Chaix fordert Abkehr von der Corona-Strategie

Die Opfer der bundesrätlichen Corona-Strategie stehen für den Einsiedler SP-Kantonsrat Antoine Chaix in keinem Verhältnis zum Gewinn. Er fordert einen anderen Ansatz.

VICTOR KÄLIN

Die Pressekonferenz des Bundesrates vom 19. März hat Antoine Chaix «eindrücklich gezeigt, dass die Palette der Massnahmen zur Bewältigung der Covid-Krise praktisch unverändert geblieben sind, wobei die Folgen derselben immer extremer werden, ohne dass das verfolgte Ziel einer absoluten Kontrolle der Epidemie erreicht wird».

Unzufrieden mit der Strategie des Bundes

Da er nach wie vor und sogar zunehmend mit der Strategie des Bundes nicht einverstanden sei, und gleichzeitig die Möglichkeiten als Bürger, Arzt und Kantonsrat «frustrierend beschränkt» seien, fordert er in einem am 22. März eingereichten Postulat, die Behandlungskapazitäten in den stationären Einrichtungen bei andauernder Epidemiesituation kurz- bis mittelfristeg zu erhöhen.

Nicht zum ersten Mal kritisiert Antoine Chaix den «unvorstellbaren Aufwand», um den Wiederanstieg an Krankheitsfällen auf ein «natürlicheres» Niveau zu senken. Er plädiert für eine andere Betrachtungsweise: Die Schweiz müsse stattdessen fähig sein, dieses Niveau verantwortungsvoll zu bewältigen. Es gäbe keine zweite, dritte oder vierte Welle, sondern nur ein künstlich gesenktes Infektionsniveau. Für ihn sind die Opfer in der Gesamtbevölkerung, um dieses Senken zu erreichen, im Verhältnis zum vermeintlichen Gewinn in keiner Weise mehr gerechtfertigt. Infolgedessen «müssen wir diesen Anstieg zulassen». Für einen solchen grundlegenden Entscheid sei es aber unabdingbar, «die Behandlungskapazitäten bei Bedarf jederzeit erhöhen zu können, um mögliche Engpässe zu vermeiden».

Sodann fordert der SP-Kantonsrat den Regierungsrat auf, Wege aufzuzeigen, wie kurzfristig und bei Bedarf auch längerfristig Pflegeheim- und Spitalkapazitäten zur Behandlung von Covid-Fällen mit kantonalen Massnahmen erhöht werden können.

Antoine Chaix. Foto: zvg