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Rot-schwarze Leere macht sich breit

Rot-schwarze Leere macht sich breit Rot-schwarze Leere macht sich breit

Fussball Zweite Liga interregional: FC Einsiedeln unterliegt dem FC Klingnau mit 0:1

Auch das Heimspiel des FC Einsiedeln gegen den FC Klingnau ging verloren. Schon gleich zu Beginn.

BEAT SUTER

Oh weh, oh weh mein lieber FCE, diese Niederlage tut besonders weh! Nach exakt 46 Sekunden war der Mist auf dem Rappenmöösli bereits geführt. Klingnaus Gjoshi bestrafte das erste Foul des Spiels gleich mit einem direkt verwandelten Freistoss in die rechte Ecke. Trotz Feldüberlegenheit gelang den Gastgebern ein weiteres Mal kein Treffer.

Kein Penalty

Die 90. Minute ist längst vorbei. Nochmals ein hoher Ball in den Strafraum der Klingnauer. Die Zuschauer peitschen den FCE nochmals nach vorn. Tohuwabohu vor dem Torhüter. Plötzlich zwei, drei rot-schwarze Arme in der Luft. Penalty? Hands? Der Schiedsrichter pfeift ab. Tumultartige Szenen. Emotionen pur. Die Einsiedler fühlen sich um einen Strafstoss betrogen. Es nützt nichts. Der Schiedsrichter versucht mit drei weiteren gelben Karten Ruhe in die siedende Atmosphäre zu bringen. Dann ist das Spiel fertig. Rot-schwarze Leere macht sich breit.

Der FC Einsiedeln ist quasi mit einer 0:1 Hypothek ins Spiel gestartet. Keine Minute war gespielt, lagen die Einheimischen bereits im Hintertreffen. Die Zuschauer hatten noch nicht mal richtig Platz genommen oder befanden sich gar noch auf dem Weg ans Fussballspiel auf dem Rappenmöösli. Sie hätten gerade so gut wieder umkehren können, falls sie mit der Hoffnung kamen, viele Tore zu sehen. Wer den Match wegen der vielen solidarischen und engagierten Auftritte des FCE besuchte, wurde auch am vergangenen Samstagabend nicht enttäuscht.

Die Mannschaft tat, was im Bereich ihrer Möglichkeiten steht. Sie kämpfte, sie rackerte und ackerte, sie probierte das Spiel an sich zu reissen. Warum das nicht reichte, zeigte die Partie deutlich auf. Aktionen mit der letzten Konsequenz, mit der nötigen Genauigkeit und der absoluten Überzeugung durchzuziehen, vermisste man weitgehend. Wenn der letzte Pass einer Ballstafette nicht ankommt, wenn ein Dribbling plötzlich abgebrochen wird, wenn man sich vorwiegend auf seine defensiven Aufgaben konzentriert, wird es schwierig, Tore zu schiessen. Als Einsiedeln das volle Risiko suchte und Torhüter Robin Nützel, der in dieser Saison noch nie einen so ruhigen Abend erlebte, tief in der Platzhälfte des Gegners einen Freistoss trat, war die offizielle Spielzeit schon um. Spät, zu spät, um den angeschlagenen Aargauern noch weh zu tun. Diese wankten am Schluss, fielen aber nicht.

Gäste nicht so stark Die Gäste aus dem Kanton Aargau wären zu packen gewesen. Nach dem Tor verzeichneten die Klingnauer gerade mal noch einen einigermassen gefährlichen Schuss (76.) auf Nützels Gehäuse. Auch die Einsiedler erspielten sich gegen die robuste und kompromisslose Abwehr Klingnaus nicht viele hochkarätige Chancen. Ob Abazaj, Michael Nützel, Borner oder Akinrinmade, alle scheiterten sie am Gegner oder dem eigenen Unvermögen. Mit dem Fussballgott zu hadern, hätte man dann und wann auch gegen Klingnau können. Doch erst wenn es die Mannschaft von Trainer Rechsteiner schafft, mit eigenen Mitteln das Glück auf seine Seite zu zwingen, wird man mit Punkten belohnt werden. Hoffentlich schon am nächsten Wochenende gegen den FC Lachen-Altendorf.

Matchtelegramm

Meisterschaft, 2. Liga interregional, Saison 2021/22 8. Runde: FC Einsiedeln – FC Klingnau 0:1 (0:1) Sportplatz Rappenmöösli – 230 Zuschauer Tor: 1. Gjoshi 0:1 FC Einsiedeln: Robin Nützel, Luca Albert (79. Armin Pfyl), Raphael Petrig, Joel Zürni, Marko Prskalo, Pascal Fässler, Michael Nützel, Benjamin Abazaj, Juan Walker (83. Leandro Albert), Oliver Borner (85. Dennis Räber), Ayo Akinrinmade Ersatztorhüter: Richmond Hockman Ohne Einsatz: Joel Boutellier, Dominik Eggler

Verwarnungen: 64. J. Walker, 90. Akinrinmade, 95. Zürni, 96. M. Prskalo Vier gelbe Karten gegen Klingnau Statistik: Eckbälle (6:3) Randnotizen: Debüt für Leandro Albert, Torhüter Räber als Feldspieler eingesetzt, kühles Herbstwetter

Nach 46 Sekunden ist der Match bereits entschieden: Klingnaus Gjoshi nützt die allererste Gelegenheit und trifft per Freistoss zum 1:0 für die Aargauer.

Foto: Sepp Holdener

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