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Massenansturm auf Sonne und Schnee

Massenansturm auf  Sonne und Schnee Massenansturm auf  Sonne und Schnee

Nebel im Tal und Sonne in den Bergen sorgte in der Region Einsiedeln am vergangenen Wochenende für einen Massenansturm von Skifahrern und Sonnenhungrigen. Nicht alle erreichten ihr Ziel.

WOLFGANG HOLZ

Die sonnigen Wetterverhältnisse lockten am Sonntag zahlreiche Schweizerinnen und Schweizer auf die Skipisten in der Region. ImSkigebietBrunni-Haggenegg- Holzegg etwa bildeten sich schon morgens lange Schlangen vor dem Skilift – eine Ausnahmesituation. Ankommende Gäste mussten bereits ab kurz nach 10 Uhr wieder weggeschickt werden, weil die Parkplätze alle voll waren. Allein im Hoch-Ybrig sollen es am Wochenende rund 12’000 Wintersportler gewesen sein. «Nicht oft so eine Situation»

«Eine solche Situation haben wir nicht häufig, vielleicht zwei-, dreimal pro Saison», sagte Erich Steiner, Betriebsleiter des Skilifts Brunni-Haggenegg am Sonntagmorgen, gegenüber Tele züri. «So früh im Winter haben wir einen Massenansturm allerdings noch nicht erlebt.» So manche Autofahrer mussten deshalb im Skigebiet Brunni- Alpthal umdrehen und sich ein anderes Plätzchen an der Sonne suchen. Oder gleich wieder nach Hause fahren. Dabei entstand teils ein ziemliches Verkehrschaos.

«Polizei konnte nichts tun»

Auch die Parkplätze auf der Ibergeregg waren laut Aussage von David Mynall, Sprecher der Kantonspolizei Schwyz, am Sonntag völlig überfüllt. «Wir von der Kantonspolizei registrierten natürlich die Staubildungen am Morgen und am Abend in Richtung Einsiedeln und ins Ybrig», sagt Mynall. Um wie viele Skifahrer und Sonnenhungrige es sich dabei gehandelt haben mag, kann er nicht sagen. «Unten grau, oben blau – bei so einer Wetterlage kann man nur schwer quantifizieren, wie viele Leute da unterwegs waren.» Die Polizei könne solche Staubildungen nicht verhindern. «Es darf sich ja jeder frei bewegen.» Stauwarnungen im Radio Dabei wurden Autofahrer am Sonntagmorgen schon im Radio davor gewarnt, dass man von der Autobahnabfahrt Richterswil bis nach Einsiedeln und ins Ybrig mit Staus rechnen müsse. «Ich bin vor Schindellegi im Stau gestanden», berichtet ein Einsiedler Autofahrer, der von Zürich aus unterwegs war. Es sei von dort aus nur im Stop-and-Go bis ins Klosterdorf gegangen – «und wenn ich nicht den Schleichweg über Bennau und den Schnabelsberg bei der Ausfahrt Biberbrugg genommen hätte, hätte ich wohl ewig gebraucht. » Grund: Richtung Einsiedeln auf der Kantonsstrasse ging fast nichts mehr.

Ewig brauchten viele Skifahrer nicht nur auf dem Weg ins Skigebiet, sondern auch wieder nach Hause. Allein von Euthal bis nach Schindellegi dauerte die Heimfahrt für Autofahrer am Sonntagabend weit über eine Stunde – wobei der Grund für die kilometerlangen Staus nicht nur Skifahrer aus der Region waren. Es wurden in den Kolonnen auch viele Autokennzeichen aus Süddeutschland gesichtet, die wegen der Zertifikatspflicht an deutschen Skiliften eine Fahrt über die Grenze machten. Auch Busse waren überfüllt

Nicht zuletzt hatten es auch solche, die mit dem Bus unterwegs waren, nicht gerade leicht. «Am Samstag war das Postauto um 9.35 Uhr von Einsiedeln nach Brunni komplett voll – viele Leute mussten stehen gelassen werden», berichtet ein Buspassagier. Das Zusteigen in Trachslau und Alpthal sei unmöglich gewesen. Ob es Ersatzbusse gegeben habe, wisse er nicht.

Zwei Extreme aus zwei Vierteln: Während sich am Sonntagabend die Autokolonne weit über Gross hinaus staute (links), genossen Jung und Alt zur gleichen Zeit ein gemütliches Eishockeyspiel auf dem Natureisfeld in Euthal.

Fotos: Walter Kälin/Irene Kälin

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