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«Idee ist sofort umsetzbar»

«Idee ist sofort umsetzbar» «Idee ist sofort umsetzbar»

Liegt genügend Schnee, lässt die neu gegründete «Skilift Einsiedeln AG» den Friherrenberglift laufen

Am Friherrenberg drohte ein weiterer Winter ohne Skivergnügen. Dank einer Initiativgruppe um Fredy Maag erlebt der Einsiedler Lift eine Wiedergeburt.

VICTOR KÄLIN

Gemäss Berechnungen von Fredy Maag hätte der Skilift Friherrenberg während des letzten Winters an 46 Tagen in Betrieb genommen werden können. Gelaufen ist er nicht einen einzigen Tag. Das hat viele Einsiedlerinnen und Einsiedler verstimmt. Auch Maag ärgerte sich darüber. Doch der Sportförderer und Skifahrer handelte: Im Mai dieses Jahres kontaktierte er den bisherigen Besitzer Christian Schönbächler. Und als dieser erklärte, den Lift verkaufen zu wollen, zögerte Fredy Maag nicht. Und dann ging es sehr schnell

Eines der ersten Gespräche führte ihn zu Urs Kälin, den Verwaltungsratspräsidenten der Erlebniswelt Friherrenberg AG. Bekanntermassen möchte diese den 1113 Meter hohen Einsiedler Hausberg touristisch erschliessen. Die Rede ist von einer Ganzjahresanlage mit Sessellift, Sportgeschäft, Restaurants und Tiefgarage sowie Beschneiungs- und Beleuchtungsanlagen für Schlittel- und Skipiste (EA 16/19). Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 22 Millionen Franken. Die Aktiengesellschaft wurde am 9. April 2019 gegründet; die Stammeinlage beträgt 220’000 Franken. Seither liefen hinter den Kulissen zwar viele Abklärungen; Informationen für die Öffentlichkeit gab es allerdings keine mehr.

Auch Fredy Maag rechnete sich aus, dass es «noch einige Zeit geht, bis dieses ambitionierte Projekt umgesetzt werden kann». Die Vorstellung eines mehrere Winter stillgelegten Chüelmattli- Lifts animierte ihn, weitere Einsiedler um sich zu scharen und Christian Schönbächler ein Kaufangebot zu unterbreiten. «Wir liessen die Anlage schätzen », sagt Maag auf Anfrage. «In diesem Rahmen bewegte sich dann der Kaufpreis.» Über die Höhe der Kaufsumme will er sich allerdings lieber ausschweigen.

Loslegen statt zuwarten Der Kauf wurde am 18. Oktober realisiert; die Grünung der Skilift Einsiedeln AG erfolgte am 19. Oktober. Im Verwaltungsrat sitzen nebst Präsident Fredy Maag auch Hanspeter James Kälin, Beda Kälin, Christian Maag, Nick Schönbächler, Urs Kälin und Ruedi Holdener.

Die Zusammensetzung ist bemerkenswert: Christian Maag und Nick Schönbächler verkörpern die jüngere Generation, wobei Schönbächler das Grosskind von Richard Schönbächler ist, der vor rund vier Jahren die touristische Erschliessung des Friherrenbergs als erster öffentlich angestossen hat. Und mit Urs Kälin sowie Ruedi Holdener haben zwei der drei Verwaltungsräte der Erlebniswelt Friherrenberg AG ebenfalls Einsitz genommen und Aktien des neuen Unternehmens gezeichnet.

Maag betont, dass die beiden Firmen, die Erlebniswelt AG und die Skilift AG, zwar grundsätzlich dasselbe wollen, nämlich den Hang beleben, aber dazu zwei unterschiedliche Wege beschreiten: Die Skilift AG will lediglich die bestehende Infrastruktur zum Leben erwecken, während die Erlebniswelt AG ein touristisches Grossprojekt realisieren will. Da es sich um zwei komplett verschiedene Projekte handelt, gibt es letztlich auch zwei Aktiengesellschaften.

«Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zur Erlebniswelt Friherrenberg AG», versichert Fredy Maag. «Denn auch diese will etwas für Einsiedeln machen.» Doch seiner Meinung nach sei «es völlig offen, wann diese neue touristische Erschliessung realisiert werden kann.» Doch den Chüelmattli-Lift könne man sofort in Betrieb nehmen, wenn der Winter dies zulässt.

Dass die «Chemie» zwischen den beiden Aktionärsgruppen stimmt, bestätigt auch Urs Kälins Aussage, wonach für die Kommunikation gegen aussen ausschliessliche eine Person hinstehen soll: Fredy Maag.

Die Absicht der Skilift Einsiedeln AG ist klar: Am Friherrenberg soll der Skilift wieder laufen und viele Personen erfreuen – wie in früheren Jahren (Foto von 1968).

Foto: zvg

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