Veröffentlicht am

Offes Briefli a d’Einsiedler

Offes Briefli a d’Einsiedler Offes Briefli a d’Einsiedler

Einsiedeln. 15. Februar 1896. Mit riesigen Schritten nahen die Tage heran, wo Prinz Carneval sein Szepter schwingt, und die Dominos nicht mehr im Dunkeln um die Hausecken herumhuschen, damit ihnen die Sicherheitswächter nicht die Zipfel zurückbehalten. Verschiedene alte Kleider und alter «Grümpel» harren des Momentes, wo sie aus ihrer Dunkelheit an das helle Tageslicht gezogen werden, um als Bekleidungsgegenstände für die «Hudi» verwendet zu werden und so die Fastnacht mit «Spektakel» zu eröffnen.

Das ist die Zeit, wo dem «Waldstätter» die rauhe Schale des Herzens springt und er sich in ungezwungener Weise über die Sommerstrapazen hinweghebt. Ich hätte die grösste Lust meine Feder zum Zwecke einer «Einsiedler Carnevals Plauderei » in die Tiefe meines Tintenfasses zu versenken, wenn mich daran nicht zu viel Arbeit verhindern würde. Das letzte Jahr habe meinen Gruss in Form eines Zeddel an den «Geigenbock» in der Schlange kund geben lassen und heute soll mir die Druckerpresse behülflich sein, hiemit die herzlichsten Grüsse zu den Fastnachtsfreuden zu entbieten, mit der Versicherung an alle Masken, dass auch ich in Gedanken das Tanzbein schwinge. Immerhin kann ich es beinahe nicht verwinden, per Extrazug die bischöfliche Residenz zu verlassen um nachzusehen wie sich die jungen und alten Kämpen auch in der Schlange verhalten oder ob der «Kronewirt» «d’Wallenstatter » engagiert habe. – Viel Vergnügen und einen kurzweiligen Aschermittwoch beim Falken – mit oder besser ohne «Horeschlittenbrand».

Share
LATEST NEWS