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Geht es um das Wohl der Eltern und Kinder?

ABSTIMMUNGEN

Schulergänzende Betreuungsangebote

Der Blick in die «Informationen zur Volksabstimmung» wirft Fragen auf. Es wird darin argumentiert, dass für viele Familien zwei Erwerbseinkommen unabdingbar sind. Gleichzeitig schätzt man, dass rund 60 bis 70 Prozent der Eltern den höchsten Tarif bezahlen, also zu den gut Verdienenden gehören. Wie geht das zusammen? Wird die bezirkseigene Wohnung an der Nordstrasse 17 kostenlos zur Verfügung gestellt?

Geht es überhaupt um das Wohl der Kinder und der Eltern? Steckt dahinter nicht der Wunsch nach stärkerer Kontrolle über die Kinder und indirekt über die Eltern? Bei den volkswirtschaftlichen Aspekten wird mit zunehmendem Bedarf der Wirtschaft argumentiert und den Müttern, die dem Arbeitsmarkt (wohl gesagt: nur vorübergehend) verloren gehen. Durch staatliche Kinderbetreuung sollen als positiver Effekt eine höhere Geburtenrate und höhere Einkommen erzielt werden!?

Wieso genau entschliesst sich ein Paar Kinder zu kriegen? Geht es um die Verwirklichung biologischer Triebe, dem Wunsch nach einem gemeinsamen Kind mit dem Partner oder die Produktion von Massenware für die Wirtschaft, zur Sicherung der AHV und höherer Steuereinnahmen und nicht zu vergessen: Sozialisierung/Nacherziehung nach klaren Vorstellungen von Staatsstrategen und Technokraten? Sich der Aufgabe als Eltern zu stellen und nicht einen Grossteil der Verantwortung (gegen Bezahlung) immer stärker an den Staat zu delegieren, ist eine Frage, die man sich stellen könnte. Die zurzeit grassierende Bevormundungsepidemie zeigt deutlich, wie stark das Interesse an Bürgern ist, die weder Pipp noch Papp sagen. Wer private Angelegenheiten an den Staat delegiert, nimmt auch eine Teilentmündigung in Kauf.

Sagen Sie Ja oder Nein zu Tarifordnung, Betriebsreglement und Konzepten, damit der Bezirksrat ein weiteres Steuerungsinstrument erhält? Gabriele Zimmermann (Einsiedeln)

Unsere gesamtheitlichen Gesellschaftsstrukturen sowie auch die Wirtschaft als Ganzes befinden sich in einem steten Wandel. Dieser Grundsatz gilt in Zeiten einer Pandemie umso mehr. Daher ist es nur folgerichtig, dass ebenfalls politische und öffentliche Angebote sich diesem Wandel anpassen.

Als berufsmässiger Treuhänder ist die Frage der Standortattraktivität ein wichtiges Thema. Erfahrungen zeigen, dass dabei nicht nur harte Faktoren (zum Beispiel Steuerlast oder Immobilienpreise) ausschlaggebend sind, sondern eben auch weiche Kriterien wie Schulangebote oder Freizeitmöglichkeiten. Aber auch als lokale Doppelverdiener- Familie mit jeweils eigenen Unternehmen ist es eine zusätzliche Herausforderung, alle erzieherischen und familiären Aufgaben unter einen Hut zu bringen.

Wir sind daher überzeugt, dass die Einführung von schulergänzenden Tagesstrukturen für den gesamten Raum Einsiedeln volkswirtschaftliche und familienbezogene Vorteile mit sich bringen wird. Für uns ist es keine Frage, sondern eine Selbstverständlichkeit, dass entsprechende schulergänzende Tagesstrukturen geschaffen werden. Daher legen wir am 7. März ein überzeugendes Ja in die Urne betreffend der Sachvorlage «Einführung von schulergänzenden Betreuungsangeboten an den Schulen Einsiedeln». Susen und Oliver Reuter (Einsiedeln)

Beim Studium der das Schulwesen ergänzenden Vorlage erwachte in mir die Erinnerung an meine Jugendzeit. In jener Zeit überwog die Meinung: Die Frau gehört an den Herd und kümmert sich um die Kinder. Die familiären Ansprüche und das wirtschaftliche System lassen mich inzwischen vom Saulus zum Paulus werden. Wir werden zu neuen Überlegungen angehalten. Soll und darf ein ansonsten gut funktionierendes Familienleben eine von der Mutter gerne ausgeführte Berufstätigkeit bremsen? Soll das Gewerbe auf weibliche Mitarbeiterinnen warten müssen? Muss die Gleichberechtigung weiterhin abseitsstehen? Jedes Paar soll die Chance haben, selber bestimmen zu können, wie es sein Familienleben gestalten will. Die Kinder lernen frühzeitig in einer ausserfamiliären Gemeinschaft das wichtige Miteinander.

Die Attraktivität des Standortes Einsiedeln wird für Firmen und Eltern gleichermassen gestärkt. Solches lässt auch höhere Steuereinkommen erhoffen. Gut betreute und geförderte Kinder haben auch entsprechend bessere Chancen für ihre Zukunft.

Wer sich darauf einrichtet, muss aber das Problem der Kinderbetreuung lösen. Die Sachvorlage der «Schulergänzenden Betreuung», welche am 7. März zur Abstimmung kommt, unterstütze ich voll und ganz. Die Argumente und das aufgesplittete Angebot überzeugen mich. Die Finanzierung wird dem Budget von Familien und Alleinerziehenden Frauen und Männern angepasst und sollte für den Bezirk tragbar sein.

Wer den Zeitgeist richtig zu deuten versteht, stimmt dem «schulergänzenden Betreuungsangebot an den Schulen Einsiedeln » zu. Es geht um eine gut funktionierende Stütze der alles umfassenden Lebensgemeinschaft. Karl Hensler Allmeindstrasse (Einsiedeln)

Schulergänzende Betreuung

Wer würde heute noch ohne Geschirrspüler, Kühlschrank, Internet leben? Wer möchte ohne AHV und Pensionskasse alt werden? Diese technischen und gesellschaftlichen Errungenschaften decken wichtige Bedürfnisse ab. Die Gesellschaft entwickelt sich, gibt uns mehr Freiheit und Sicherheit. Auch die klassische Familie wird flexibler, genau so wie die Arbeitswelt.

Es ist diese Dynamik, die uns Wohlstand und viele Freiheiten beschert hat. Eine vertrauenswürdige Betreuung unserer Kinder über Mittag und ausserhalb der Schulzeit ist ein wichtiger Teil dieser Dynamik. Sie ermöglicht Familien, nach Bedarf zu arbeiten und so flexibel zu sein, wie es die Wirtschaft fordert. Eine ausserschulische Kinderbetreuung ist heute Standard, und Einsiedeln hat jetzt eine perfekte Chance, als Standortgemeinde attraktiver zu werden. Darum ein klares Ja zu den «schulergänzenden Tagesstrukturen».

Martin Lüthi (Trachslau)

Elternverein sagt ganz klar Ja

Schulergänzende Tagesstrukturen für Einsiedeln

Unsere Gesellschaft entwickelt sich, wird dynamischer und moderner. Damit verbunden sind grosse Herausforderungen, insbesondere für die Familien. Nun geht Einsiedeln proaktiv an das Thema Schulergänzende Tagesstrukturen heran und hat mit einer breiten Mehrheit aus der Bevölkerung und den politischen Parteien eine zukunftsträchtige Lösung erarbeitet. Der Elternverein Einsiedeln (EVE) spricht sich klar für ein solches Angebot aus. Warum?

Der Bauboom der letzten Jahre – wovon das einheimische Bau-Gewerbe sehr profitiert hat –, bringt es mit sich, dass für eine gesunde Entwicklung des Dorfes, des Bezirks auch die entsprechenden schulischen Infrastrukturen vorliegen. Die neu zugezogenen Familien sind Steuerzahler, nutzen beim Einkauf die örtlichen Läden und Anbieter und beleben Dorf und Vereine. Ein moderner Familienentwurf ist möglich, Frauen können nach der Kleinkinderphase einfacher wieder ins Berufsleben einsteigen und die Eltern können partnerschaftlich die Erziehungs- und Erwerbsarbeit unter sich aufteilen. Für Alleinerziehende und getrenntlebende Elternteile können schulergänzende Tagesstrukturen existenziell sein, weil es ihnen ermöglicht, im Teil- oder Vollzeitpensum zu arbeiten.

Geben Sie sich einen Ruck und stimmen Sie Ja für die Schulergänzenden Tagesstrukturen. Die Familien profitieren, die Standortattraktivität wird zunehmen und die höheren Steuererträge gleichen den Aufwand bei Weitem aus.

Elternverein Einsiedeln (Vorstand)

Genug ist genug

Zur Rotenfluebahn-Abstimmung

Die Rotenfluebahn ist unbestritten eine wertvolle freizeitliche Anlage für den Bezirk Schwyz, daher ist für diese auch beim Bau mit genügend hohen finanziellen Mitteln unterstützt worden. Nun wird hier eine erneute Geldspritze (Kreditsicherungsgarantie) verlangt. So ein Sonderfall würde weitere Fälle mit sich ziehen.

Vom Ja-Komitee kommt hervor: «Wir als Bezirk müssen nur bürgen, Geld muss keines in die Hand genommen werden». Dies ist nur die halbe Wahrheit, denn «bürgen» heisst «würgen». Der Bürger muss für die Forderung einstehen, wenn der Schuldner seiner Verpflichtung nicht nachkommt. Die millionenhohen Beiträge haben gereicht. Es gibt auch noch andere Anlagen im Bezirk.

Auch der Bezirk Schwyz und die Rechnungsprüfungskommission sagen Nein zur erneuten Geldspritze, dies aus den hervorgehenden Gründen. Darum stimme ich klar Nein, so entsteht auch kein Präjudizfall (Entscheidung eines obersten Gerichts, welche sich für weitere Rechtsfälle übertragen lässt).

Adolf Fässler (Unteriberg) Kantonsrat SVP

Zur Kreditsicherung der Rotenfluebahn

Ich bin einer dieser Aktionäre der Rotenfluebahn, der während des Bahnbaus zugestossen ist. Die Gegenseite zur Kreditsicherung des Bezirks Schwyz begründet ihre Argumente teilweise aus der Geschichte der Hoch-Ybrig AG. Was hier zu kurz greift: Dort war es zuerst eine Managementfrage. Und bei den Sanierungsmassnamen wurde die Zufahrtsstrasse an die Gemeinde abgetreten.

Hier geht es um die Fragestellung: Wie generiere ich mittelfristig genug Ertrag für den Erhalt der Rotenfluegondelbahn? Ein Baustein ist die aktuelle Kreditsicherung, Massnahmen und das Aufstocken des Eigenkapitals. Um so das Parkplatzangebot erweitern zu können (sofern es einmal eine rechtskräftige Baubewilligung gibt). Hier gibt es finanzielle Erwartungen. Ob sie so eintreffen, hängt auch von externen Entwicklungen ab. Einmal wie Bund und Kantone die Strassen finanzieren (Road Pricing). Dazu kommt die Entwicklung zum autonomen Autofahren, was das Parkplatzbedürfnis auch verändern wird. Was aber wichtiger ist, dass der Erlebnishunger auf dem Berg gross genug ist.

An der Gemeindeversammlung von Schwyz vom 12. August 2020 hat Verwaltungsratspräsident Roland Pfyl folgende Aussage gemacht: «Über 50 Prozent der Gäste können der Sommerzeit zugewiesen werden. lm Winter gelangen rund 60 Prozent der Personen mit einem Skiticket in die Region». Sieht man sich die Geschäftsberichte an, so lässt sich rasch erkennen: Stimmt die Qualität zum Pistenski- oder Schlittenfahren mit dem Aufwand überein, gibt es den entsprechenden Ertrag. Bei den Wintererwartungen hat sich der Verwaltungsrat die Sache zu einfach gemacht. Es gibt nun halt den Klimawandel, dazu kommen auch noch Demografie und Migrationseffekt. Das Unternehmen muss sich gegenwartsnah mit diesen Faktoren vermehrt auseinandersetzen und entsprechende Projekte entwickeln. Um so die Aktivierung der Kreditsicherung zu vermeiden.

Andreas Noske (Einsiedeln)

Fortschrittliches Abkommen

Mit seinem Nein zum Freihandelsabkommen torpediert der Gewerkschaftsbund des Kantons Schwyz die internationalen Bemühungen für eine Verbesserung der Nachhaltigkeitsstandards. Mit dem Abkommen mit Indonesien sind wir hier nämlich einen grossen Schritt weitergekommen.

Indonesien verpflichtet sich, Gesetze zum Schutz von Primärwäldern, Torfmooren und ähnlichen Ökosystemen umzusetzen, die Entwässerung von Torfmooren sowie Brandrodungen zu stoppen und die Rechte der indigenen Bevölkerung wie auch der Arbeitnehmer zu respektieren. Nicht nur werden neue Jobs und neue Perspektiven geschaffen, auch der Schutz der Arbeitnehmer wird sich weiterentwickeln. Jetzt Nein zu einem solch fortschrittlichen Abkommen sagen, wäre ein grosser Fehler. Darum stimme ich Ja zum Freihandelsabkommen mit Indonesien am 7. März. Karl Fisch (Gross)

Nein zum Burkaverbot

Am 7. März stimmen wir über die Burkainitiative ab. Ich sage nein, denn es braucht keine Kleidervorschriften in der Bundesverfassung. Schon heute gibt es zahlreiche Situationen, in denen Gesichter verhüllt werden, zum Beispiel Kälte, durch Schutzmasken oder an der Fasnacht. In keiner dieser Situationen ist es in der Vergangenheit zu erhöhten Gewaltdelikten gekommen. Dasselbe gilt für das Tragen der Burka. Die Burkaträgerinnen sind nicht dafür bekannt, dass sie ihre Verhüllung dazu missbrauchen, Banken zu überfallen oder wahllos Menschen auf der Strasse anzugreifen. In Polizeikontrollen muss die Identität bereits heute unverschleiert kontrolliert werden können.

Ein nationales Verbot ist übertrieben; in der Schweiz gibt es nur wenige Frauen, die ihr Gesicht verhüllen. Die Kantone sollen zuständig bleiben und selbst die Regeln aufstellen. Frauen werden nicht gestärkt, verschleierte Frauen würden im Alltag gar noch zusätzlich ausgegrenzt. Die Initiative leistet keinen Beitrag zur Integration oder zur Bekämpfung der Gewalt an Frauen und schon gar nicht einen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung.

Unser Land befindet sich in der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Wiederbelebung wichtiger Märkte verträgt in der aktuellen Situation keine zusätzlichen Hürden. Die Schweiz steht für ein offenes und tolerantes Gastland, welches anderen Kulturen aufgeschlossen gegenübersteht und seine Gäste nicht nach Merkmalen wie Geschlecht, Religion oder Herkunft beurteilt.

Der indirekte Gegenvorschlag des Bundesrates nimmt die möglichen Probleme zur Thematik der Verhüllung auf und schlägt gezielte Massnahmen vor, um die Wahrnehmung der öffentlichen Aufgaben sicherzustellen sowie den Zwang zur Gesichtsverhüllung zu bekämpfen. Zielführender ist somit der Gegenvorschlag, der bei einer Ablehnung der Initiative automatisch in Kraft tritt. Anni Zehnder, Kantonsrätin CVP (Einsiedeln)

FDP Frauen gegen Verhüllungsverbot

Die FDP.Die Liberalen Frauen Kanton Schwyz lehnen die Initiative zum Verhüllungsverbot ab (15 Nein zu 1 Ja). Die Initiative schützt und fördert genau nicht die Gleichstellung von Frauen und die nationale Sicherheit. Hinzu kommt, dass in einer freiheitlichen, liberalen Gesellschaft der Staat keine Kleidervorschriften erlassen soll.

Die Ja Parole wurde zum e-ID-Gesetz gefasst (15 Ja zu 1 Nein). Die Schweiz muss in der Digitalisierung einen Schritt nach vorne machen. Die ID ersetzt den Pass nicht. Sie soll lediglich die Identifizierung im Internet sowohl einfacher als auch sicherer machen. Die Schweiz braucht den digitalen Fortschritt.

Einstimmig befürworten die FDP Frauen Schwyz das Wirtschaftsabkommen zwischen den EFTA-Staaten und Indonesien. Das Abkommen setzt neue Impulse für die Wirtschaft und fördert den Handel nachhaltig.

FDP.Die Liberalen Frauen Kanton Schwyz

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