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Päuly Marty-Kryenbühl

Päuly Marty-Kryenbühl Päuly Marty-Kryenbühl

NEKROLOGE

9. März 1932 – 27. Januar 2021

Dä liäbi Gott hed üsi härzänsguäti Muätter, Grossmuätter und Urgrossmuätter unerwartet zu sich gholt.

Ds Päuly Marty-Kryenbühl hed am 9. März 1932 als ersts vo vier Chindä ds Liächt vo dä Wält erblickt. Ihri Eltere d Paulina und dä Josef Kryenbühl-Holdener, mär hed ihnä au «ds Thadeye » gseid, hend für ä schöni Chindheit mit villne Freudä gsorged. Trotzdem isch au iri Familie nid vor Unglück verschont bliebe. Mit siebni hed üsä Grösel, hilfsbereits wie sie immer gsi isch, irem Brüäder Erwin wellä usärä missliche Lag befriie und hed dadebi ihres rächti Aug verlore. Zwölf Wuche hed sie ällei ih dä Uniklinik im färnä Züri müässä verbringe. Ihrä Vater hed dä langi und beschwärlichi Wäg midäm Velo uf sich gnu, um dettä sini chranki Tochter ds bsuächä. Unterwegs isch dä Mobilmachigsalarm für dä Krieg ertöint und er hed zerscht müässä Schutz suächä, bevor er sii Wäg uf Züri hed chönnä fortsetzä.

Siebä Jahr lang hed üsä Grösel d Schuäl im Unteribrig bsuächt. Wo sie gad ämal 14ni gsi isch, hed sie scho iri ersti Arbetsstell als «Meitli für Alles» im Restaurant Alpehof ahträtä. Nebst äm Serviere isch sie ih derä Ziit au ihrem liäbtschä Hobby dä Fasnacht nachä gangä. Währendem Schäffe hed sie dä au «Schniders Toni» kännäglernt und sich ih ihn verliebt. Im Summer 1959 hend die Beidä au dä Bund vo de Ehe gschlosse.

Knapp eis Jahr nach dä Hochziit hed iri ersti Tochter ds Päuly ds Liächt vo dä Wält erblickt. D Töchter Rita und Brigitte und zum Schluss dä Sohn Toni sind gfolgt. Wies zur damaligä Ziit leider nid unüblich gsi isch, hed au ds Ehepaar Marty zwei wiitäri Chind churz nach dä Geburt verlore. Dä Toni isch glernte Muurer gsi und hed uf dä Herti eigehändig es Huus für sini jungi Familie buut. Näbst dä Chinderbetreuig hed üsä Grösel chli Gäld mit Heimarbeit verdient, zum ihrä Maa finanziell ds unterstütze. Chum is nüä Huus ihzoge, hed dä Grösel iri chranki Tante bi sich ufgnu und sie näbst de vier Chinde au nu umsorgt und pflägt. Äs isch ä herti Ziit gsi, wo sie innerhalb vo drüü Jahr die chranki Tante, irä Brüäder dä Erwin sowie au ihrä Vater dä Josef verlorä hed. Vorallem d Chrankheit und dä Tod vo irem Brüädr Erwin mit nur 33gi hed ihrä schwär ds schaffä gmacht, will er au sälbär Familievater gsi isch und vier Chindä hinterlah hed.

Ds Huus vo dä Familie Marty uf dä Herti isch all diä Jahr guät bsuächt gsi, dänn bim Grösel hed mer immer öpä ä feine Kaffee überchou und äs paar schöni Stunde ih gmüätlicher Rundi chönnä verbringe. Au zu ihrärä Nachbüürin äm Anni hed sie ä sehr ängi, fascht schwösterlichi, Beziehig gha.

Ruhig isch es bim Grösel eigendli niä wordä, sie hed immer alli Händ voll ztue gha, sigs im Gartä oder au bim Hälfä Heue. Und heds doch eisch ä frii Minutä gäh, hed sie sofort d Lismi-Sache fürä gnu. Die sälbär glismete Wulläfinkä sind au nu Jahre später bim Grösel ihrne Enkel heiss begehrt gsi.

1996 hed dä Grösel ihri Muetter, wo si während rund drüü Jahr pflegt hed, verlore. Churzi Ziit später hed sie ds Schicksal numal sehr hert troffe, wo ihrä gliäbti Ehemaa dä Toni churz nach sinärä wohlverdiente Pensionierung völlig unerwartet usäm Läbä gschidä isch.

Dä Kontakt zu ihrnä zwei Brüädärä äm «Schange Josef» und äm «Schueni Edwin» isch ihre all die Jahr unglaublich wichtig gsi. Ihri Enkel hend sie jedes Jahr midämä Usflug überrascht.

Wo sie langsam chli mit körperliche Liidä hed muässä afah kämpfä und einigi Spital- und Kurufenthält hinder sich gha hed, hed sich sich im 2018 dezue entschiede, ihräs Däheime uf dä Herti ds verlah und is Altersheim Ybrig ds zieh. Sie hed immer gseid, sie fühli sich wie imänä Hotel. Dur diä tägliche Bsüäch und Telefon isch irä Alltag au wiiterhin spannend blibä.

Mit jedem Hochziit vo ihrnä Enkel und jedere Geburt vo ihrnä sächs Urenkel isch iri Fotiwand grösser worde. Die Föteli vo ihrärä Familie hed sie dä au am ganze Personal und jedem Bsuecher im Altersheim stolz zeigäd. Nachdem im Früählig 2019 irä Brüädär dä «Schange Josef» gstorbä isch, hed dä Grösel erschd vor äs paar Wuche au nu ihrä jüngsti Brüäder dä Edwin nach langer Chrankheit verlore, mit denä beidne sie all die Jahr mitglitte hed.

Churz vorem Lockdown im März hend miär ihrä 88. Geburtstag numal im Chreis vo dä ganzä Familie chönnä gebührend fiire. Sie hed sich ihres Läbä lang immer um die andere gsorgt, egal wie schlächt es ihrä sälbär gange isch oder mit welnä Liidä sie gad ds kämpfä gha hed. Üsäs Mami, Grösi und Urgrösi hed eifach immer äs Lächlä uf dä Lippä gha und gseid «S’gahd scho!» Mier danked dier für alles, liebä Grösel Dini Family

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