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Nadelöhr des Binnenverkehrs für rund dreieinhalb Monate unpassierbar

Nadelöhr des Binnenverkehrs für rund  dreieinhalb Monate unpassierbar Nadelöhr des Binnenverkehrs für rund  dreieinhalb Monate unpassierbar

Der Belag des Kreisels an der Alp ist in einem derart schlechten Zustand, dass er komplett ersetzt werden muss. Die Sanierung erfordert eine Totalsperrung.

VICTOR KÄLIN

Der mehr als 20 Jahre alte Kreisel an der Alp ist sprichwörtlich «in die Jahre gekommen». Gemäss Verkehrserhebung strapazieren werktäglich beinahe 20'000 Fahrzeuge den Belag (EA 89/19). Unzählige Risse und teilweise vor allem für Velofahrer gefährliche Löcher zeugen vom Verschleiss durch den motorisierten Verkehr. Als Knoten für die Zürichstrasse, die Spitalstrasse, die Grotzenmühlestrasse, die Fabrikstrasse sowie den Bahnhofplatz ist der Kreisel an der Alp das eigentliche Nadelöhr des Einsiedler Binnenverkehrs.

Komplett ersetzen

Wie Untersuchungen durch das kantonale Tiefbauamt ergaben, muss der Belag nicht nur saniert, sondern komplett ersetzt werden, wobei die Fahrbahnoberfläche in Beton ausgeführt wird. Gemäss Projektleiter Roland Kälin sei dieser «widerstandsfähiger als ein Walzasphaltbelag» und würde heute beim Kreiselbau auch mehrheitlich verwendet.

Drei Ursachen haben gemäss Kälin hauptsächlich zum schlechten Strassenzustand geführt: das Alter des Belags, die extreme Belastung vor allem durch den Schwerverkehr sowie die zahlreichen Werkleitungen, welche unter dem Kreisel hindurchführen.

Bis im August gesperrt

Um die Bauzeit und die Beeinträchtigung auf den motorisierten Individualverkehr möglichst kurz zu halten, entschied sich der Kanton als Strassenträger für eine Komplettsperrung des Kreisels Alp. Diese beginnt am 3. Mai und dauert voraussichtlich bis Mitte August. Dennoch sind die Auswirkungen auf den Binnenverkehr enorm. Da die Baustelle grossräumig umfahren werden muss, erfolgt die Grob-Aufteilung bereits im Rabennest über die Umfahrungsstrasse sowie beim Kreisel Zürichstrasse über die Wasenmattstrasse (siehe Karte).

Mit einer Ausnahme wird der gesamte Verkehr über die Birchlistrasse oder Etzelstrasse ins Dorf und aus dem Dorf geleitet. Die erwähnte Ausnahme betrifft die Spitalstrasse und deren Verzweigungen. Um diese Verbindung aufrechtzuerhalten, baut der Kanton ein Strassenprovisorium! Dieses verbindet die Zürichstrasse mit der Spitalstrasse und führt über die Grundstücke von August Marty und der Brauerei Rosengarten AG.

Eine alternative Verkehrsführung über den Scheidweg wurde vom Kanton zwar auch in Betracht gezogen. Gemäss Roland Kälin könne der schmalere Scheidweg das Verkehrsvolumen der Spitalstrasse nicht bewältigen. Gemäss Verkehrserhebung fahren rund 3500 Auto pro Werktag die Spitalstrasse hinauf oder hinab. Kälin weist dabest. rauf hin, dass die rund 100 Meter lange provisorische Umleitungsstrasse «keine Verbindung zur Grotzenmühle- und Allmeindstrasse herstellt». Wer also von der Zürichstrasse her in die Grotzenmühlestrasse fahren muss, wird über die Umleitung via Umfahrungsstrasse oder Wasenmattstrasse gelenkt.

Da im gleichen Zeitraum auch die Strassenbrücke über die Alp saniert wird (EA 92/20), erstellt der Kanton für die Fussgänger zwei ebenfalls provisorische Stege ober- und unterhalb der Brücke. Die Kosten für die Sanierung Kreisel und Brücke belaufen sich auf rund zwei Millionen Franken.

Schäden wohin man sieht: Der Belag des Kreisels an der Alp ist übersät mit Rissen und teilweise tiefen Löchern.

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Fotos: Victor Kälin

Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund zwei Millionen.

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