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Nachhaltigkeit

IDA OCHSNER

Ohne Nachhaltigkeit kein Wachstum. Das erkannte man bereits im Mittelalter. 90 Prozent von Nordeuropa war vom «finsteren Wald» umgeben. Auch die römischen Legionäre wollten sich lieber nicht mit den brüllenden Heiden in diesen dichten und dunklen Wäldern messen.

Doch wo ist der Wald geblieben? Mitte des 11. Jahrhunderts entwickelten sich die Gesellschaften sehr schnell, die Bevölkerung in Mitteleuropa stieg massiv und der Bau von Holzhäusern verschlang die Wälder. Auch für den boomenden Handel brauchte man viel Holz. Denn Schiffe waren auf allen Flüssen unterwegs als einfaches, schnelles und günstiges Transportmittel. Der grösste Waldfresser waren aber die stinkenden Kohlemeiler, die rings um die Städte standen. Man verübte einen bedenkenlosen Raubbau am Wald.

Im 14. Jahrhundert kam es zum ersten Waldschutzgesetz. Eine der ersten Vorschriften lautete, dass Holz nur entsprechend seiner Qualität genutzt werden durfte: Edle Hölzer wie Eiche für Brennholz zu schlagen, war streng verboten. Nur noch Unterholz durfte als Brennholz verwendet werden. Die Menschen durften ihre Nutztiere zur Fütterung auch nicht mehr in den Wald treiben. Denn wenn die Schweine die Eicheln aufwühlten und frassen und Schafe und Ziegen die jungen Sprösslinge abknabberten, konnten nicht genügend Bäume nachwachsen. Diese und viele andere Massnahmen sind in den Waldschutzgesetzen weltweit erfasst, damit der Wald sich erholen und ein Kollaps verhindert werden kann.Wieder einmal ist es in der Hand des Menschen! *

Ida Ochsner (62). verlobt mit Heiri Strohmayer (65), steirischer Winzer. Er ist von Natur gelassen – bis er grunzende Wildschweine in seinen Reben sieht! Ida meint ernst: «Wir gehen mit der Erde um, als hätten wir eine zweite im Keller.»

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