Gemeinsam sind sie unbezwingbar

Einsiedeln.

Wenn man den Beginn der Filmgeschichte aufs Jahr 1895 datiert, kann man sagen: Den grösseren Teil dieser Geschichte hat Clint Eastwood aktiv miterlebt. 1955 stand er zum ersten Mal vor der Kamera. Heute ragt er aus den Besetzungslisten unzähliger Filme als letzter Überlebender heraus.

Eastwood hat nie aufgehört. Als 91-Jähriger bringt er jetzt Cry Macho ins Kino. Er hat den Film selbst produziert, er führt Regie und spielt auch die Hauptrolle. Es ist die Geschichte eines Rodeoreiters namens Mike Milo, dem das Lebensglück verloren ging. Seine Frau und sein Sohn starben bei einem Verkehrsunfall, ein Sturz beendete seine Reiterkarriere und trieb ihn in die Abhängigkeit von Medikamenten und Alkohol.

Als der Film beginnt, ist Mike ganz unten. Dann geht es aufwärts. Cry Macho ist ein Märchen, ein Fall von kollektiver Wunscherfüllung. Der Regisseur Eastwood liest dem Hauptdarsteller Eastwood alle Wünsche von den zusammengekniffenen Augen ab. Er schenkt ihm Unverwundbarkeit und Virilität, eine schöne neue Frau, ein spätes Familienglück, ein teures Auto, einen aufgeweckten Ziehsohn – und einen hochintelligenten tierischen Begleiter, einen Kampfhahn namens Macho. Zwar ist Mikes Weg voller Gefahren, aber sie können ihm nichts anhaben. Und da er ein feiner Kerl ist, wünscht auch sein Publikum ihm nur das Beste. Eastwoods Figur hat eine Würde, vor der Kritiker die Waffen strecken. Man will seinem Glück nicht im Wege stehen. Ein ergreifendes und zugleich mitreissendes Drama!

Cry Macho. Freitag, Samstag, Sonntag, Montag, Mittwoch, 22./23./24./25./27. Oktober um 20.15 Uhr.