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Über dem Tellerrand

Über dem  Tellerrand Über dem  Tellerrand

ZWISCHENLUEGETEN 3

FANNY REUTIMANN

Was für ein wunderbares Erlebnis, wieder mal auswärts essen zu gehen! Ohne in Daunenjacke und Wolldecke eingemümmelt zu sein und der latenten Gefahr, dass der Wind die Salatblätter aus dem Teller bläst. Endlich ist das wieder möglich. Seit der Gründung unseres gemeinsamen Haushalts an der Zwischenluegeten hatten mein lieber Dani und ich noch nie die Gelegenheit, uns auswärts an einen Tisch zu setzen. Ein besonderer Anlass.

Wir genossen es, am schön gedeckten Tisch Platz zu nehmen und voller Vorfreude durch die Speisekarte zu blättern. Unserer Vor-Corona-Devise, etwas auszuwählen, das wir daheim nicht kochen, blieben wir treu. Der Gruss aus der Küche. Die originelle Vorspeise, die zuzubereiten mir trotz aller Liebe zum Kochen zu aufwendig gewesen wäre. Der Hauptgang, der wunderbar auf einer aufwendigen Gemüsegarnitur angerichtet war. Wer kocht daheim schon 10 verschiedene Gemüse am gleichen Tag? Und zu guter Letzt natürlich ein Dessert, das schon in der Speisekarte gediegen, beinahe verschwörerisch tönte und keine Wünsche an meine verschleckte Natur offen liess. In unserer Feierlaune sahen wir grosszügig über gewisse Fehler und Unzulänglichkeiten des Servicepersonals hinweg. Wer könnte es diesen Leuten übel nehmen, dass auch sie etwas aus der Übung geraten sind?

Dani und ich haben uns vorgenommen, dass wir uns ein solches kulinarisches Vergnügen wieder öfters gönnen werden. Bis wir all die vielen Restaurants in Einsiedeln abgeklappert haben, dürfte die Küche an der Zwischenluegeten des Öfteren kalt bleiben.

* Fanny Reutimann (56) hat mit Dani Kälin einen Einheimischen an ihrer Seite und wird stets rechtzeitig vorgewarnt, in welche Restaurants «man» in Einsiedeln nicht geht.

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