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Kommandant statt Einsatzkraft vor Ort

Vi. Die Einsatzkräfte der Kantonspolizei waren am Güdelmontag in Einsiedeln nicht zu beneiden. In unzähligen Gesprächen versuchten sie, Maskierte und Zuschauer gleichermassen zum Einhalten der Corona-Vorschriften zu bewegen. Mehrheitlich ging es um Abstand und Maskentragen. Die Polizisten erledigten diese Aufgabe mit grosser Geduld. In einer ruhigen Minute kurz vor 17 Uhr, als sich die Situation zu entspannen schien, beteuerte einer der im Einsatz stehenden Polizisten, «nicht gegen die Bevölkerung sein zu wollen». Man glaubte es ihm.

Gerade um den Einsatzkräften eine Stimme zu geben und den Menschen hinter der Uniform sichtbar zu machen, fragte der Einsiedler Anzeiger am Güdeldienstag beim Polizeikommando um ein Interview mit einem dienstleistenden Polizisten an – zum Schutz der Person notfalls auch anonym. Was nämlich am Montag nach 17 Uhr, respektive 20 Uhr geschah, war beschämend: Tätliche Angriffe auf Polizisten und eine Aggression, welche die Kantonspolizei nicht gewohnt war. Den EA interessierte, wie ein Polizist mit einer solchen Situation umgeht und wie er sie verarbeiten kann.

Die Antwort war leider abschlägig, wenn auch nachvollziehbar: «Es entspricht nicht der Art und Weise der Kantonspolizei Schwyz, anonyme Interviews zu geben. Wenn wir etwas zu sagen haben, so stehen wir mit Namen und Gesicht hin.» Im konkreten Fall will die Kantonspolizei «nicht einen Mitarbeitenden als Einsatzkraft ins Zentrum stellen». Aus diesem Grund hat das Kommando unserer Zeitung eine Absage erteilt. Dafür stand Kommandant Damian Meier als Auskunftsperson zur Verfügung, quasi stellvertretend für die Mitarbeitenden, welche im Einsatz standen.

Meier war am Güdelmontag nicht persönlich vor Ort, wurde aber «laufend über die Lage informiert ». Über die maximal im Einsatz stehenden Polizisten machte die Kantonspolizei auf Anfrage keine Angaben – aus prinzipiellen Gründen nicht.

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