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Hat Morgenstund wirklich Gold im Mund?

Hat Morgenstund wirklich Gold im Mund? Hat Morgenstund wirklich Gold im Mund?

Ich liebe es, morgens früh aufzustehen und einen neuen Tag zu begrüssen. Die frühen Morgenstunden sind so friedlich, so ruhig. Es ist mir die liebste Zeit am Tag.Was gibt es Schöneres, als am Morgen früh auf einen Berg zu wandern oder einfach eine Runde zu joggen und man dabei das Gefühl hat, die Welt gehöre einem allein.

In jenen Stunden, in denen andere noch schlafen, ist man nicht nur besonders produktiv, sondern kann auch ungestört arbeiten. Niemand ist da, der einen ablenken könnte – diese Stunden am Morgen gehören einem ganz allein. Für mich gibt es nichts Schlimmeres, als den Tag mit Hektik zu beginnen. Wenn man früh aufsteht, hat man alle Zeit der Welt, zum Beispiel, um in Ruhe zu lesen. Ein wahrer Luxus ist es, seinen Kaffee zu geniessen und seinen Gedanken nachzuhängen, was der Tag wohl bringen mag. Es ist übrigens nicht nur ein gutes Gefühl zu arbeiten, während die meisten noch schlafen, man ist auch effektiver. Wer früh am Morgen aufsteht, hat mehr Energie als ein Langschläfer. Kein Wunder, gewinnt man doch wertvolle Zeit.

PRO

Beginnt man früh zu arbeiten, ist es auch realistischer, dass man sich früher um private Dinge kümmern kann. Sei das, um Sport zu treiben oder um sich anderen Freizeitbeschäftigungen zu widmen.Was immer es ist, es macht einen langfristig glücklicher. Klar, wer früh aufsteht, wird schneller müde. Es fühlt sich aber ausserordentlich gut an, wenn man nach einem langen Tag unter die Decke schlüpfen und alles hinter sich lassen kann. Das absolut Beste am frühen Morgen ist jedoch: Man muss sich nicht gross zurecht machen, und niemand ist da, der an einem herumnörgelt.

Gähn – wie viel Uhr ist es? Sechs Uhr dreissig.

O Gott, wie herrlich! Dann kann ich mich nochmals umdrehen und mindestens bis 10 Uhr weiterschlafen. Mmmmh! Es gibt einfach nichts Schöneres, als am Wochenende so lange wie möglich auf der Matratze zu «ratzen » und sich in die Bettdecke einzukuscheln. Als Kind war das Bett für mich immer so eine Art Wohlfühlhöhle. Inzwischen ist das Bett für mich eines der letzten grossen Privilegien auf dieser Welt.

In meinem Sehnsuchtsort versuche ich auch an Arbeitstagen, so lange wie möglich meinen Träumen nachzuhängen. Jede Minute Pfusens ist kostbar, und ich verzichte dafür gerne aufs Frühstück. Das kann ich ja im Büro oder im Auto nachholen. Ich staune immer über Menschen, die sich frühmorgens schon den Bauch vollschlagen können.

Ich bin ein Feind des Frühaufstehens. Angefangen von solch blöden Sprüchen, dass der frühe Vogel den Wurm erwischt: Ich stehe nicht auf Würmer. Der frühe Morgen hat für mich null Kick. Denn er bedeutet nur Unruhe, Aktivität, Zwang zum Handeln. Alles lästige Tätigkeiten – vom Bett aus betrachtet. Schon rein biologisch bin ich nicht aufs Frühaufstehen gepolt. Das mag daran liegen, dass ich um elf Uhr morgens geboren wurde. Zu früher Stunde bin ich physisch nicht wach. Morgens um sieben ist für mich die Welt deshalb gar nicht in Ordnung.

Ich lebe lieber abends: Geniesse romantische Sonnenuntergänge, treibe Sport, lese, esse, sehe fern und freue mich auf die Ruhe und das Geheimnis der Dunkelheit. Um 1 Uhr nachts wach zu sein, bedeutet für mich die absolute Freiheit des Tages.

«Es gibt nichts Schlimmeres, als einen Tag in Hektik zu beginnen.» «Ich stehe nicht auf Würmer.»

Priska Lacher

Redaktionssekretärin Einsiedler Anzeiger

Wolfgang Holz

Redaktor Einsiedler Anzeiger

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