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«Alle rechtlich gleich behandeln»

«Ich habe nichts gegen Schwule», EA 70 vom 7. September

Alois Gmür behauptet im Interview, er sei gegen Diskriminierung und Ungleichbehandlung. Gleichzeitig setzt er sich mit seiner Ablehnung der «Ehe für alle» gegen die Aufhebung einer Ungleichbehandlung ein. Momentan sind Adoption und Samenspende für Hetero-Ehepaare erlaubt, für Homo-Ehepaare sind sie verboten. Das ist eine rechtliche Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts beziehungsweise aufgrund ihrer sexuellen Orientierung. Dafür gibt es keinen einzigen sachlichen Grund. Bei der «Ehe für alle» stimmen wir darüber ab, ob wir diese Diskriminierung aufheben wollen und in Zukunft alle rechtlich gleich behandelt werden.

Anders sieht es bei der Frage der Leihmutterschaft aus, über die wir nicht abstimmen. Die Leihmutterschaft ist momentan verboten. Sie bleibt auch mit Annahme der «Ehe für alle» verboten – für Hetero-Ehepaare wie für Homo-Ehepaare. Dass ein Frauenpaar mit der Samenspende Kinder bekommen kann, ein Männerpaar aber nicht, ist keine rechtliche Diskriminierung, sondern ist ein biologischer Fakt. Wer für volle Gleichberechtigung und gegen abwertende Diskriminierung ist, sollte also Ja zur Ehe für alle stimmen. Elias Studer, Mythengay-Präsident (Oberarth)

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