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«Die meisten Leute sind über die Impfung gut informiert»

«Die meisten Leute sind über die Impfung gut informiert» «Die meisten Leute sind über die Impfung gut informiert»

Mahmoud Abdel Fattah Mahmoud hat schon über 5000 Einsiedler begrüsst. Doch wer ist dieser Mann, der im Einsiedler Impfzentrum die Leute einweist?

VICTOR KÄLIN

Sind Sie schon auf Corona geimpft?

Klar. Ich musste zwar etwas warten. Doch im Mai 2021 war es so weit. Ist das eine Bedingung, um als Angestellter der Securitas AG für Corona-Impfzentren arbeiten zu können? Nein. Die Impfung beruht auf Freiwilligkeit, was ich persönlich schätze. Die Securitas AG weist ihre Mitarbeitenden jedoch darauf hin, sämtliche BAG-Vorschriften jederzeit einzuhalten – vor allem natürlich im Direktumgang mit Nicht-Geimpften. Seit einigen Wochen stehen Sie auch im Impfzentrum des Ameos Spitals in Einsiedeln im Einsatz. Wie ist es dazu gekommen?

Das ist eine lustige Anekdote. Ich arbeite seit fünf Jahren für die Securitas AG. Am 28. Mai klingelte um 2.30 Uhr in der Früh das Telefon. Ein Arbeitskollege war krank. Und um 7.00 Uhr wies ich beim Ameos Spital in Einsiedeln die ersten Impfwilligen ein. Seither habe ich etwa 25 Arbeitstage in Einsiedeln verbracht; an Wochenenden leistete ich denselben Dienst auch in Reichenburg und Pfäffikon.

Was ist Ihre Aufgabe?

Laut Auftrag bin ich für die Zutrittskontrolle zuständig, für die Identifikation der Person, den Abgleich der Namensliste, das Einhalten der Corona-Vorschriften und der Wartezeiten … Ich darf sagen, dass der Ablauf am Spital Einsiedeln sehr gut organisiert ist. Wie viele Impfungen haben Sie schon über das Impfzentrum Spital «miterlebt»? Wir impfen mehr als 200 Personen pro Tag. Da kommt man bei 25 Arbeitstagen locker auf über 5000 Personen.

Die Leute kommen ja freiwillig. Gibt es dennoch Angst- oder Panikattacken; Personen, die kurz vor dem «Pieks» darauf verzichten?

Verzichtet hat noch niemand; aber so geschätzte 50 von 5000 haben Angst vor dem Stechen oder der Impfung an sich. Doch die Ärztin und die Ärzte machen einen tollen Job und versuchen, diese Ängste abzubauen.

Sie sind immer sehr freundlich und haben die Geduld, die Anweisungen unendlich oft zu wiederholen, dieselben Fragen zu beantworten, dasselbe sich anzuhören. Fällt das Ihnen schwer? Nein, das fällt mir nicht schwer. Aufgrund meiner vielen Jobs – auch als Sporttrainer – bin ich den Umgang mit Menschen gewohnt. Ich versuche, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse zu reagieren, eine mögliche Angst zu erkennen und die Person mit einem Gespräch zu entspannen. Auch die Ärzte und die anderen Mitarbeitenden im Impfzentrum müssen immer dasselbe wiederholen, nicht nur ich. Wie nehmen Sie die Einsiedler und Einsiedlerinnen wahr? Die meisten sind gut informiert, einige bedanken sich für unsere Arbeit und einige andere hören nicht richtig zu. Was ich inzwischen festgestellt habe: In der Stadt sind die Leute meistens hektischer, gestresster. Auf dem Land wie hier in Einsiedeln sind sie entspannter.

Gefällt Ihnen Ihr Job?

Ja. Ich arbeite gerne mit Menschen. Ich selbst möchte auch freundlich und gut behandelt werden, deshalb versuche ich auch, so zu leben und so zu arbeiten.

Sommerferien gibt’s keine?

Erst wenn in der Schweiz die Ferien vorbei sind – im September und Oktober. Oft reise ich dann nach Ägypten. Ich bin Doppelbürger: Meine Frau und ich leben in Mollis, der Rest der Familie in Ägypten.

Foto: Victor Kälin

Mahmoud Abdel Fattah Mahmoud

Jahrgang: 1957 Wohnort: Mollis GR Beruf: Volley- und Fitnesstrainer, Übersetzer Deutsch-Arabisch Mitarbeiter Securitas AG Hobbys: Alle Sportarten – ausser Boxen

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