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Betagte fallen durch die Maschen

«Hausärzte sollen sofort impfen dürfen», fordert Daniel Burger, Präsident der Ärztegesellschaft Schwyz.

SILVIA CAMENZIND

Betagte, die zum Impfen lieber zu ihrem Hausarzt als in ein Testzentrum gehen würden, sind verunsichert, weil sie noch immer warten müssen, während sich nun bereits über 65-Jährige zur Covid-Impfung anmelden können. Daniel Burger, Präsident der Ärztegesellschaft Schwyz, kennt dieses Problem und weiss, dass noch immer viele Menschen durch die Maschen fallen.

Seiner Ansicht nach wurde die wichtige Rolle der Hausärztinnen und Hausärzte bei der Bewältigung der Pandemie als erste Ansprechpartner für ihre Patientinnen und Patienten von den Strategen der Notfallszenarien sowohl auf kantonaler als auch Bundesebene bisher unterschätzt. Er bezeichnet die drei Impfzentren im Kanton als erfolgreich, dennoch würden sie nicht den ganzen Bedarf abdecken.

Viele dieser Betagten müssten vertröstet werden, weil die Hausärzte noch nicht impfen können. «Dieser Umstand führt zu vielen Telefonaten und aufwendigen Erklärungen in den Hausarztpraxen», erklärt Daniel Burger. Weiter sagt er: «Wir hätten es begrüsst, wenn die Hausärzte schneller hätten impfen können.» Hausärzte führen Listen Laut dem Präsidenten führen viele Hausärzte Listen mit Personen, die eine Impfung brauchen: «Könnten Hausärzte impfen, wäre das Risiko minimiert worden, das Leute mit sogenannten Restdosen geimpft werden, die zum aktuellen Zeitpunkt gar keine Impfung benötigen », meint Burger.

Der Präsident betont auch, dass es wichtig wäre, nun Hausärzte und Mitarbeitende in den Praxen zu impfen, da sie Kontakt mit an Covid-19 erkrankten Patienten haben. Nun gelte es, in der Organisation der Covid-Impfungen den Fehler zu korrigieren, damit die Hausärzte sofort mit dem Impfen beginnen können. Eine andere Frage beschäftigt zurzeit zahlreiche Personen: Soll sich jemand, der Covid-19 durchgemacht hat, impfen lassen? Und wenn ja, zu welchem Zeitpunkt? Nach drei oder erst nach sechs Monaten?

Dauer des Schutzes ist noch nicht klar Ein 69-jähriger Schwyzer, der Anfang Januar Covid-19 hatte, fühlt sich verunsichert, denn seine Recherchen zeigten unterschiedliche Resultate. Die Antwort der Kantonsapothekerin lautet: «Wir empfehlen die Impfung, auch wenn Sie bereits am neuen Coronavirus erkrankt waren. Die genaue Dauer des Schutzes nach der Erkrankung ist noch nicht klar. Daten weisen darauf hin, dass Sie mindestens drei Monate vor einer erneuten Ansteckung geschützt sind.» Da sich aktuell über 65-Jährige zur Impfung anmelden können, hat der 69-Jährige entschieden, dies auch zu tun, zumal er vermutet, dass er nicht sofort einen Termin erhalten wird, weil der Impfstoff weiterhin knapp ist.

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