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Die Teuerung frisst die Schwyzer Lohnerhöhungen

Es gibt Lohnerhöhungen von einem Prozent. Prognostiziert ist aber auch eine Teuerung von einem Prozent.

ANDREAS SEEHOLZER

Die Jahresendgespräche sind voll im Gang, und dabei ist die Lohntüte immer auch ein Thema. Wie eine Umfrage in einigen grösseren Schwyzer Unternehmen zeigt, sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kommenden Jahr rund ein Prozent mehr Lohn erhalten. Individuelle Lohnerhöhungen von rund einem Prozent Im inneren Kantonsteil haben verschiedene Firmen diese Lohnerhöhung bereits beschlossen. Noch nicht festgelegt ist die Lohnentwicklung bei der Schwyzer Kantonalbank (SZKB). «Der gesamte Gehalts- und Beförderungsprozess wird bankintern Mitte März 2022 abgeschlossen sein», sagt Peter Geisser, Mediensprecher.

Mitarbeitende des Kantons erhalten mehr Lohn Klarheit gibt es bei der Arthur Weber AG. Obwohl auf vielen Produkten und Rohstoffen eine Teuerung liege, werde die Lohnsumme gesamthaft um etwa 1,2 Prozent erhöht. Dazu sagt Christoph Weber: «Wir machen individuelle Lohnerhöhungen.» Covid habe keinen direkten Einfluss auf die Lohnentwicklung. Auch die Elektrizitätswerk Schwyz (EWS) AG erhöht die Löhne individuell, im Durchschnitt um rund ein Prozent. «Darin ist auch die Teuerung enthalten», sagt Peter Suter, Vorsitzender der Geschäftsleitung.

Teuerungsbedingt etwas weniger in der Tasche haben dürften die Angestellten des Kantons Schwyz. Wie Finanzdirektor Kaspar Michel auf Anfrage ausführt, «werden für das Jahr 2022 für die allgemeinen und individuellen Beförderungen 0,75 Prozent der Lohnsumme bereitgestellt». Für die Angestellten der BSZ Stiftung ist eine Lohnerhöhung von einem Prozent vorgesehen, die Teuerung wird nicht zusätzlich ausgeglichen.

Dies sagt Eveline Heuss von der Unternehmenskommunikation. Bei der Max Felchlin AG gibt es im kommenden Jahr ebenfalls mehr Lohn: «Wir erhöhen die Löhne individuell um ein bis zwei Prozent, darin enthalten ist auch der Teuerungsausgleich», sagt CEO Christian Aschwanden. Er betont: «Die Pandemie hat bei uns keinen Einfluss auf die Lohnentwicklung. » Die Erholung der Wirtschaft verzögert sich, Lieferengpässe und verschärfte Corona-Massnahmen lasten auf den Unternehmen. Das Seco senkt ihre Wachstumsprognose für die Schweiz im Jahr 2022 auf drei Prozent. Laut der im September 2021 veröffentlichten Prognose von BAK Economics werden die Konsumentenpreise in der Schweiz im Jahr 2021 um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen.

Für 2021 geht die Schweizerische Nationalbank neu von einer Teuerung von 0,6 Prozent aus. Für 2022 wird ein Prozent vorhergesagt. Die Hauptgründe dafür seien die höheren Preise für Erdölprodukte und Waren, die von Lieferengpässen betroffen sind. Konkret heisst dies, dass eine Lohnerhöhung von einem Prozent für das Jahr 2022 voraussichtlich von der Teuerung verschlungen wird.

Geistliche bekommen nicht mehr Lohn Interessant ist, dass die Römisch- katholische Kantonalkirche Schwyz beschlossen hat, die Lohnklassen und Lohnstufen für das Jahr 2022 nicht anzuheben, dies obwohl die Seelsorge in Zeiten der Pandemie sicher mit mehr Aufwand verbunden ist.

Wie es auf der Website der Kirche heisst, ist für einen individuellen Stufenanstieg der jeweilige Kirchenrat zuständig. Nach Ansicht des Kantonalen Kirchenvorstandes besteht durchaus Spielraum für Anpassungen des Reallohnes. «Damit kann auch ein allenfalls coronabedingt höherer Arbeitsanfall oder ein Mehreinsatz honoriert werden.»

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