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Einsiedeln verfügt über 57 lizenzierte Ringer

Im Schweizer Ringsport geht es aufwärts: Drei weitere Leistungszentren sind hinzugekommen

An der virtuell durchgeführten Delegiertenversammlung von Swiss Wrestling spürte man es: Seit der Einführung von professionellen Strukturen in enger Zusammenarbeit mit Swiss Olympic geht es auf internationaler Ebene aufwärts.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Bei der Frage, wo der Schweizer Ringsport heute international steht, bekam man beim Jahresrückblick des Schweizer Ringerverbandes die Antwort aus erster Hand. Dank Stefan Reichmuth und Samuel Scherrer von Willisau sind die Schweizer im freien Stil oben. Doch im griechisch-römischen Stil ist man nicht so weit, obschon es auch hier international vordere Klassierungen gab.

Aristau, Willisau, Martigny Allein schon deshalb ist es enorm wichtig, dass für die Förderung der Spitzentalente eine gute Grundausbildung angeboten wird. Nicht zuletzt deshalb gibt es mittlerweile vier nationale Leistungszentren. Nach der bisher einzigen Anlaufstation für junge Spitzenringer in Kriessern sind mit Aristau, Willisau und Martigny drei weitere hinzugekommen. Sie werden vom Bundesamt für Sport finanziell unterstützt und bereiten mit ausgewiesenen Fachkräften Talente auf spätere Anforderungen auf internationaler Ebene vor. Leistungsstarke Junioren profitieren von einer erstklassigen ringerischen Ausbildung auf hohem Niveau.

Dass der Verband einiges in den Leistungssport investiert, verdeutlicht die Jahresrechnung von über einer Million Franken. Doch nicht allen Vereinen passt diese Entwicklung. Sie monieren, dass der Breitensport darunter leidet und vergessen wird. Die Verbandsverantwortlichen kennen dieses Problem und versuchen mit verschiedenen Aktionen, dass die Pyramide unten möglichst breit ist. So ist ein Projekt für Vereine in Vorbereitung.

Die umfangreich schriftlichen Jahresberichte des Präsidenten und der Ressortchefs vermitteln einen Einblick in die Tätigkeiten im sportlichen und administrativen Bereich sowie dem breitgefächerten Angebot an Kursen und Wettkämpfen. Präsident Werner Bossert aus Willisau freute sich, dass die Mannschaftsmeisterschaft in reduzierter Form ohne einen Coronafall zu Ende geführt werden konnte. In allen anderen europäischen Ländern musste dieser beliebte Wettbewerb abgesagt werden. Neun Kampfsportarten bildeten im letzten Jahr eine Allianz und haben ein für ihren Sport passendes Schutzkonzept erarbeitet, was von den Vereinen einen grossen Aufwand abverlangte. Grossen Zuspruch fanden die Livestream- Übetragungen, deren Gewinn in die Vereinskassen fliessen.

Antrag abgelehnt Nicht zuletzt wegen der Corona- Pandemie gab es Ringer, die keine Lizenz lösten, da fast alle Wettkämpfe frühzeitig abgesagt werden mussten. So kommt es nicht überraschend, dass die Lizenzen um sieben Prozent auf 1140 zurückgingen. Die Hitparade der 26 Vereine wird von Willisau mit 103 lizenzierten Ringern angeführt. Einsiedeln liegt mit 57 Wettkämpfern an achter Stelle.

Der Ostschweizer Ringerverband, dem auch die Ringerriege Einsiedeln angehört, beantragte, wegen des stark ausgedünnten Wettkampfkalenders, eine Reduktion der Lizenzgebühren um 50 Prozent. Zur Überraschung nicht weniger Klubvertreter wurde dieser Antrag allerdings klar abgelehnt. Über die Gründe dieses deutlichen Resultats kann nur spekuliert werden. Viele wollten wohl den Verband nach dem Aufwärtstrend auf internationaler Ebene finanziell nicht schwächen. Zugestimmt wurde hingegen der Verschärfung von Bussengeldern bei Verfehlungen und Fernbleiben von obligatorischen Kursen. Trotz der gegenwärtigen Unsicherheit wird alles daran gesetzt, die Einzelmeisterschaften nach dem letztjährigen Unterbruch wieder durchführen zu können.

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