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«Gehe auf Attacke»

«Gehe auf Attacke» «Gehe auf Attacke»

Wendy Holdener wird im Slalom von Killington Dritte

Im dritten Weltcup-Slalom der Olympiasaison in Killington schafft es die angriffslustige Wendy Holdener hinter Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova mit Rang drei bereits wieder aufs Podest.

KONRAD SCHULER

In Nordamerika wurde Wendy Holdener bis anhin nicht unbedingt von Erfolgen verwöhnt. In der Saison 2015/2016 wurde sie im Slalom von Aspen Siebte. Ein Jahr später belegte sie in der gleichen Skistation den sechsten Platz in ihrer Lieblingsdisziplin. In der gleichen Saison holte sie in Killington mit Rang drei ihren bis am Sonntag einzigen Podestplatz in Übersee. 2018/2019 kam ein sechster Platz in Killington dazu.

Riesenslalom abgebrochen Am letzten Sonntag nun wurde wiederum in Killington im Slalom mit Rang drei der zweite Podestplatz in Nordamerika Tatsache. Schon in Levi zeigte sie nach ihrem Trainingsunfall mit einem Bruch an beiden Händen eine erstaunlich angriffslustige Vorstellung und wurde mit den Rängen sieben und vier belohnt.

«Ich gehe wiederum auf Attacke aus», liess sie am Samstag nach dem wegen Wind und schlechter Sicht abgebrochenen Riesenslalom verlauten. Ihre mentale Stärke, ihr sehr effizientes Training in den letzten zwei Wochen und das rundherum funktionierende Umfeld liessen diese Zuversicht zu.

Gute Körpersprache Mit der Startnummer drei liess sie schon im ersten Lauf nichts anbrennen. Im obersten Teil verlor sie auf die Schnellste, die Slowakin Petra Vlhova, gerade mal zwei Hundertstel. Gegen das Ziel hin wuchs der Abstand auf 58 Hundertstel an, was hinter den beiden Ausnahmeathletinnen Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin zum dritten Zwischenrang reichte.

Mit einer guten Körpersprache, einem grossen Vertrauen in ihre Power und ihrer kompromisslosen Einsatzbereitschaft hatte sie sich eine sehr gute Ausgangslage für den zweiten Lauf geschaffen. «Oben habe ich sehr Gas gegeben und kam gut ins Fahren. Bereits im letzten Drittel angekommen, merkte ich, dass ein bis zwei Schwünge hätten besser sein können. Im Ziel angekommen war ich froh, dass ich so angegriffen hatte», lautete ihr Kommentar zum gelungenen Lauf. Souverän Rang drei verteidigt

«Ich will mich im zweiten Lauf noch etwas mehr steigern und den Ski noch mehr fahren lassen. Ich gebe nochmals Vollgas im Zweiten», liess sie sich zwischen den zwei Läufen vernehmen. Gesagt, getan. Mit einem angriffigen und beinahe fehlerfreien zweiten Lauf setzte sie die Absicht um. «Es war ein Lauf für mich. Er war direkt und frech gesteckt. Ich war zwar ein bisschen müde, bin nun aber happy und das gibt Vertrauen», sagte sie nach dem gelungenen zweiten Lauf, in dem sie den dritten Platz souverän verteidigte. Ihr Rückstand auf die Siegerin Mikaela Shiffrin betrug 83 Hundertstel, auf die Zweitplatzierte Petra Vlhova gerade mal noch acht Hundertstel.

Shiffrin egalisierte Stenmark-Rekord «Ich habe mir schon irgendwie vorgestellt, dass die Nummer drei cool wäre. Meine Hände machen so gut mit. Es ist einfach cool, dass ich bereits wieder auf diesem Niveau fahren kann», freute sie sich über den Erfolg. Mit 146 Punkten nach drei Slaloms belegt sie aktuell den vierten Disziplinenrang hinter Petra Vlhova, Mikaela Shiffrin und Lena Dürr.

Mikaela Shiffrin hat mit diesem fünften Sieg alle bisherigen Weltcupslaloms in Killington gewonnen. Mit 46 Slalomsiegen egalisierte sie auch den Disziplinenrekord von Ingemar Stenmark, der diese Rekordmarke im Riesenslalom aufgestellt hatte.

Der nächste Weltcupslalom lässt nun lange auf sich warten. Er findet erst am 29. Dezember im Lienz statt (siehe Resultate).

Wendy hat gut lachen: In Killington ist sie imWeltcup-Slalom aufs Po- dest gefahren. Foto: zvg

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