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Auch im Kanton Schwyz: Massive Einbrüche bei Übernachtungen

Freienbach mit Negativrekord, Morschach blieb bei den Logiernächten trotz der Abnahme im Vergleich schon fast konstant.

JÜRG AUF DER MAUR

«Je stärker ein Betrieb oder eine Region auf Schweizer Gäste ausgerichtet ist, desto geringer war der Einbruch, der 2020 bei den Logiernächten registriert werden musste.» Dieses Fazit zieht Vendelin Coray, der Geschäftsführer der Schwyz Tourismus AG, unter die kürzlich veröffentlichten Übernachtungszahlen.

Zwar steht der Kanton Schwyz im nationalen Vergleich noch gut da. Gesamtschweizerisch schlug sich die Corona-Pandemie bei den Logiernächten mit einem Minus von 40 Prozent aber durch. Im Kanton Schwyz konnte mit einem Minus von 28,6 Prozent ein deutlich besserer Wert registriert werden. Wie gut das «ländliche» Schwyz gerade auch im Vergleich zu den Städten wegkommt, zeigt ein Quervergleich zu Zürich. Hier brachen die Übernachtungszahlen satte 70 Prozent ein.

Auch Einsiedeln mit grossem Rückschlag

Dass der Einbruch aber auch im Kanton Schwyz beträchtlich ist, zeigt ein Blick in die nebenstehende Tabelle. So wurden im Tourismusjahr 2020 im Kanton Schwyz nicht weniger als 162’000 Logiernächte weniger gezählt als noch 2019. Die grössten Rückschläge verzeichneten dabei eher auf internationale Gäste ausgerichtete Betriebe in Freienbach oder Feusisberg, aber auch in Küssnacht. Den grössten Einbruch gegenüber 2019 verzeichnete mit 55,1 Prozent Freienbach. Der Bezirk Küssnacht folgt mit dem zweitgrössten Einbruch von 53,3 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von Feusisberg mit einem Rückschlag von 46,5 Prozent.

Auch Einsiedeln bewegt sich mit einem Minus von 42 Prozent deutlich über dem kantonalen Mittel. Im Vorjahr konnten gerade noch 32’340 Logiernächte registriert werden. Schweizer Gäste sind wichtig

Mit 188’000 Logiernächten bleibt Morschach, dank dem Swiss Holiday Park, einsamer Leuchtturm als Schwyzer Übernachtungsmagnet. 2020 wurden hier zwar auch 10’700 Übernachtungen weniger gezählt. Mit einem gesamthaft geringeren Rückschlag von knapp über 5 Prozent bleibt Morschach auch in dieser «Rangliste» an der Spitze. Am zweitkleinsten war der Logiernächte- Rückgang prozentual in Muotathal. Die 775 Logiernächte weniger als 2019 entsprechen einem Einbruch von nicht ganz 9 Prozent.

Gemäss Coray belegen Morschach und Muotathal die These, dass jene Betriebe insgesamt ein gutes Jahr hatten, die primär den Fokus auf den Schweizer Gast und Schweizer Familien gerichtet haben. Coray: «Sowohl in Morschach wie in Muotathal mussten die Betriebe ja auch zwei Monate schliessen. Wäre es nicht zu diesem vollständigen Lockdown gekommen, hätten sie sogar noch ein besseres Jahr gehabt als 2019», ist er überzeugt.

Wie wichtig der Schweizer Markt gerade 2020 war, zeigt ein weiterer Blick in die Zahlen des Bundesamtes für Statistik. Fast 85 Prozent der Logiernächte gingen 2020 auf das Konto der Schweizer Gäste, während Reisende aus Nordamerika oder Asien gerade noch 0,2 oder 0,6 Prozent ausmachten. Auch aus Grossbritannien stammten lediglich 0,5 Prozent aller Übernachtenden, was zeigt, wie stark das Reisen 2020 durch Corona gebremst wurde.

«Sind gut gerüstet» Für die Zukunft des Schwyzer Tourismus sieht Coray aber nicht schwarz. Im Gegenteil. «Wir sind gut gerüstet, haben ein gutes Angebot und sind, gerade auch im Outdoor-Bereich, gut verankert. » Coray geht denn auch davon aus, dass es im Tourismusjahr 2021 vorläufig darum gehe, sich gut auf die Schweizer Gäste auszurichten, da die Reiserei vom und ins Ausland noch längere Zeit durch die Folgen der Pandemie gebremst sein dürfte. Nichts zu tun mit der Corona- Krise habe die Tatsache, dass im vergangenen Jahr das Angebot an Übernachtungsbetrieben im Kanton erneut zurückging, sagt Coray. Gab es 2019 noch 86 Übernachtungsgelegenheiten, reduzierte sich diese Zahl im vergangenen Jahr um 8 auf noch 78 Betriebe; zwei davon fehlten allein im Bezirk Einsiedeln.

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