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Über 900 Härtefallgesuche sind eingereicht worden

Vertreter des Kantons und Exponenten der Schwyzer Wirtschaftsverbände trafen sich vergangene Woche, um eine Lagebeurteilung zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Massnahmen vorzunehmen.

HANS-RUEDI RÜEGSEGGER

Bereits zum sechsten Mal trafen sich vergangene Woche Vertreter der Schwyzer Wirtschaft und des Kantons zu einer gemeinsamen Lagebeurteilung. Am Treffen teilgenommen haben Vertreter des Schwyzer Wirtschaftsverbands, des Kantonal-Schwyzerischen Gewerbeverbands, des Gewerkschaftsbunds, des Baumeisterverbands, Schwyz Tourismus, Gastro Schwyz und Schwyz Next.

Im Zentrum des Austauschs standen die verschiedenen wirtschaftlichen Unterstützungsmassnahmen des Bundes und des Kantons Schwyz sowie deren Umsetzungsstand.

62 Millionen ausbezahlt

Bis Ende Mai wurden beim Kanton 907 Härtefallgesuche eingereicht, wie vonseiten des Kantons zu vernehmen war. Davon hätten 783 Gesuche bewilligt werden können. Ausbezahlt wurden bisher 62 Millionen Franken.

Das Programm läuft noch bis Ende Juni – die Eingabefrist ist der 31. Juli. Es zeichne sich ab, dass die vom Kantonsrat gesprochenen knapp 94 Millionen Franken ausreichen sollten, wie einer Medienmitteilung des Volkswirtschaftsdepartements zu entnehmen ist.

Entsprechend zeigt sich Regierungsrat Andreas Barraud überzeugt, dass mit dem Schwyzer Härtefallprogramm ein «wirkungsvolles und zielgerichtetes Instrument geschaffen werden konnte und gleichzeitig dem Gebot des haushälterischen Umgangs mit Steuergeldern nachgekommen wird».

3300 Betriebe haben während der Corona-Pandemie Kurzarbeitsentschädigung abgerechnet, ist der Medienmitteilung weiter zu entnehmen. Bis Ende Mai seien Entschädigungsleistungen im Umfang von rund 185 Millionen Franken ausbezahlt worden.

Kurzarbeit wird zurückgehen

Während sich im Mai noch etwa 800 Betriebe in Kurzarbeit befanden, geht Hubert Helbling, Vorsteher des Amts für Arbeit, davon aus, dass die Zahl im Juni stark sinken wird, da seit 31. Mai auch die Innenbereiche der Gastronomiebetriebe wieder geöffnet haben dürfen.

Selbstständigerwerbende, die direkt oder indirekt von Zwangsschliessungen sowie Veranstaltungseinschränkungen betroffen sind, erhielten Corona-Erwerbsersatzentschädigung. Bis Ende Mai habe die Ausgleichskasse Schwyz rund 4800 Bezügern Leistungen im Umfang von 42 Millionen Franken ausgerichtet, heisst es in der Mitteilung weiter.

Eine weitere Unterstützungsmassnahme bildeten die vom Bund verbürgten Covid-19-Überbrückungskredite, die von den Geschäftsbanken bis 31. Juli 2020 gewährt wurden. Im Kanton Schwyz waren dies über 2900 Kredite mit einem Volumen von 358 Millionen Franken. Hiervon wurden schweizweit bereits rund 13 Prozent zurückbezahlt. Die Ausfallquote liegt aktuell bei rund 1,5 Prozent.

«Hopp Schwyz» wird abgeschlossen

Positiv beurteilt wurde auch das kantonale Impulsprogramm «Hopp Schwyz». Nach der «Hopp Schwyz»-Flaggen-Aktion, um die Bevölkerung zu motivieren, im Kanton Schwyz zu konsumieren, und der touristischen Kampagne im Winter, bildet nun die Lancierung von nachhaltigen Projekten aus der Gastronomie, dem Tourismus, der Landwirtschaft und weiteren Branchen den dritten Schwerpunkt. Diese Projekte seien gut angelaufen und würden im zweiten Semester fortgeführt, sodass das Impulsprogramm Ende 2021 abgeschlossen werden könne.

Schliesslich erläuterte Martina Trütsch, Vorsteherin des Amts für Gesundheit und Soziales, die gesundheitliche Situation im Kanton Schwyz sowie die Fortschritte in der Pandemiebekämpfung.

Die Unternehmer zeigten sich erleichtert und erfreut, dass die wirtschaftlichen Einschränkungen nun weitgehend aufgehoben sind. Teilweise zeige sich derzeit ein erfreulicher Nachholbedarf im Konsum und Investitionsverhalten.

Demgegenüber sehe sich die Industrie sowie die Baubranche mit neuen Herausforderungen konfrontiert. So verzeichnen gewisse Rohstoffe und Produkte starke Preisanstiege – gepaart mit teilweise langen Lieferverzögerungen.

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