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«Es ist eher ein Einzelfall»

«Es ist eher ein Einzelfall» «Es ist eher ein Einzelfall»

Noch immer herrscht Maskenpflicht in den Läden. Nicht alle halten sich daran. Der Dorfladen in einem Einsiedler Viertel hatte deshalb schon Besuch von der Polizei – weil die Angestellten sich weigern, einen Atemschutz zu tragen.

In einem Dorfladen in einem Einsiedler Viertel werden bewusst keine Masken mehr getragen

WOLFGANG HOLZ

«Hier gilt Maskenpflicht». Dieses Schild hängt dieser Tage quasi an jedem Geschäft vor dem Eingang. Auch am Dorfladen in einem Viertel in Einsiedeln. Doch wer dort einkauft, reibt sich die Augen. Das Verkaufspersonal, das Regale einräumt, an der Backwarentheke arbeitet oder an der Kasse bedient, trägt keine Maske. Einen physischen Spuckschutz gibt es nicht.

Atem- und Schlafprobleme

«Wir haben uns entschieden, keine Maske mehr zu tragen», gibt die freundliche Dame an der Kasse Auskunft, angesprochen auf das Maskenpflichtplakat an der Ladentür. «Uns fehlt zunehmend die Luft zum Atmen.» Wenn man wie sie und ihre Kolleginnen neun Stunden lang pro Tag mit Maske arbeite, bekomme man zunehmend Atemprobleme. Sie selbst schlafe deswegen schon schlecht. «Und gerade beispielsweise, wenn wir heisses Brot aus dem Ofen holen, und es sehr warm ist, muss man einfach durchschnaufen können.» Aber was ist mit der Maskenpflicht, die ja am Ladeneingang klar ersichtlich für Kunden signalisiert wird? «Die ist freiwillig», erklärt die Frau. Und erwähnt, dass die Polizei deswegen auch schon vor Ort gewesen sei und das ähnlich sehe. «Die sind genauso coronamüde wie wir.» Polizei war schon im Laden Die Kantonspolizei hat dem Dorfladen in der Tat schon einen Besuch abgestattet – aufgrund eines entsprechenden Hinweises, wie Florian Grossmann, Kommunikationsverantwortlicher der Kantonspolizei Schwyz, auf Anfrage dieser Zeitung bestätigt. «Wir haben bei einer Kontrolle festgestellt, dass vom Verkaufspersonal keine Maske getragen wird. Nach unserer Intervention und dem Hinweis auf die geltenden Covid-Vorschriften wurde vom Personal dann eine Maske getragen.» Inzwischen offensichtlich schon nicht mehr. Und das, obwohl die vierte Corona- Welle schon wieder vor der Tür steht, die Fallzahlen deutlich ansteigen, und die Intensivstationen der Spitäler wegen vieler Coronafälle schon wieder Alarm schlagen.

«Unsere Strategie ist gut» Grossmann betont allerdings, dass «unsere Mitarbeitenden im täglichen Einsatz feststellen, dass sich die Schwyzerinnen und Schwyzer grossmehrheitlich an die Covid-Vorschriften halten. Unsere Strategie der Sensibilisierung und der Abmahnung bei geringfügigen Verstössen funktioniert sehr gut. Wenn wir Bürgerinnen und Bürger auf falsches Verhalten ansprechen, wird dieses korrigiert.» Macht man einen kleinen Dorfladen- Corona-Check in der Region Einsiedeln, kann man beobachten, dass sowohl das Verkaufspersonal wie die Kunden die Maskenpflicht einhalten. In Oberiberg im Volg, etwa. Im Spar in Unteriberg. Im Dorfladen in Willerzell.

Nachgefragt bei Spar, ob dort die Angestellten in den Lebensmittelmärkten ebenfalls über die Maskenpflicht klagen, antwortet Silvia Manser von der Medienstelle der Spar Handels AG in St. Gallen: «Ja, in der Anfangsphase ab und zu.» Spar halte sich aber an die BAG-Massnahmen und demzufolge auch an die Maskenpflicht. «Den Mitarbeitenden Arbeitsinspektorat kontrolliert vermehrt Dass die Maskenpflicht im Dorfladen nicht eingehalten wird, ist offenbar eine Ausnahme im Kanton. Das versichert auch Erich Steinauer, Arbeitsinspektor vom Amt für Arbeit in Schwyz. «Dies ist eher ein Einzelfall», unterstreicht der Arbeitsinspektor. «Es gibt sehr viele andere, sehr positive Fälle, besonders im Detailhandel. Leider gibt es auch vereinzelt negative Vorkommnisse.» Aber was blüht Verkaufspersonal beziehungsweise Ladenbetreibern eigentlich, wenn man sich wiederholt nicht an die Maskentragepflicht hält? Steinauer: «Verwarnungen kommen vor und können zu Bussen und Schliessungen führen. Nach mündlicher Verwarnung folgt eine schriftliche Verwarnung und anschliessend eine Verzeigung, welche eine Schliessung zur Folge haben kann.» Das Arbeitsinspektorat sei laufend am Kontrollieren, diese Aufgabe werde grundsätzlich in die normalen betrieblichen Arbeiten integriert. «Im Zuge der steigenden Fallzahlen wird die Kontrolltätigkeit noch mal erhöht », verspricht der Arbeitsinspektor vom Amt für Arbeit. Genaue Zahlen gibt es nicht

Zu wie vielen Verstössen es gegen die Einhaltung der Maskenpflicht in Läden im Bezirk Einsiedeln und im Kanton bisher gekommen sei, lässt sich dagegen nicht beziffern. Steinauer: «Wir können keine Zahlen nennen, aber es kommt zu solchen Verstössen.» wird empfohlen, wenn es die Situation zulässt, die Pausen in einem Aussenbereich zu machen. Ebenfalls wird ihnen zwischendurch auch eine Kurzpause gegönnt», so Manser.

«Mitarbeitenden wird empfohlen, die Pausen in einem Aussenbereich zu machen.»

Silvia Manser, Spar AG

Nicht immer gilt der Hinweis am Ladeneingang in Sachen Maskentragepflicht. Foto: Wolfgang Holz

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