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Gewisse Hotels sind mit einem «blauen Auge» davongekommen

Die Pandemie trifft die Schwyzer Hotellerie stark. Einige Regionen stehen jedoch verhältnismässig gut da.

PETRA IMSAND

Auf den Schwyzer Campingplätzen klingeln die Telefone Sturm, und auch in vielen Hotels der Region kann von einem regelrechten Buchungs-Boom gesprochen werden. Gäste – vor allem aus der Schweiz – wollen die Feiertage am See oder in den Bergen geniessen. Auch wenn die Freude gross ist, lässt sie die für die Branche unglaublich schwierige Zeit während der vergangenen Monate nicht verblassen. «Die Krise hat städtische Betriebe massiv stärker getroffen als die Ferienhotellerie», so Vendelin Coray, Geschäftsführer der Schwyz Tourismus AG. Nicht erst seit der Krise setzen gewisse Regionen stark auf Gäste aus der Schweiz. Im Kanton Schwyz kam es 2020 und 2021 nochmals zu einer starken Zunahme an Gästen aus dem Inland. «Einige hatten sogar den besten Sommer seit Jahren» Ein Vergleich zu anderen Jahren lässt sich aufgrund der massiven Auswirkungen durch die Pandemie kaum anstellen. Der Lockdown und die Betriebe, die erst gar nicht geöffnet haben, schlagen sich in der Schweizer Beherbergungsstatistik nieder. Diese zeigt aber auch, dass die Bettenauslastung im Kanton Schwyz während der letzten 16 Monate im Schnitt besser war als in der übrigen Schweiz. «Im Vergleich mit anderen Kantonen sind gewisse Schwyzer Betriebe mit einem ‹blauen Auge› davongekommen. Einige hatten sogar den besten Sommer seit Jahren. Doch es gab auch Betriebe, welche weit hinter den Ergebnissen liegen.» Eine allgemein gültige Aussage zum Zustand der Hotellerie im Kanton zu treffen, ist schwierig.

Im Bezirk Schwyz blieben am wenigsten Betten kalt Verzeichnete die Hotellerie im Kanton Schwyz 2019 noch 533’687 Übernachtungen, waren es im letzten Jahr noch 378’305. Dies entspricht einem Rückgang um fast dreissig Prozent. Ähnlich sieht es bezüglich der Anzahl der geöffneten Betriebe aus. Gemäss Statistik waren es letztes Jahr 79 geöffnete Betriebe. Innert Jahresfrist waren es sieben Betriebe weniger.

Bezüglich Netto-Bettenauslastung liegt der Bezirk Schwyz vorne. Diese betrug dort im letzten Jahr 46 Prozent. Im Bezirk Gersau lag sie bei 17 Prozent.

Betrachtet man die Statistik der Logiernächte genauer, so sticht ins Auge, dass es starke Schwankungen im Gemeindevergleich gibt. So konnten Schwyz (minus 4579), Ingenbohl (minus 15’716), Gersau (minus 3740) oder auch Arth (minus 1952) ihr Soll im Vergleich zum Jahr 2019 nicht erhöhen. Morschach trotzt der Krise und bleibt Mass aller Dinge Am deutlichsten war der Rückgang in Freienbach. Hier sind es 54 Prozent weniger, gefolgt von Küssnacht mit einem Minus von 53 Prozent. «Gewisse Seminarhotels in der Region verzeichneten pandemiebedingt Einbussen von bis zu siebzig Prozent», erklärt Coray.

Im Gemeindegebiet Morschach wurden im letzten Jahr 171’401 Logiernächte gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Minus von 8,5 Prozent. Die Netto-Bettenauslastung lag bei 88 Prozent. Die Region Morschach oder auch Muotathal hatte bereits in den vergangenen Jahren einen hohen Anteil an Schweizer Gästen. Deshalb fällt der Rückgang – trotz temporärer Schliessung – dort viel kleiner aus. Hätten die Betriebe das ganze Jahr über geöffnet haben können, hätte gemäss Coray wohl sogar ein Plus gegenüber dem Vorjahr resultiert. «Es zeigt sich, dass die Region Muotathal- Stoos in den letzten Jahren einen sehr guten Job gemacht hat. Die Leistungsträger haben viel investiert.»

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