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Auf dem Weg in die Weltspitze

Auf dem Weg in die Weltspitze Auf dem Weg in die Weltspitze

Top-Resultat: Einsiedler Killian Peier beim Weltcup-Skispringen in Engelberg zweimal Vierter

Killian Peier verpasst in Engelberg das Podest erneut ganz knapp. Der Einsiedler wird am Sonntag analog zum Vortag Vierter – und sein Weg in die Weltspitze der Skispringer zeichnet sich immer deutlicher ab.

WOLFGANG HOLZ

Es war am Sonntagabend nicht nur ein punktemässiges Drama für den Einsiedler Skispringer vor seinem Heimpublikum. Auch in seinem Gesicht liessen sich die Spuren des Erfolgs und des am Ende mega knappen Scheiterns nicht besser ablesen.

Riesenlächeln und Frust Als Peier nach seinem ersten Supersprung auf 136,5 Meter von der Engelberger Schanze in die Fernsehkamera grüsste, vergrösserte er mit den Zeigefingern pantomimisch sein freudiges Lächeln zu einem Riesenlächeln. Am Ende des zweiten Duchgangs dagegen, als er wegen eines minimen Punkterückstands «nur» Vierter wurde, schloss er die Augen und verbarg kurzzeitig enttäuscht hinter vorgehaltener Hand sein Gesicht – während ihn Sieger Ryoyu Kobayashi im Vorbeigehen tröstend an der Schulter drückte.

Peier hatte zuvor wie 2019 in Innsbruck, wo er WM-Dritter geworden war, den Finaldurchgang als Führender in Angriff genommen. Dann liess er allerdings einen mässigen Flug auf 132 Meter folgen und wurde noch auf Platz 4 durchgereicht. Zum zweiten Weltcup-Podestplatz nach dem 2. Rang im Dezember 2019 in Nischni Tagil fehlten bloss 0,4 Punkte. Letztmals hatte mit Simon Ammann 2014 ein Schweizer in Engelberg den Sprung aufs Podest geschafft.

Und trotzdem ist eindeutig nach diesem Wochenende: Der 26-jährige gebürtige Waadtländer ist die klare Nummer eins im Schweizer Skisprungteam. Und nicht nur das: Es mutet fast wie ein Wintermärchen an, dass der sympathische Skispringer, der letztes Jahr nach seinem erlittenen Kreuzbandriss noch mit Krücken in Engelberg zuschaute, definitiv wieder so stark ist wie zuvor. Er bahnt sich langsam aber sicher wieder seinen Weg nach oben. Man darf gespannt sein, wie er sich bei der Vierschanzentournee schlägt, die nach Weihnachten in Oberstdorf beginnt. Und es kommt ja auch noch Olympia.

Als überlegener Sieger vom Sonntag liess sich in Engelberg der Japaner Ryoyu Kobayashi feiern. Er gewann nach Flügen auf 132,5 m und 136,5 m mit über 12 Punkten Vorsprung auf das Trio Karl Geiger, Marius Lindvik und Peier, das bloss durch 0,7 Punkte getrennt war, was nicht einmal einem halben Meter entspricht.

»Bisschen bittere Schokolade»

«Ein bisschen bittere Schokolade », sagte Killian Peier am Samstag – zu seinem ersten vierten Platz nach dem ersten Springen in Engelberg. Das Lachen verriet jedoch, dass er sich nicht über den verpassten Podestplatz ärgerte, der als Halbzeit-Dritter so nah schien. «Es ist definitiv ein gewonnener vierter, und nicht ein verlorener dritter Rang.» Ammann musste am Sonntagnachmittag zuschauen, nachdem er zuvor in der Qualifikation gescheitert war. Gregor Deschwanden zeigte mit Platz 20 eine ansprechende Leistung. Der Rothenthurmer Andreas Schuler schaffte am Samstag die Qualifikation nicht. Am Sonntag dann verpasste er den Finaldurchgang und platzierte sich auf Schlussrang 49. Dominik Pe-Nur ter wurde am Samstag 30.

so viel fehlte für ihn in Engelberg aufs Podest: Killian Peier springt wieder sehr weit. Foto: zvg

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