Veröffentlicht am

Umsetzung der Richtplanung ist auf Kurs

Das Raumplanungsrecht des Bundes verlangt von den Kantonen alle vier Jahre einen Bericht über den Umsetzungsstand der kantonalen Richtplanung sowie über Änderungen der Grundlagen – dies erstmals im Jahr 2021.

MAGNUS LEIBUNDGUT

«Der Regierungsrat hat den in den vergangenen Monaten erarbeiteten Bericht zuhanden des Kantonsrates sowie des Bundes verabschiedet», schreibt die Schwyzer Staatskanzlei in einer Medienmitteilung: «Der kantonale Richtplan stellt das zentrale Steuerungsinstrument in der räumlichen Entwicklung eines Kantons dar.» Der Plan sei behördenverbindlich und werde in der Regel alle vier Jahre überarbeitet und aktualisiert. «Ebenfalls alle vier Jahre gilt es, gegenüber dem Bund Bericht zu erstatten», teilt die Kanzlei mit: «Analog zum Richtplan wird auch der Controllingbericht dem Kantonsrat zur Beratung und Kenntnisnahme vorgelegt.»

Verstärkte Innenentwicklung eingeleitet

Der Bericht informiere über den Stand der Umsetzung sowie sich ändernde Grundlagen. Gestützt auf einen Soll-Ist-Vergleich in den Bereichen Siedlung, Verkehr, Landschaft und weitere Raumnutzungen würden Folgerungen gezogen und der Handlungsbedarf für die nächste Richtplananpassung definiert.

« Das revidierte Raumplanungsrecht des Bundes fordert, dass die künftige Siedlungsentwicklung primär in den bestehenden Bauzonen erfolgt», präzisiert Regierungsrat Andreas Barraud: «Nun stellt der Controllingbericht fest, dass die Bauzonenfläche im Kanton Schwyz seit dem Jahr 2016 kaum zugenommen hat.» Der Grund hierfür liege darin, dass Einzonungen während des Moratoriums nicht mehr möglich gewesen seien. «Deswegen sind Um- und Aufzonungen im Vordergrund gestanden», erklärt Barraud.

Gleichzeitig sei die Raumnutzerdichte gestiegen, führt der Vorsteher des Schwyzer Volkswirtschaftsdepartements aus: «Bei der Raumnutzerdichte handelt es sich um eine Kenngrösse, wie viele Personen und Beschäftigte auf einer Hektare wohnen und arbeiten.» Aus der Berichterstattung werde ersichtlich, dass die Massnahmen hin zu einem Paradigmenwechsel von der Aussen- zur Innenentwicklung zu greifen beginnen.

Ein verdichtetes Bauen sei auch im Bezirk Einsiedeln zum Tragen gekommen, erläutert Barraud: «In Einsiedeln wird weiterhin ein moderates Wachstum der Bevölkerung möglich sein, weil Bauen hierzulande ohne neue Einzonungen möglich bleibt.» Im Bezirk Einsiedeln gebe es noch ausreichend Baulandresreserven.

Projekte brauchen viel Zeit, bis sie realisiert werden können «Die raumplanerische Steuerung des weiteren Bevölkerungssowie Arbeitsplatzwachstums, verbunden mit der Abstimmung von Siedlung und Verkehr sowie dem Schutz des Kulturlands werden indes weiterhin zentrale Herausforderungen der nächsten Jahre sein», sagt Barraud.

Allgemein sei man gegenüber neuen Projekten kritischer eingestellt als noch etwa vor zehn oder zwanzig Jahren, als noch ein Bauen auf der grünen Wiese möglich gewesen sei, schildert der Volkswirtschaftsdirektor: «Heutzutage wird schneller reklamiert, wenn es um Abstände und die Höhe von Gebäuden geht.» Weil oftmals auch noch denkmalpflegerische Ideen eingebracht würden und der Verkehr ein Thema sei, bräuchten Projekte mehr Zeit für die Realisierung und gleichsam gute Gespräche und Verhandlungen, um alle Partner überzeugen zu können.

Die aktuellen Unterlagen sind zu finden unter www.sz.ch/rp-controlling.

Share
LATEST NEWS