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«Es ist wichtig, das 50-Jahr-Jubiläum des Frauenstimmrechts zu feiern»

Am Sonntag feiern rund 600 Frauen auf dem Rütli den Bundesfeiertag. Mit dabei sind auch zwei Bundesrätinnen.

JOHANNA MÄCHLER

Mit der diesjährigen Organisation der Rütlifeier wurde Alliance F beauftragt. Die Interessenvertretung für Frauen in der Politik handelt namens der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft. Infolgedessen haben die schweizerischen Frauenorganisationen die Einladung an ihre Mitglieder weitergegeben. Nun haben sich rund 600 Frauen aus der ganzen Schweiz angemeldet. Sie werden in einer stimmungsvollen Feier auf der Rütliwiese den Bundesfeiertag und vor allem das 50-Jahr-Jubiläum des Frauenstimm- und -wahlrechts begehen.

«Zusammenhalt ist wichtig»

Aus dem Kanton Schwyz sind folgende Frauen dabei: Regierungsrätin Petra Steimen-Rickenbacher, Wollerau; Martina Joller, Brunnen; Doris Beeler, Einsiedeln; Carla Truttmann, Brunnen; Murielle Lüscher, Goldau; Liana Banz, Trachslau; Irene May, Brunnen; Sonja May, Brunnen; Livia Beeler, Steinen; Franziska Steimen, Wollerau; Manuela Tomaschett, Brunnen; Sibylle Schmid, Brunnen; Liliane Schmid, Morschach; Carmen Muffler und Mily Samaz, beide Pfäffikon.

Gesundheitsdirektorin Petra Steimen-Rickenbacher erklärt ihre Beweggründe für die Teilnahme: «Wie schon im letzten Jahr wurde ich zur 1.-August-Feier auf dem Rütli eingeladen und finde es eine schöne Gelegenheit, diesen traditionsreichen Tag an einem traditionsreichen Ort zu verbringen.» Sie schätze die dabei entstehenden Gemeinschaftsgefühle und den Zusammenhalt. Zudem findet sie es wichtig, das 50-Jahr-Jubiläum des Frauenstimm- und -wahlrechts zu feiern, um in Erinnerung zu rufen, dass es tatsächlich erst fünfzig Jahre her ist, seit die Frauen in der Schweiz aktiv mitbestimmen können.

Dies ist ein wesentlicher Punkt in Doris Beelers Leben: «Es gibt spezielle Daten, die bleiben einem immer in Erinnerung. So ein Datum war für mich der 7. Februar 1971. Ich habe mich zusammen mit meinem Vater riesig über die Annahme des Frauenstimmrechts gefreut », sagt sie. Die Präsidentin der Gleichstellungskommission betont, dass sie seither keine Wahl und keine Abstimmung versäumt hat.

Martina Joller spricht wertschätzend vom Rütli: «Diesen Ort verbinde ich mit den Grundwerten der Schweiz, Freiheit, Unabhängigkeit, dem Recht, die eigene Meinung zu äussern, Gerechtigkeit und Offenheit für alle, die in unserem Land leben.» Aber eine konkrete Erwartung, dass der Tag politisch etwas bewegt, hat sie nicht: «Einen nachhaltigen Nutzen zu erwarten, ist vielleicht zu hoch gegriffen. Die Symbol- und Ausstrahlungskraft einer Rütlifeier für Frauen ist aber nicht zu unterschätzen und gibt sicher Power und Mut, sich weiterhin für eine gerechte Gesellschaft einzusetzen.» Simonetta Sommaruga und Viola Amherd halten Reden Alle drei befragten Frauen betonen das «Gemeinschaftsgefühl, interessante Begegnungen und bereichernde Gespräche». Und dies verspricht das Rütliprogramm von Alliance F. Nach dem Empfang mit Brass- und Alphornklängen werden während des Festaktes die Bundesrätinnen Simonetta Sommaruga und Viola Amherd sprechen.

Aus jedem Landesteil wird eine Pionierin gewürdigt, die sich um Frauenrechte verdient gemacht hat. Im offenen Festgelände sind Erzählungen, Gespräche, Gestalterisches und Gesang geplant. Es ist für Verpflegung gesorgt, und natürlich sollen auch die Corona-Schutzmassnahmen eingehalten werden, was mit ein Grund ist, dass dieses Jahr nicht 2000 Teilnehmende zugelassen sind wie in früheren Jahren vor der Pandemie.

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