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Jeder siebte Stellungspflichtige ist dienstuntauglich

Die ländlichen Innerschwyzer sind diensttauglicher als die eher von Urbanität geprägten Ausserschwyzer.

PETRA IMSAND JÜRG AUF DER MAUR

Die Armeediensttauglichkeit in der Schweiz steigt. Im vergangenen Jahr sind fast 75 Prozent der Stellungspflichtigen als militärdiensttauglich beurteilt worden. Gemäss dem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport waren das 2,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Etwas mehr als acht Prozent wurden als schutzdiensttauglich beurteilt.

Je nach Kanton belief sich der Anteil der Militärdiensttauglichen auf 62,7 bis 89,7 Prozent. Im Kanton Schwyz lag der Anteil bei 71,5 Prozent. Spitzenreiter ist der Kanton Obwalden. Am anderen Ende der Skala sind die Kantone Wallis und Neuenburg.

Damit befindet sich der Kanton Schwyz im Vergleich mit den anderen Innerschweizer Kantonen auf dem zweitletzten Platz. Während Obwalden fast eine 90-prozentige Tauglichkeit aufweist, liegen Luzern (83,6 Prozent), Nidwalden (82,6 Prozent) und Uri mit 77,5 Prozent noch deutlich vor dem Kanton Schwyz.

Ländliche Innerschwyz – urbane Ausserschwyz Am niedrigsten ist die Tauglichkeitsrate im Kanton Zug, wo mit 69,6 Prozent nicht einmal 70 Prozent der Stellungspflichtigen diensttauglich sind. Differenzen in der Tauglichkeitsrate gibt es selbst innerhalb des Kantons.

So seien die Stellungspflichtigen aus den eher ländlich geprägten Gebieten tauglicher als solche aus den urbanen, städtisch geprägten Gemeinden.

Oder anders gesagt, so der Schwyzer Kreiskommandant Edgar Gwerder: «Innerschwyz vor Ausserschwyz, wobei der Unterschied der im Einfluss der Grossregion Zürich liegenden Gemeinden kantonal klar hervorsticht.» Gesamthaft wurden etwas mehr als 18 Prozent als medizinisch untauglich beurteilt. Im Kanton Schwyz waren es 15,6 Prozent. Von den 622 Stellungspflichtigen, die im letzten Jahr aus dem Kanton Schwyz endgültig beurteilt wurden, waren 445 militärdiensttauglich, 80 für den Zivilschutz tauglich und 97 Personen wurden als untauglich beurteilt.

Die Zahlen schwanken, nehmen tendenziell etwas ab. «Ein Grund liegt im flexiblen Start der Rekrutenschule», erklärt Edgar Gwerder, Kreiskommandant des Kantons Schwyz. Seit dem Inkrafttreten der Armeereform «Weiterentwicklung der Armee» können die Wehrpflichtigen frei wählen, wann sie die Rekrutenschule machen wollen. Neun Frauen aus dem Kanton Schwyz besuchten die RS «Da die Rekrutierung zwischen sechs und zwölf Monate vor dem geplanten RS-Beginn durchgeführt wird, hat dies einen Einfluss auf die Anzahl», weiss Gwerder.

Bundesrätin Viola Amherd will mehr Frauen im Tarnanzug. Mit dem Slogan «Sicherheit ist auch weiblich» spricht die Schweizer Armee interessierte Frauen an. Neun Schwyzerinnen haben im letzten Jahr diesen Schritt gemacht und sind zur Rekrutierung angetreten. Gemäss Armeesprecher Stefan Hofer wurden sieben davon für militärdiensttauglich, eine für schutzdiensttauglich und eine für untauglich erklärt.

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 412 Frauen für eine Rekrutierung aufgeboten. 345 davon konnte eine Funktion in der Armee zugeteilt werden.

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