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Sommerangebot fördern und attraktiver gestalten

Sommerangebot fördern und attraktiver gestalten Sommerangebot fördern und attraktiver gestalten

Oberiberg will Angebot beim Vitaparcours erhalten und erweitern

Im Zuge der Förderung des touristischen Sommerangebots will die Gemeinde Oberiberg in Zusammenarbeit mit der Tourismusregion Einsiedeln-Ybrig-Zürichsee ein Konzept erarbeiten.

KONRAD SCHULER

Im letzten Winter und nun in diesem Unwettersommer sind diverse Schäden am Vitaparcours in Oberiberg entstanden. Alois Reichmuth, Präsident der Ferien- und Sportregion Ybrig, vermutet, dass der Sturm vom März, danach der starke Nassschneefall und diesen Sommer mehrere Unwetter dazu geführt haben. So wurde die Brücke als Herzstück des Vitaparcours zum Teil weggeschwemmt, die Fundamente wurden arg in Mitleidenschaft gezogen. Diverse Bäume und Sträucher sind geknickt. Der Weg wurde stellenweise unterspült oder teilweise weggerissen. Ortsleiter Erich Marty hat im Auftrage der Gemeinde bereits einige kleinere Arbeiten ausgeführt. Im Herbst werden Wegabschnitte neu erstellt und saniert. Der Weg dem Bach entlang muss gesichert werden. Bei der grossen Brücke wurde ein Ingenieur eingespannt, der diese als einsturzgefährdet taxiert. Die Fundamente müssen wohl neu erstellt werden. Die Sanierung der Brücke dürfte laut Alois Reichmuth erhebliche Kosten verursachen und soll noch diesen Herbst erfolgen. Bezahlt werden all diese Arbeiten über die Kurtaxengelder der Gemeinde.

Ideen für Projekt erwünscht

«Der Vitaparcours wirkt etwas marode und ermüdet», so Alois Reichmuth. Deshalb werde ein Konzept in Auftrag gegeben. Der beliebte Vitaparcours mit seinen 15 Posten soll zumindest teilweise erhalten und ausgeweitet werden in Richtung Ideenweg oder Erlebnispark. Die Vita/Zurich habe weiterhin Interesse und würde die Tafeln für die Posten wiederum zur Verfügung stellen. «Die Gemeinde Oberiberg hat grosses Interesse für die Förderung des Sommerangebotes », umschreibt Alois Reichmuth die Situation. Hauptzielgruppe sollen die Familien sein. Gäste und Einheimische sollen gleichermassen angesprochen werden. «Sämtliche Verantwortlichen sehen Potenzial für ein naturnahes Freizeitangebot, das Familien, Sportlern, Wanderern und Spaziergängern gleichermassen dienen soll», so Reichmuth weiter. Gäste und Einheimische seien eingeladen, ihre Ideen einzubringen. Das Konzept soll noch diesen Herbst in Auftrag gegeben werden. Die Umsetzung habe dann via die Tourismuskommission der Gemeinde Oberiberg zu erfolgen.

Vitaparcours vor rund 50 Jahren gebaut

Vor rund 50 Jahren wurde hinter dem Parkplatz Laucheren der Vitaparcours erstellt. Bekannt ist, dass das Patronat damals die Organisation «Vita-Parcours » innehatte. Diese Organisation wurde 2008 umbenannt in «Zurich Vitaparcours». Die Bauleitung hatte Karl Faber inne, der Mitglied des Verkehrsvereins war, aber noch nicht im Vorstand Einsitz hatte. Für die Organisation des Frondienstes war der damalige Verkehrsvereinsvorstand mit Franz Hubli, Theo Lässer, Martin Reichmuth, Ruedi Steiner und Hans Egli zuständig. Die Fronarbeit wurde vorwiegend durch den Skiclub geleistet. So ist bekannt, dass Skiclubmitglied Toni Reichmuth von der Fuchsenen tagelang gearbeitet habe. In der Jahresrechnung des Verkehrsvereins war im Jahre 1973 ein Betrag von 9746 Franken für den Vitaparcours aufgeführt, 1974 waren es 1128 Franken. 1975 wurden 3291 Franken ausgewiesen, da ein Unwetter grössere Schäden angerichtet hatte.

Eröffnung wohl 1972 Dokumentiert ist, dass an einer Sitzung des Verkehrsvereinsvorstandes am 25. August 1971 über die Erstellung des Vitaparcours gesprochen wurde. Nicht bekannt ist, ob dies das erste Mal war. Klemens Lagler mag sich erinnern, dass es im August eine kleine Feier zur Eröffnung des Vitaparcous gegeben habe. Ihm ist in Erinnerung geblieben, dass es sehr kalt war und Autoscheiben gekratzt werden mussten. Martha Reichmuth, Leiterin des Tourismusbüros in Oberiberg und Aktuarin des Verkehrsvereins Oberiberg, legt sich vorsichtig fest, was das Jahr betrifft: «Ich meine, mich persönlich zu erinnern, dass es 1972 war, da ich als Trachtenmädchen dabei war.» Etwas Spezielles hat sie noch in den damaligen Unterlagen des Verkehrsvereinskassiers gefunden. Im November 1972 stellte die Genossenverwaltung Yberg dem Verkehrsverein eine Rechnung mit dem Wortlaut: «Verschiedene Pächter haben bei uns reklamiert, wegen dem VITA-Parcours sei ihnen Ertragsverlust entstanden. Wir erlauben uns daher, ihnen für den Zinsverlust alljährlich Rechnung zu stellen im Betrag von 20 Franken, wenn keine Änderungen eintreten.» Die erste Brücke über die Minster hatte eine Holzkonstruktion ähnlich wie ein Dach. Diese Brücke wurde 2009 ersetzt ohne diese Holzkonstruktion. Der Bach wurde immer breiter und mehrere Male musste der Weg links und rechts etwas verlegt werden.

Alois Reichmuth, Präsident der Ferien- und Sportregion Ybrig, will verschiedene marode Infrastrukturen sanieren und erweitern.

Am Fallenbach wurde ein Teil des Weges unterspült und weggerissen. Im Herbst werden Wegabschnitte neu erstellt und saniert. Der Weg dem Bach entlang muss gesichert werden.

Die Brücke über die Minster, das Herzstück des Vitaparcours, wurde unterspült und teilweise weggerissen. Sie ist einsturzgefährdet.

Fotos: Konrad Schuler

Inwieweit bestehende Infrastrukturen des 50 Jahre alten Vitaparcours im neuen Konzept noch Platz finden, ist ungewiss und offen.

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