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Schuler war eine Klasse für sich

Schuler war eine Klasse für sich Schuler war eine Klasse für sich

Schwyzer Kantonalschwingfest in Ibach mit acht neuen Kranzern

Der 33-jährige Christian Schuler konterte im Schlussgang einen Kurz von Toni Omlin nach 60 Sekunden mit Gammen und kam damit nach 2010 und 2011 zu seinem dritten Sieg.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Infolge des zu stark durchnässten Platzes konnte das bisherige Schwingergelände in Ibach nicht genutzt werden. Auf einem kurzfristig hergerichteten Nebenplatz fanden die Schwinger allerdings ideale Verhältnisse vor. Nach der krankheitsbedingten Absage von Mike Müllestein standen noch drei Eidgenossen im 206-köpfigen Teilnehmerfeld. Obschon Christian Schuler zusammen mit Pirmin Suter und Patrick Betschart nach drei Gängen in Front lag, hatte die Zwischenrangliste noch kein Profil. Die Spreu begann sich nur allmählich vom Weizen zu trennen. Vor dem alles entscheidenden Ausstich wurden die Aktien von Christian Schuler mit vier Siegen am höchsten gehandelt. In Tuchfühlung blieb mit ihm von den Hauptfavoriten Reto Nötzli.

Um die Schlussgangteilnahme bodigte Christian Schuler in Windeseile Reto Bürgi mit Kurz. Als sein Widersacher kristallisierte sich der achtfache Obwaldner Kranzer Toni Omlin mit einem Zehnerwurf gegen Marcel Arnold heraus. Er erhielt gegenüber dem punktegleichen Nichtkranzer Josef Lustenberger den Zuschlag.

Kompromisslose Schwingweise Christian Schuler realisierte nach dreijährigem Unterbruch wieder einen Sieg an einem Kranzfest. Dabei repräsentierte er eine Klasse für sich und liess keinen Moment Zweifel über sein Siegesvorhaben aufkommen. Zwar brachte ihn Urs Doppmann zum Auftakt in eine brenzlige Situation, ehe er den Spiess mit Wyberhaken zu seinen Gunsten umdrehen konnte. Mit explosiven Zügen, entweder mit Kurz oder Wyberhaken, beförderte er innert Kürze Thomas Bucher und Pirmin Suter auf den Rücken. Der Marketingfachmann wirbelte wie zu seinen besten Zeiten und überzeugte auch im taktischen Bereich. «Im Schlussgang konzentrierte ich mich auf meine Stärken und nahm das Geschehen von Beginn weg in die Hände.» Es sei für ihn an diesem Tag einfach alles aufgegangen. In dieser Verfassung darf dem mittlerweile 16-fachen Kranzfestsieger noch der eine oder andere Coup zugetraut werden.

Erstmalige Schlussgangteilnahme Der 33-jährige Toni Omlin, der kein unbeschriebenes Blatt ist und schon manchen Favoriten ärgerte, schlich nach der Punkteteilung gegen Marco Wyrsch auf leisen Sohlen an die Spitze. Dabei nutzte er die Gunst der Stunde und rollte das Feld mit drei Siegen von hinten auf. Obschon ihn niemand auf der Rechnung hatte, erreichte er nicht unverdient erstmals in seiner Karriere den Schlussgang an einem Kranzfest.

Der Luzerner Urs Doppmann vermochte seine diesjährigen guten Ergebnisse auf eindrückliche Art zu bestätigen. Er liess sich von der Startniederlage nicht aus dem Konzept bringen und verliess in den nächsten Begegnungen den Platz als Sieger. Nach turbulenten Szenen gelang es ihm, den Eidgenossen Reto Nötzli am Boden zum siegbringenden Resultat zu überdrücken.

Beim Eidgenossen Reto Nötzli machten sich nach einem starken Start immer mehr die Strapazen des Vortages auf dem Weissenstein bemerkbar. Er verpasste die «Schlaufe » nach dem Unentschieden gegen Toni Kurmann um einen Viertelspunkt (siehe Resultate).

Christian Schuler kurz vor seinem Sieg im Schlussgang gegen Toni Omlin.

Fotos: Werner Schönbächler

Auf den Schultern von seinen Klubkollegen Adrian Steinauer (links) und seinem Bruder Philipp.

Sieger Christian Schuler mit seinem Siegerpreis. Die einzige Gabe, die wegen Corona abgegeben wurde.

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