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«Das ist ein Fest des Lebens für alle Generationen»

«Das ist ein Fest des Lebens  für alle Generationen» «Das ist ein Fest des Lebens  für alle Generationen»

4000 bis 4500 aktive und ehemalige Studentinnen und Studenten werden am Wochenende am Zentralfest in Einsiedeln erwartet. Einer davon ist Fritz Kälin.

VICTOR KÄLIN

Zentralfest des Schweizerischen Studentenvereins: Welche Gefühle, Erinnerungen löst das bei Ihnen aus? Ein Fest des Lebens für alle Generationen – eines der schönsten alljährlichen Erlebnisse. Nun findet der Jahreshöhepunkt in Ihrem Heimatort Einsiedeln statt. Ist das ein Zückerchen – oder wären Sie lieber in einer anderen Stadt? Seit 2002 habe ich fast jedes Zentralfest besucht. Nun folgt für mich erstmals Einsiedeln. Darauf habe ich mich schon lange gefreut. Da der Festablauf fast immer identisch ist, spielt der Ort durchaus eine Rolle. Keine Angst wegen Corona?

Nein. Ich selbst bin geimpft und vertraue auf die meiner Meinung nach verhältnismässigen Auflagen sowie die Eigenverantwortung aller Teilnehmer. Ich meine, am Zentralfest kann man die Angst vor Corona hinter sich lassen. Eine sicher auch für das Dorf Einsiedeln wohltuende Erfahrung.

Wegen Corona mussten die publikumsintensiven Anlässe wie Fackelumzug oder Cortège abgesagt werden. Bedauern Sie das? Das sind Opfer, die man bereit ist zu bringen, damit das Fest stattfinden kann. Da im letzten Jahr der Anlass ersatzlos abgesagt wurde, hat man in diesem Jahr dafür mehr Zeit füreinander. In welcher Verbindung sind Sie?

Als Altherr in der Einsiedler Gymnasialverbindung Corvina und ebenfalls als Altherr in der akademischen Verbindung Orion Zürich. Was hat Sie bewogen, einer Studentenverbindung beizutreten?

Am Gymnasium Einsiedeln waren die meisten der älteren Internatsschüler bereits Mitglied der Corvina. Als ich 16 Jahre alt war, wurde ich von den Älteren einfach mitgenommen. Und so hat sich mein Freundesnetzwerk in der Corvina nahtlos fortgesetzt.

Was «bringt» eine Mitgliedschaft einem Altherr? Eine Studentenverbindung ist ein zeitloses Konzept mit einer lebenslangen Mitgliedschaft. Im Laufe der Jahre rücken die einen Aspekte in den Vordergrund und andere wieder in den Hintergrund. Als Altherr steht vor allem die Freundschaftspflege im Zentrum. Als Student kann eine Mitgliedschaft bei der Berufs- und Stellensuche durchaus hilfreich sein. Die Schweiz ist ja klein.

Ich hoffe deshalb, dass das Fest in Einsiedeln gerade der Corvina Auftrieb gibt, damit ihre seit 1848 währende, schöne Tradition auch in Zukunft gepflegt werden kann.

Nimmt Ihre Verbindung auch Frauen auf? Sowohl die Corvina wie die Orion ist eine gemischte Verbindung. Ich begrüsse es jedoch, dass es bei den Studentenverbindungen alle Formen der Zusammensetzung gibt: Männerverbindungen, Frauenverbindungen und gemischte Verbindungen. So entstehen auch unterschiedliche Dynamiken. Als Mitglied einer Studentenverbindung erhält man einen Namen, ein Vulgo. Wie war das bei Ihnen? Angesichts der bevorstehenden Rekrutenschule bei den Panzertruppen in Thun gab man mir den Namen des Kampfpanzers «Leopard » – obwohl ich nicht Panzerfahrer geworden bin. Generell gilt, dass das Vulgo nach Möglichkeit zur Persönlichkeit passen sollte.

Und sind Sie mit ihrem Los zufrieden?

Ja, das bin ich. Foto: zvg Dr. Fritz Kälin

Jahrgang: 1986 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Promovierter Militärhistoriker Hobbys: Studentenverbindungen Schiessen, Musik und Freundeskreis

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