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Pfarreiheim kann ohne Erhöhung des Steuerfusses finanziert werden

Pfarreiheim kann ohne Erhöhung des Steuerfusses finanziert werden Pfarreiheim kann ohne Erhöhung des Steuerfusses finanziert werden

Mit seinen 10 Millionen Franken ist das neue Pfarreiheim das grösste Investitionsvorhaben der Kirchgemeinde Einsiedeln.

VICTOR KÄLIN

Mit dem geplanten Pfarreiheim bei der Jugendkirche stösst die Römisch-katholische Kirchgemeinde von Einsiedeln in neue Dimensionen vor. Diese betreffen nicht nur Infrastruktur und Gemeinschaft, sondern auch die Finanzen. Die Investitionen von 9,9 Millionen Franken entsprechen etwa dem dreifachen Jahresaufwand der Kirchgemeinde.

Maximalen Abschreibungssatz nicht angetastet Dennoch geht der Kirchenrat davon aus, das Pfarreiheim ohne eine Erhöhung des Steuerfusses (aktuell bei 26 Prozent) finanzieren zu können. Das schreibt der Kirchenrat in der Botschaft zu den nächsten beiden Kirchgemeindeversammlungen vom 23. (ordentliche) und 28. November (ausserordentliche).

Verschiedene Gründe führen dazu, dass der Steuerfuss nicht erhöht werden muss. Wesentlich ist, dass die Investitionen von 9,9 Millionen Franken sich über einen Zeitrahmen von 2022 bis 2026 erstrecken, also über fünf Jahre. Pro einzelnes Kalenderjahr werden nicht mehr als maximal 3,5 Millionen Franken für das Pfarreiheim ausgegeben.

Gemäss Finanzplan erhöhen sich die Abschreibungen von derzeit 200’000 Franken bis 2026 auf 700’000 Franken. Mit einem Abschreibungssatz von 7 Prozent bewegt sich der Kirchenrat ungefähr in der Mitte der gesetzlich möglichen Spannbreite von mindestens 5 bis maximal 10 Prozent. Ebenso ansteigend ist der Kapitaldienst für die Verzinsung des Fremdkapitals. Bis 2026 steigt dieser Aufwand von derzeit praktisch null Franken auf 95’000 Franken.

In der Tendenz gegenläufig ist die Entwicklung der Laufenden Rechnung. Für das Jahr 2020 weist diese einen Gewinn von 400’000 Franken aus; in den nächsten sechs Jahren dominieren jedoch fünfmal die Verluste (zwischen 96’000 und 570’000 Franken), was das Eigenkapital von aktuell 3,6 Millionen Franken auf noch immer beachtliche 2,3 Millionen schrumpfen lässt.

Höhere Jahreskosten

Ein Gebäude dieser Grösse führt zu höheren Jahreskosten. Diese werden mit 1,13 Millionen Franken ausgewiesen, wobei alleine für Amortisationen und Abschreibungen fast 1 Million Franken eingesetzt werden.

Auf der anderen Seite resultieren aus der Zusammenlegung der bisherigen Mietlösungen Einsparungen, respektive aus der Vermietung auch Einnahmen. Die Mietzinsen für Pfarramt im Kloster und Pfarreiräume im Zwei Raben (und weitere) belaufen sich auf 70’000 Franken; aus den Vermietungen budgetiert man neu 50’000 Franken.

Doppelabstimmung am 28. November Die Abstimmung der Kirchgemeinde über die Krediterteilung erfolgt am 28. November und somit am selben Tag wie die Bezirksabstimmung über das Verwaltungszentrum Einsiedlerhof. Die Katholiken und Katholikinnen stimmen jedoch im Rahmen einer ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung im offenen Handmehr ab. Für die Realisation des Pfarreiheims braucht es das Ja des Bezirks und der Kirchgemeinde.

Zustimmung vorausgesetzt, soll die Baueingabe im Sommer 2022 erfolgen. Bei einer zweijährigen Bauzeit ist ein Bezug des neuen Pfarreiheims im November 2025 möglich.

Blick vom Einsiedlerhof zur Jugendkirche und zur Fläche, auf welcher das Pfarreiheim gebaut werden soll: etwa dort, wo die Autos parkiert sind.

Foto: Victor Kälin

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