basismassnahmen und Wiederbelebungstechniken gelernt werden. «Genau in dieser schnelllebigen Zeit dürfen das Gesellschaftliche und der Spass im Verein nicht zu kurz kommen», betont Gisler. Der Sanitätsverein Rothenthurm zählt rund dreissig Mitglieder: «Mit unseren Monatsübungen sind wir gut aufgestellt für die Zukunft. Just sind zwei neue junge Kräfte bei uns dazugestossen », führt die Präsidentin aus: «Wir sind aktiv im Dorfleben vertreten. Und ebenso sind wir aktiv auf Social Media, was wichtig ist, um Junge anzusprechen. Momentan können wir uns nicht über Nachwuchsprobleme beklagen. »

Verein in Oberiberg hat sich vor zwei Jahren aufgelöst

Der Samariterverein Oberiberg hat sich derweil bereits im Jahr 2020 aufgelöst. «Wir waren am Ende noch drei oder vier Leute im Verein», sagt Eduard Holdener, ehemaliger Präsident des Samaritervereins Oberiberg: «Da war schlicht kein Interesse mehr vorhanden bei den Leuten, sich für den Verein zu engagieren. » Keine Nachwuchssorgen plagen derweil den Samariterverein Einsiedeln: «Wir haben rund fünfzig Mitglieder», sagt Co-Präsidentin Nathalie Kälin. Regelmässig treten aus der überaus aktiven Help-Jugendgruppe neue Leute in den Verein über.

Vor einem Jahr hat sich der hundertjährige Samariterverein Rothenthurm mit einer Statutenanpassung in den Sanitätsverein umgewandelt.

Foto: zvg

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