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Einsiedler stark verbessert

Einsiedler stark verbessert Einsiedler stark verbessert

Ringen, Swisswinforce League (NLA), Rückkampf, Playoff-Halbfinal: Willisau – Einsiedeln 26:13

Die Ringerriege ist in den Playoff-Halbfinals der Mannschaftsmeisterschaft ausgeschieden und hat den Einzug ins Final klar verpasst. Nach der deutlichen Niederlage im Hinkampf fiel das Resultat diesmal etwas besser aus.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

«Es ist vorbei, wenn es vorbei ist!» Mit diesem schwer zu widerlegenden Motto ist die Ringerriege Einsiedeln zum ziemlich aussichtslosen Rückkampf im Playoff-Halbfinal um den Titel der Mannschaftsmeisterschaft angetreten. Am vergangenen Samstagabend war es dann so weit: Den Rückkampf gewann Willisau vor eigenem Publikum letztlich ebenfalls deutlich mit 26:13. Nun also war es endgültig vorbei und der Finalkampf ein weiteres Mal ausgeträumt. In kämpferischer Hinsicht war es eine erfreuliche Leistung mit bedingungslosem Einsatz und Willen. Aber mit diesen Attributen gewinnt man keinen Match.

Gute erste Halbzeit Dany Kälin war zum Auftakt im Leichtgewicht der klar aktivere Ringer. Mit kleinen Wertungen kam er gegen Timo Koch kontinuierlich zum 22:6-Überlegenheitssieg. Dass der gegenwärtig beste Schweizerringer Stefan Reichmuth für die meisten Gegner eine Schuhnummer zu gross ist, wussten die Einsiedler Verantwortlichen schon zum vorneherein.

Er dominierte den Kampf gegen Jugendmeister Martin Schönbächler klar und hatte mit sauberen Angriffen bald einmal einen technisch überhöhten Sieg zusammen. Im Freistil, 61 Kilogramm, holte sich Timon Zeder gegen den 16-jährigen Magomed Dzavadow weitere vier Punkte für sein Team. Immerhin brachte der Einsiedler einen Mannschaftspunkt gegen den mehrfachen Schweizermeister in trockene Tücher. Andreas Burkard, der trotz grosser Überlegenheit gegen Daniel Häfliger zweimal unglücklich verlor, gelang auf eindrückliche Art die Revanche. Er war der klar bessere Ringer, marschierte ständig vorwärts, sein Kontrahent war überfordert und musste sich mit einer 10:0-Niederlage geschlagen geben. Obschon die einheimischen Zuschauer Dimitar Sandov permanent nach vorne peitschten, liess sich Routinier Michel Schönbächler deswegen nicht einschüchtern, gestaltete das Geschehen offen und verlor gegen den Profi-Kaderringer lediglich mit 2:0. Zur Pause führte Willisau mit 11:8.

Willisaus Paradegewichte Nach der Pause brachte Yves Neyer mit seinem Überlegenheitssieg gegen Reto Reichmuth Einsiedeln erstmals in Führung. Dass sein jüngerer Bruder Lars Neyer nicht zu Unrecht den Ruf einer Wundertüte hat, zeigte das Duell gegen Florian Bissig. Nach einer 6:2-Führung wurde er wie aus heiterem Himmel geschultert, was für das Team einen herben Rückschlag bedeutete. Jan Walker musste wie schon im Hinkampf mit Jonas Bossert die Klingen kreuzen. Der erfahrene Willisauer nahm das Diktat fest in seine Hände, liess sich auf keine Experimente ein und gewann technisch überhöht. Damit war die Einsiedler Niederlage endgültig besiegelt. Die beiden letzten Duelle waren nur noch für die Resultatkosmetik. Lukas Schönbächler gelang es, dem Greco-Spezialisten Roger Heiniger bei seiner 10:1-Niederlage einen Punkt abzuknüpfen. Als Verlierer musste zuletzt Jan Neyer gegen den übermächtigen Tobias Portmann von der Matte.

«Wir haben auch diesmal einige Punkte zu viel liegengelassen. Aber die Jungs haben alles gegeben. Deshalb kann ich niemandem einen Vorwurf machen», betonte Trainer Urs Bürgler an der Medienorientierung. «Als Sportler will man immer gewinnen», ergänzte Bürgler. Und machte sich mit dem Tross kurz darauf auf die Heimfahrt.

Kampf um Bronze

Bereits bei der Rückkehr wurden wieder Pläne für den Hinkampf um die Bronzemedaille gegen Kriessern geschmiedet. Die Rheintaler mussten sich gegen Freiamt ebenfalls zweimal deutlich beugen. Aufgrund der beiden Mannschaftskonstellationen dürfte es eine enge Kiste geben. Nun gilt es die Weichen für dieses Duell vom nächsten Sonntagnachmittag zu stellen. Als Viertplatzierter der Qualifikation hat Einsiedeln gemäss Reglement zuerst Heimrecht, was nicht unbedingt ein Vorteil ist.

Im Duell um den Auf-/Abstieg standen die beiden Einsiedler Austauschringer Alexander Golin und Sven Neyer für Oberriet im Einsatz. Entgegen den Erwartungen gewannen die Rheintaler gegen das oberklassige Hergiswil mit 12:23. Mit acht Punkten hatten die beiden Einsiedler wesentlichen Anteil an diesem komfortablen Sieg. Sven Neyer holte einen Schultersieg und Alexander Golin siegte technisch überhöht. Oberriet dürfte sich im Rückkampf nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen und den Aufstieg schaffen.

Yves Neyer kam gegen Reto Reichmuth zu einem Überlegenheitssieg. Foto: zvg

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