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Unter den eigenen Erwartungen

Unter den eigenen Erwartungen Unter den eigenen Erwartungen

Wendy Holdener in Courchevel auf Rang 16 und 18 in den beiden Riesenslaloms

In den beiden ersten Weltcup-Riesenslaloms der Saison zeigte die Unteribergerin gute Ansätze und blieb dabei aber resultatmässig unter den Erwartungen.

KONRAD SCHULER

Vor zwei Jahren holte Wendy Holdener in Courchevel einen ihrer beiden Riesenslalom-Podestplätze der Karriere mit Rang drei. Letztes Jahr wurde sie enttäuschende 21. Ihre eigenen Erwartungen waren am Dienstag und Mittwoch dieser Woche höher als die erzielten Resultate. «Ich bin froh, dass es im Training so gut gelaufen ist, ich habe mich gut gefühlt und hoffe, dass ich es in den Rennen abrufen kann», führte sie vor den beiden ersten Riesenslaloms des Winters aus.

Guter Start im ersten Lauf

Im ersten Lauf vom Dienstag startete sie sehr gut. Nach 22 Toren betrug ihr Rückstand mit der Startnummer 16 auf die Bestzeit nur gerade mal 59 Hundertstel. Auch die nächsten 14 Tore passierte sie sehr gut. Sie lag im Bereich der Ränge fünf bis acht. Dann aber unterliefen ihr mehrere Fehler, so dass sie in den letzten zehn Toren auf den 15. Rang mit 2,55 Sekunden Rückstand zurückgeworfen wurde. Die Erkenntnis war da, dass das Skifahren im Riesenslalom wieder da war. Leider reichte dieses aber nicht ganz bis ins Ziel.

Im zweiten Lauf lief es dann harziger. Wendy Holdener fuhr viel verhaltener und vorsichtiger als im ersten Lauf. Mit nur der 21. Zeit verlor sie noch drei Ränge und wurde schlussendlich 18. Damit war sie immerhin noch drittbeste Schweizerin. Sie selber aber war stark gefrustet und sass fragend am Boden.

Siegerin wurde Mikaela Shiffrin, die damit in Courchevel ihren vierten Sieg in einem Riesenslalom feierte. Insgesamt war es bereits ihr 72. Weltcup-Erfolg.

Eigenes Gefühl war besser

Am Mittwoch legte Wendy Holdener zwei solide Läufe hin, ohne dabei zu glänzen. Es waren in beiden Läufen keine grossen Fehler auszumachen. Sie verlor von oben bis unten kontinuierlich Zeit. Nach dem ersten Lauf lag sie auf Rang 15, am Schluss klassierte sie sich als 16. Wiederum war sie drittbeste Swiss-Ski-Fahrerin. Im zweiten Lauf fuhr sie die 17.-beste Zeit.

«Ich war vom Resultat nach dem ersten Lauf überrascht und meinte, dass ich vieles richtig gemacht habe. Es hat sich besser angefühlt, als es war», gab sie nach dem ersten Lauf selbstkritisch zu Protokoll. Sie habe noch zu viel angedriftet und dabei nicht die Coolness gehabt, alles auf Zug zu fahren.

Siegerin wurde die Schwedin Sara Hector, die damit ihren zweiten Weltcupsieg feiern

konnte.

Wille zum totalen Angriff fehlt

Insgesamt konnte Wendy Holdener in den beiden Riesenslaloms nicht ganz verbergen, dass noch immer ein Trainingsrückstand da ist. Dazu kamen ihr auch die Verhältnisse nicht entgegen. Da Wendy Holdener mit der Startnummer 16 an beiden Tagen in die ersten Läufe startete, bekam sie es mit deutlich ramponierten Pisten zu tun. Nach ihren jeweils 15. Rängen nach den ersten Läufen musste sie auch in den jeweils zweiten Läufen als 16. auf die Piste.

Damit hatte sie es wieder mit bereits stark gezeichneten Pisten zu tun. Auch eine gewisse Unsicherheit konnte sie nicht verbergen. Ihr fehlte zudem noch der letzte Wille zum totalen Angriff, wie sie auch selber feststellte. Ein wenig mehr Angriffsgeist liege noch drin.

Angriffig, aber nicht schnell genug: Wendy Holdener. Foto: zvg

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