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Starker Anstieg der positiven Corona-Tests

Die positiven Spucktests in den Schulen haben sich seit Juli verzehnfacht. Quarantäneregeln geben zu reden.

FLURINA VALSECCHI

Die Corona-Zahlen in den Schulen steigen stark an. Mehrere Kantone haben bereits reagiert. In Luzern zum Beispiel müssen seit dieser Woche alle Kinder ab der fünften Primarklasse aufwärts wieder eine Maske tragen, ein Schulhaus in Zürich hat das Maskentragen sogar für Kindergärtler empfohlen. Im Kanton Schwyz dagegen wird es für die Schulen vorerst keine weiteren Regeln geben. Der zuständige Regierungsrat Michael Stähli sagt: «Eine generelle Verschärfung der Massnahmen ziehen wir aktuell nicht in Betracht.» 6404 Spucktests in einer Woche Er fügt allerdings an: «Eine Maskentragpflicht kann zum Beispiel wieder zum Thema werden, falls sich die Erkrankungen im schulischen Umfeld weiter erhöhen sollten.» Aktuell liegen die Auswertungen der ersten beiden Durchführungswochen nach den Sommerferien vor. Die aktuellsten Zahlen zeigen: In der Woche vom 23. bis 27. August wurden auf dem ganzen Kantonsgebiet 6404 Spucktests durchgeführt, darunter waren 23 positive Pools, tatsächlich positiv waren schliesslich 21 Personen. Zum Vergleich: In den letzten beiden Wochen vor den Sommerferien fielen jeweils zwei individuelle Tests positiv aus. Die Anzahl Testteilnehmer lag in der einen Woche bei 3881 beziehungsweise bei 6817. 110 Personen auf allen Schulstufen sind in Isolation Die Positivitätsrate lag im Juli noch zwischen 0,03 und 0,05 Prozent, in der aktuellsten Erhebung vom August befindet sich diese bei 0,3 Prozent. Folglich kommentiert Stähli: «Es zeigt sich, dass sich gegenüber der Testung vor den Sommerferien die entdeckten Fälle etwa verzehnfacht haben.» Die Zahl der Isolations- und Quarantänefälle, darunter sind Schüler und Lehrer, steigt besonders auf der Volksschulstufe an. Derzeit sind rund 110 Personen auf allen Schulstufen in Isolation, davon rund 85 auf der Volksschulstufe. Für einige Aufregung hat eine Änderung der Quarantäneregelung gesorgt: Bisher wurden Kinder, die nicht an den Spucktests teilnahmen, bei Vorliegen eines positiven Einzeltests in der Klasse sogleich für zehn Tage vom Unterricht dispensiert.

Diese Regelung der Dispensation vom Unterricht hat der Kanton Schwyz inzwischen aufgehoben. Im Falle eines positiven Einzeltests in der Klasse gelten für nicht getestete Personen die üblichen Vorgaben zur Kontaktquarantäne und die Anweisungen des Contact-Tracings.

Einige Eltern haben sich seither gemeldet: Jene auf der vorsichtigen Seite ärgern sich, weil somit weiter potenziell positive Kinder in einer Klasse verbleiben dürfen, bis das Contact-Tracing den engsten Kreis der Quarantänebetroffenen bestimmt hat. Jene, die das Virus für ungefährlich halten, kritisieren, dass nicht klar ist, ob nun die Schule oder das Contact-Tracing die Eltern informiert, und dass man keine genauen Erklärungen erhalte, warum welches Kind nun in Quarantäne muss.

Kanton will Quarantäneregeln noch genauer erklären

Regierungsrat Stähli stellt ebenfalls fest: «Bezüglich der neuen Quarantäneregeln haben wir zahlreiche und unterschiedliche Rückmeldungen erhalten.» Die neuen Regeln würden sich strikt nach medizinischen Prinzipien richten und würden folglich auch durch das Contact-Tracing durchgesetzt. Stähli kündigt an, dass die Schulen in den nächsten Tagen noch mit einer Weisung zu Ausbruchsuntersuchungen und Ausbruchstests bedient würden, die das Vorgehen kläre. Zwar muss jede Schule im Kanton Spucktests anbieten, die Kinder beziehungsweise ihre Eltern können aber weiterhin freiwillig entscheiden, ob sie mitmachen.

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