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Zünftig II

MARTHA EMMENEGGER

Das hat mich zünftig interessiert zu lesen. Letzthin die Beilage im EA zum 400-jährigen Bestehen der Einsiedler Zünfte. 400 Jahre, das verdient Respekt. Und das ohne jegliche Frau im Team. Schön umschrieben als «heterogen zusammengesetzter Verein mit Personen …» .Wäre das dann nicht «homogen … mit Männern »? Auch zu lesen, dass sich die Frage nach Frauen in der Zunft «eigentlich» nie stellte. Eigentlich, aha. Wie dem auch sei.

Ich gönne es den zünftigen Männern, irgendwo doch noch unter sich sein zu können. Genauso wie vor 400 Jahren. Anno 1620, knapp nach Mittelalter, in der Neuzeit. Etwas Konstantes im schnelllebigen Wandel der Zeit. Ich als Frau bleibe gelassen, weiss ich doch, dass ohne Frauen gar keine Männer auf der Welt wären. Was mich aber wirklich zünftig wundern liess, war, unter den Zünftern «Haschi himself» nicht zu finden. Er, eingeborener hiesiger Gyr, echter Schwyzer und freiheitsliebender Eidgenoss (nicht nur Schweizer). Er wäre doch einer für die Zunft der Geschenkten. Die hätten nämlich dann «s’Gschänk»! Eine für Automechs gibt’s ja nicht. Dazumal auch nicht nötig, da Pferdestärken in Einzahl unterwegs. Oder ihn allenfalls keine möchte? Als Grosskind eines Schuhmachers (väterlicherseits) und eines Schneiders (mütterlicherseits) wäre ich als Mann prädestiniert für eine Mitgliedschaft. Aber ohne Glied keine MitGliedSchaft. Eigentlich nur logisch. Eigentlich. Somit keine Chance. Bezüglich der Chance könnte es sein, dass ich mit Haschi drum mal eine Gemeinsamkeit habe. Sowas verbindet auch zünftig.

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Martha Emmenegger, 45, sinniert: die Mehrheit in der Zwischenluegeten 3 bilden vier Frauen. Ida, Fanny, Laura und sie gründen die ZL-Z. Die «Zünftig Lustig Zunft». Und mit Fanny als Fahnenträgerin – nomen est omen!

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