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Mittelschul-Initiativen: Darum geht es

Vi. Am 10. März dieses Jahres wurden die beiden Volksinitiativen «Für eine dezentrale Mittelschullandschaft » und «Für eine faire Mittelschulfinanzierung » eingereicht (der Einsiedler Anzeiger berichtete wiederholt).

Standorte garantieren und Finanzierung anpassen Die erste Initiative fordert die Bestätigung und Fortführung der bestehenden Mittelschullandschaft. Diese umfasst die beiden kantonalen Schulen Kollegium Schwyz in Schwyz und die Kantonsschule Ausserschwyz in Pfäffikon und Nuolen sowie die drei privaten Mittelschulen mit öffentlichem Auftrag Stiftsschule Einsiedeln, Theresianum Ingenbohl sowie Gymnasium Immensee. Über dieses grundsätzliche Standortbekenntnis hinaus richtet sich die Initiative konkret gegen die vom Kanton initiierte Fusion von Kollegium Schwyz und Theresianum Ingenbohl am Standort des Kollegiums.

Die zweite Initiative verlangt mehr oder weniger die finanzielle Gleichstellung der anerkannten privaten Schulträger mit den kantonalen Schulträgern. Gemäss aktueller Regelung erhalten die privaten Schulen pro Schüler und Schülerin einen kantonalen Beitrag von rund 19’700 Franken. Ein Schüler an einer kantonalen Mittelschule hingegen kostet – inklusive Gebäudeanteil – 25’300 Franken. Damit bezahlt der Kanton den privat geführten Bildungsstätten im Schnitt 5600 Franken weniger als den kantonalen Mittelschulen. Diese Differenz von immerhin 22 Prozent ist der Hauptgrund für die finanziellen Probleme aller drei privaten Mittelschulen. Mit der Initiative soll diese Ungleichheit beseitigt werden.

Dezidiert anderer Meinung Der Regierungsrat lehnt beide Initiativen ab. In einem Gegenvorschlag spricht er sich für eine Erhöhung des Schulgeldes auf lediglich 21’000 Franken aus. Für die Regierung liegen die finanziellen Probleme nicht beim Kantonsbeitrag, sondern «bei den in den letzten Jahren tendenziell gesunkenen Schülerzahlen, dies etwa beim Theresianum».

Auch zur Initiative für eine dezentrale Mittelschullandschaft unterbreitet der Regierungsrat einen Gegenvorschlag. Dieser umfasst als Standorte zwar Einsiedeln und Immensee als Mittelschulen mit privater Trägerschaft, Ingenbohl und das Theresianum allerdings nicht mehr. Nach dem Willen der Regierung verschmilzt das Theresianum am Standort des Kollegiums in Schwyz zur neuen Kantonsschule Innerschwyz. Unangetastet bleibt die Kantonsschule Ausserschwyz mit den Standorten Pfäffikon und Nuolen.

Am kommenden Mittwoch, 15. Dezember, wird der Kantonsrat über die Mittelschulpolitik befinden (Initiativen, Gegenvor-Bildung schläge, Kommissionsantrag).

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