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Sprayer verunstalteten massiv Häuser und Wände

Sprayer verunstalteten massiv Häuser und Wände Sprayer verunstalteten massiv Häuser und Wände

Zahlreiche Hauswände und öffentliche Flächen in Einsiedeln wurden in den letzten Monaten durch Sprayereien verschandelt. Es handelt sich um zig Delikte, gegen die Strafanzeigen gestellt wurden. Der Schaden beläuft sich auf mehrere 10’000 Franken.

WOLFGANG HOLZ

FCZ, GCZ, HRS – so lauten zumeist die aufgesprayten «Tags» an Hauswänden, Brücken, Fassaden, Gebäuden, die in den vergangenen Tagen und Wochen in Einsiedeln an allen Ecken und Enden zu sehen sind. Besonders entlang der Alp und der Grotzenmühlestrasse stechen diese Farbschmierereien ins Auge, die Häuserfassaden verunstalten. Selbst das Haus Rosenegg dieser Zeitung ist neuerdings mit signalroten Lettern besudelt worden.

Manche Wand schon zum dritten Mal verschandelt

«Übers Wochenende waren sie wieder aktiv – jetzt auch neu bei uns an der Garagenwand», beschwert sich eine Hauseigentümerin im Klosterdorf. Sie würde am liebsten eine Belohnung ausschreiben für Informationen, die zur Enttarnung der illegalen Sprayer führen würden. «Manche Hauswand in Einsiedeln wurde schon zum dritten Mal vollgeschmiert », erzählt die Einsiedlerin.

Auffallend an den Schmierereien sind vor allem zwei Dinge. Zum einen haben die Sprayer offensichtlich eine Vorliebe für nigelnagelneue Flächen und Fassaden. So etwa ist die Tiefgarageneinfahrt des Werkhofs verunstaltet worden. Oder die neue Fussgängerbrücke über die Alp. Zum anderen geht es ikonographisch zumeist um die rivalisierenden Fussballvereine FC Zürich und Grasshoppers Zürich – verewigt in den «Tags» FCZ und GCZ. Wobei hinter GCZ oft noch die Jahreszahl 1886 aufgesprayt wurde – das Gründungsjahr des Vereins. Ist etwa im Klosterdorf ein Kleinkrieg zwischen Fans der beiden Züri- Clubs ausgebrochen? Dass sich die Anhänger der beiden Clubs nicht gerade mögen, ist ja nichts Neues. Das gibt es auch anderswo. Siehe Schalke und Dortmund. Siehe Man City und ManU.

Aber warum bloss wird diese Fussball-Fehde gerade im idyllischen Einsiedeln ausgetragen, wo weder der FCZ noch der GCZ ja wirklich eine irgendwie gestaltete tragende öffentliche Rolle spielen? Ein Mitarbeiter eines GC-Fanprojekts in Zürich, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, kann bestätigen, dass es in den letzten Jahren immer wieder vorkommt, dass gerade in der Agglomeration von Zürich Fussballfans beider Züri-Clubs auf diese Weise ihre farblichen Duftmarken hinterlassen. Sprich: Ihre Reviere abstecken. «In der Stadt Zürich hat der FCZ klar die Oberhand.» So weit, so absurd. Der Schaden, der durch diese illegalen Sprayereien während den vergangenen drei Monaten im Klosterdorf entstanden ist, beläuft sich laut Auskunft der Kantonspolizei Schwyz auf mittlerweile mehrere 10’000 Franken, wie David Mynall, Sachbearbeiter Kommunikation, gegenüber unserer Zeitung mitteilt. «Es wurden rund 90 Strafanzeigen gestellt. Die Ermittlungen laufen, es gibt noch keine Spuren auf eine konkrete Täterschaft», so der Polizeisprecher. Die Kantonspolizei Schwyz nehme deshalb gerne sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung entgegen.

Wie hoch ist die Strafe?

Was das Strafmass für solche Sprayereien angeht – sollten der oder die Täter gefasst werden – bewegt sich dieses laut Gesetz für Sachbeschädigung allgemein zwischen Geldstrafen und einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren, so die Kantonspolizei. Doch die kantonale Staatsanwaltschaft relativiert. «Die Strafzumessung im Einzelfall hat gemäss den Strafzumessungsbestimmungen zu erfolgen », so Oberstaatsanwältin Carla Contratto auf Anfrage unserer Zeitung. «Die Bemessung des Strafmasses ist erst möglich, nachdem sämtliche Tat- und Täterkomponenten geklärt werden konnten.»

«Es wurden rund 90 Strafanzeigen gestellt. Die Ermittlungen laufen.»

David Mynall Kantonspolizei Schwyz

Sprayereien ohne Ende: Hier an einer Hausfassade an der Mythenstrasse. Fotos: Wolfgang Holz

Hinter der Bushaltestelle ist eine weisse Wand verschmiert.

Auf der Tiefgarageneinfahrt des Werkhofs prangt ein «Tag».

Selbst Müllcontainer wurden nicht verschont.

Die neue Fussgängerbrücke über die Alp wurde besudelt.

Verunstaltet: Die neugestaltete Alp-Brücke.

Hässliches Krixelkraxel …

… zwischen den Gassen.

Ein Anhänger wurde vollgeschmiert.

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