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Freiwillige vor!

Freiwillige vor! Freiwillige vor!

ZWISCHENLUEGETEN 3

HASCHI GYR

Haben Sie es auch gelesen? Da sucht die SBB Freiwillige für eine Rettungsübung. Und wissen Sie, wo diese stattfindet? Im Simplon und an den Tunnelenden in der Schweiz und Italien. Bin ich denn lebensmüde? In Italien! Nie und nimmer melde ich mich. Bei denen im Süden artet nur schon eine Übung ins Chaos aus. Und die Realität ist noch viel gröber. Da könnte ich mich ja genauso gut auf den Beifahrersitz einer Frau am Steuer schnallen. Auch da ist man so gut wie tot.

Nur ein Geisterfahrerverfolger kann auf solch eine Idee kommen, sich dem Himmelfahrtskommando eines Höllenritts im Simplon anzuschliessen. Nicht mit mir, nicht mit Haschi Automech downtown zurich.

Wenn es hingegen eine Übung im Gotthard-Strassentunnel wäre … Dann wäre es mir und meinem Pontiac (Sie wissen schon, das Einzige, was mir der Scheidungsanwalt gelassen hat…) dann wäre die Teilnahme eine Vaterlandspflicht, höchstens zu vergleichen mit einem zweiwöchigen Wiederholungskurs.

Der Übungsleiter in Göschenen schickt als erstes die Wägsten und Besten des Landes in den Tunnel. An der Spitze Haschi mit Pontiac. Furchtlos fährt er in den qualmenden Schlund, weicht mit Souplesse den Autowracks aus, steuert laserscharf ein hilfloses Opfer an, rettet die holde Blondine. Seine heroische Brust ist ihr Lebenselixier, der Atem kehrt zurück und unendlich dankbar schaut sie ihn aus ihren weltentrückten Augen an, von Weihrauch und Myrrhe umwebt, fest in der Absicht, in Airolo ihren Helden zu ehelichen.

* Es war eine Fahrerin mit Zürcher Nummernschildern, welche nach Ansicht von Herrn Hanspeter Gyr unverhältnismässig und penetrant hupte. Dabei hätte er sich, der Herr Gyr, höchstens für ein paar Sekunden seinen Gedanken hingegeben. Zu lange allem Anschein nach. Die Ampel stand schon wieder auf grün.

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