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Wie riskant ist die Kantonalbank-Staatsgarantie für den Kanton Schwyz?

Zwei FDP-Kantonsräte stellen die Organisationsform und die Eigentümerstruktur der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) zur Diskussion.

STEFAN GRÜTER

Es ist schon eine Weile her, dass im Schwyzer Kantonsrat die Eigentümerstruktur der kantonseigenen Schwyzer Kantonalbank (SZKB) – Aktiengesellschaft mit Teilprivatisierung – zur Debatte stand. Im Rahmen der Totalrevision des Gesetzes über die Schwyzer Kantonalbank hiess es aber Ende 2009 von Seiten der Regierung: «Die Rechtsform als selbstständige Anstalt des kantonalen öffentlichen Rechts wird beibehalten.» Mit diesem Vorzeichen stimmte schliesslich der Kantonsrat im Frühjahr 2010 dem revidierten Kantonalbank-Gesetz zu. Unter dem Motto «im Sommer für den Winter vorsorgen » machen sich die beiden FDP-Kantonsräte Dominik Zehnder (Bäch) und Sepp Marty (Unteriberg) in einer Interpellation Gedanken zur Zukunft der Schwyzer Staatsbank.

«Bedrohtes Hypothekargeschäft»

«Glücklicherweise befindet sich die Schwyzer Kantonalbank aktuell in hervorragender Verfassung. Die Bilanz ist kerngesund, die Eigenkapitalquote sehr hoch, die Profitabilität auf Höchstständen », analysieren Zehnder und Marty den gegenwärtigen Zustand.

«Doch unser Kerngeschäft, das Hypothekargeschäft, wird nicht nur durch die momentane Immobilienmarkt-Situation (Immobilienpreise, Zinsumfeld, Schuldnerqualität) bedroht. Gefahr geht mittelfristig auch von neuen Anbietern (Versicherer und Pensionskassen) mit attraktiveren Konditionen aus. Auch FinTech-Firmen mit kundenfreundlicheren Onboarding- Prozessen und ein stetig wachsender Anteil an jüngerer, digital affiner Kundschaft mit geändertem Konsumverhalten bedrohen das attraktive Hauptgeschäft in zunehmendem Masse. Deshalb gilt es nun, im sprichwörtlichen Sommer für den Winter vorzusorgen», so die Interpellanten.

AG, PS oder gar Verkauf?

Zudem stelle sich mit Blick auf die «vorangetriebene Ausweitung des Vermögensverwaltungsgeschäfts » auch die Frage, «inwiefern ein Staatsunternehmen private Anbieter konkurrenzieren soll». Von der Regierung wollen Dominik Zehnder und Sepp Marty nun wissen, wie sie «die Rechtfertigung der geltenden Staatsgarantie angesichts der damit zusammenhängenden Risiken für den Kanton» beurteilt.

Zudem erkundigen sie sich nach den regierungsrätlichen Szenarien, «um die mit der Staatsgarantie zusammenhängenden Risiken für den Kanton zu minimieren».

Schliesslich wollen die beiden FDP-Kantonsräte auch wissen, «welche möglichen Zukunftsszenarien der Regierungsrat sieht, um die Organisations- und Eigentümerstruktur der Kantonalbank weiterzuentwickeln ». Sie erwähnen dabei die Stichworte Aktiengesellschaft mit oder ohne Mehrheit, Partizipationsscheine und Verkauf.

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