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«Zu Weihnachten kommen meine Eltern nach Einsiedeln – und es gibt Fondue und finnische Häppchen»

zl. Am Tag nach seinen zwei Top-Klassierungen beim Weltcup- Skispringen in Engelberg war Killian Peier schon wieder trainieren. Danach meldet er sich beim «Einsiedler Anzeiger» zum Interview.

Guten Morgen, Herr Peier, wie gehts Ihnen nach dem gestrigen Grosskampftag mit den zwei super Platzierungen? Gut, ich bin noch immer am Verarbeiten und Analysieren des Wettkampfes. Das braucht einfach seine Zeit. Natürlich war ich unmittelbar nach dem Springen sehr enttäuscht gewesen, es nicht aufs Podest geschafft zu haben – weil eben auch meine Emotionen sehr hoch waren. Die Erwartungen sind zuletzt gestiegen, und es war für mich natürlich eine andere Ausgangslage, plötzlich als Letzter von der Schanze zu springen. Sie haben im Fernsehen kurz erklärt, woran es lag, dass Ihr zweiter Sprung nicht so gut war wie der erste. Können Sie es nochmals für uns kurz beschreiben? Klar, gerne. Ich bin nach dem Schanzentisch nicht so super in die Symmetrie gekommen wie zuvor. Das lag an einem kleinen Skifehler, der zu einem Wackler und dann eben zu weniger Weite führte.

Lag es vielleicht auch ein bisschen daran, dass Sie verständlicherweise etwas nervös waren vor diesem finalen Sprung? Ja, ich bin wohl ein bisschen nervös gewesen. Aber das gehört für mich zu einem Lernprozess. Ich habe mir vor der Saison das Ziel gesetzt, neue Dinge zu erleben und daraus zu lernen. Ich bin mir sicher, dass ich das nächste Mal von dieser jüngsten Situation profitieren kann. Ich werde immer ein Stückchen besser. Gleichzeitig versuche ich, weiterhin locker zu bleiben und mir keinen Druck zu machen. Es braucht einfach Geduld. Wie werden Sie denn von den anderen Top-Springern wahrgenommen? Spüren Sie da viel Sympathie?

Es ist natürlich genial, ganz vorne mit dabei sein zu können. Und es beweist, dass meine akribische Aufbauarbeit über den Sommer und auch jetzt sich ausgezahlt hat. Ich bin auf einem stabilen Niveau. Was die anderen Springer betrifft, spüre ich von ihrer Seite viel Respekt für mich, dass ich es nach der Verletzung so schnell geschafft habe, wieder zurückzukommen.

Haben Sie auch den tröstenden Schulterklapps von Ryoyu Kobayashi nach dem Springen bemerkt?

Ja, Ryoyu Kobayashi ist ein lustiger Athlet. Er kann wenig Englisch, und trotzdem möchte er mit den anderen Springern stets in Kontakt treten. Es ist schön, in einer Konkurrenz mitzuspringen, in der so viel gegenseitiger Respekt herrscht. Die Vierschanzen-Tournee steht

vor der Tür. Haben Sie ein bestimmtes Ziel im Auge?

Ich versuche einfach, meine Leistung zu bringen. Es wäre sicher falsch, jetzt noch anzufangen, irgendetwas «umezschrübele». Zuvor ist noch Weihnachten. Wie werden Sie das Fest mit Ihrer Freundin verbringen? Meine Eltern aus der Westschweiz werden uns in Einsiedeln über die Feiertage besuchen kommen. Wir werden es uns gemütlich machen. Kulinarisch stehen bis jetzt ein Käsefondue und finnische Häppchen auf dem Programm. Gibt es auch ein Schlückchen Wodka? Nein, aber dafür werden wir guten Wein trinken.

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