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Ab sofort ist die erste Etappe des Oberseewegs eröffnet

Ab sofort ist die erste Etappe  des Oberseewegs eröffnet Ab sofort ist die erste Etappe  des Oberseewegs eröffnet

Kürzlich fand das feierliche Pre-Opening des neuen Erlebniswegs Obersee statt. Dabei waren Vertreter aus Tourismus und Politik sowie die Köpfe hinter dem Konzept. Zwei Installationen wurden präsentiert.

PATRIZIA BAUMGARTNER

Der neue Erlebnisweg Obersee ist ab sofort begeh- oder per Velo befahrbar. Die ersten sechs Charakterköpfe mit Installationen entlang des oberen Teils des Zürichsees sind funktionstüchtig und laden zum Entdecken und Verweilen ein. Das Angebot richtet sich sowohl an Einheimische als auch an Gäste.

Kürzlich fand die feierliche Eröffnung von zwei Erlebnispunkten statt – und zwar auf beiden Seiten des Obersees: zuerst in Rapperswil-Jona, danach in Lachen. Zuerst gab es für die Interessierten jedoch einen Blick hinter die Kulissen des Grossprojekts.

Geschichte erlebbar machen

Im Jahr 2016 beschloss die Agglo Obersee, den Oberseerundweg als verbindendes und identitätsstiftendes Element umzusetzen. Zwei Jahre später wurde das gemeinsame interkantonale NRP-Projekt Oberseerundweg und Linthfähre definitiv lanciert.

Nun ist die erste Etappe zwischen Rapperswil und Wangen vollendet und lädt das Publikum mit verschiedenen Fortbewegungsmitteln auf eine Entdeckungsreise ein. Iwan Funk von der Bellprat Partner AG gewährte zuerst einen Blick hinter die Kulissen und erklärte, wie die diversen Ideen für die kleineren und grösseren Erlebnisstationen entlang des Rundwegs entstanden.

Das Ziel lautete: Obersee-Geschichten anhand von spannenden und persönlichen Geschichten erzählen. Beispielsweise, warum früher Biber in der Region vom Aussterben bedroht waren oder von einem Starfotografen in Altendorf. Der Vorteil des Rundwegs: Man kann überall einsteigen. Es gibt keinen konkreten Start- oder Zielpunkt.

An jeder Erlebnisstation gibt es zwei Elemente: ein Charakterkopf und eine interaktive Aufgabe, bei der alle Sinne benötigt werden. Beim Haubentaucher in Lachen wird beispielsweise das Gehör geschärft, in der Seestatt Altendorf muss man in Richtung Rapperswil paddeln, und in Lachen sorgt ein Schallumwandler dafür, dass man mit dem Ellenbogen Musik hören kann. Für Kinder und Erwachsene

Bevor jedoch die erste von drei Etappen des Erlebniswegs eröffnet werden konnte, stand sehr viel Arbeit an, wie Projektleiterin Yasmin Kistler von Rapperswil Zürichsee Tourismus ausführte. Unzählige Gespräche und Präsentationen wurden gemacht. Anhand der Installation «Gräfin von Altendorf» erklärte sie den Prozess genauer. Man überlegte sich im Vorfeld, welche Geschichten erzählt werden sollten.

Vor Ort hat es jeweils eine Kinderspur mit einem Wimmelbild sowie eine Erwachsenenspur. Alle Inszenierungen sind Unikate, wurden zusammen mit diversen Standortpartnern entwickelt und in der Region produziert. Kürzlich wurden die ersten sechs Installationen offiziell präsentiert und freigegeben.

Im Sommer startet zudem die «Mission des Geheimbundes». An verschiedenen Stationen (zum Beispiel im Marina Lachen, im Seedamm Plaza in Pfäffikon oder in der Bäckerei Knobel, Altendorf) kann ein Entdeckungsrucksack mit Rätselkarte, Sofort- Überraschungen und Weiterem abgeholt werden. An Erfolgsgeschichte anknüpfen

Über den Startschuss für den Erlebnisweg Obersee freuten sich auch Touristiker und Politiker. «Der Erlebnisweg Obersee ist mehr als ein Projekt. Er mauserte sich in den letzten Jahren zu einer Herzensangelegenheit », sagte Simon Elsener von Rapperswil Zürichsee Tourismus und der Einsiedeln Ybrig Zürichsee AG.

Man wollte mit dem neuen Oberseeweg an die Erfolgsgeschichte des Holzstegs anknüpfen, der die Kantone Schwyz und St. Gallen schon seit zwanzig Jahren verbindet. Der Weg soll ein «grenzenloses Erlebnis» für die Bevölkerung und die Gäste werden und «unsere Region in die Welt hinaus tragen». Elsener ist überzeugt, dass der Oberseerundweg bestens in die heutige Zeit passt.

Dieser Aussage stimmte auch Peter Göldi, Geschäftsführer der Agglo Obersee, zu. «Die Gemeinden des Oberen Zürichsees haben mehr Verbindendes als Trennendes.» Das dachte sich früher auch schon Graf Rudolf von Altendorf, der sein Schloss auf der gegenüberliegenden Seeseite in Rapperswil ansiedelte. Göldi erfreute sich am entstandenen Werk, wofür die Agglo Obersee mit ihrer Idee Pate stand.

St. Gallen und Schwyz noch stärker verbunden Auch die beiden Vorsteher der Schwyzer und St. Galler Volkswirtschaftsdepartemente waren vor Ort, um sich erste Eindrücke zu verschaffen. Der St. Galler Regierungsrat Beat Tinner freute sich, wieder einmal aus dem Büro-Alltag rauszukommen. «In Rapperswil kommen mir Ferien in den Sinn», meinte er.

Er freut sich, dass «mit gezielten Inszenierungen auf dem bestehenden Wegnetz für Wanderer, Velo- und E-Bike Fahrer eine schon vorhandene Infrastruktur in Wert gesetzt wird». Solche qualitativ überzeugenden Produkte seien vom Markt gefragt. Der Erlebnisweg biete einen Mix, der begeistert: Wirtschaft, Kultur, touristische Angebote und Innovationen bieten zusätzlich zu den landschaftlichen Reizen etwas.

Diese Meinung teilt auch der Schwyzer Regierungsrat Andreas Barraud, der sich freute, «exterritorial » in der Rosenstadt zu Gast zu sein: Er ist überzeugt, dass die Verbundenheit zwischen den Kantonen Schwyz und St. Gallen schon mindestens seit dem Bau der hölzernen Brücke vor über 700 Jahren existiere. Er sei sich überdies sicher, dass das «Ur-Produkt» Wandern und Erleben in der Region Obersee gerade eine Renaissance erlebe. Die beiden Regierungsräte demonstrierten ihre Verbundenheit mit dem neuen Erlebnisweg Obersee nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Sie weihten zuerst in Rapperswil die «Studentin» mit zugehöriger Schaukel – trotz nassem Wetter – feierlich ein, bevor sie auf der anderen Seeseite in Lachen auch Joachim Raff einen Besuch abstatteten und seine Musik gleich probehörten.

Dem Regen zum Trotz: Die beiden Volkswirtschaftsdirektoren von Schwyz und St. Gallen, Andreas Barraud (links) und Beat Tinner, testeten die Installation bei der «Studentin» in Rapperswil gleich selber.

Foto: Patrizia Baumgartner

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