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Ohne Nachwehen

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ZWISCHENLUEGETEN 3

LAURA KÄLIN

Endlich ist sie da, die langersehnte Fasnacht – oder doch nicht? Wenn ich nur schon daran denke, dass all meine Gwändli und die farbige Schminke heuer im Schrank bleiben müssen, bin ich traurig. In anderen Jahren gab es um diese Zeit immer viel zu tun. Zuerst ein Motto aussuchen, dann geeignete Materialien kaufen und basteln, um sich am Tag X möglichst gut – und vor allem unkenntlich – verkleidet den Zuschauern zu präsentieren.

Heuer ist alles anders. Aus Frust vernichte ich zwar Fasnachtschüechli und -krapfen am Laufmeter, ansonsten will das Fasnachtsfieber bei mir nicht so richtig aufkommen. Die Wohnung dekorieren? Nein danke, diesen Event lasse ich heuer ausfallen.

Einige Kolleginnen wollten gestern Abend trotzdem «nach draussen gehen» und sich umsehen, was so läuft. Dafür war ich nicht motiviert. Ich habe einerseits meine Ferientage gestrichen, wie auch keine Lust, stundenlang in der Kälte auszuharren ohne eine Möglichkeit, sich drinnen in der warmen Beiz aufzuwärmen. Von da her muss ich sagen – die Corona-Massnahmen wirken bei mir bestens, mein Hudi-Gen wurde sozusagen im Keim erstickt.

Heute Morgen beim Aufwachen habe ich jedoch die positive Seite der Medaille entdeckt: Ich war ausgeschlafen, kein Kater in Sicht und nirgends in der Wohnung liegen Konfetti. Trotzdem hoffe ich, dass der Ausfall der fünften Jahreszeit eine Ausnahme bleibt. Ich hätte nämlich bereits ein paar Kostüm-Ideen im Hinterstübchen!

* Die 20-Jährige vermisst die fünfte Jahreszeit zwar, kann sich unter den geltenden Vorgaben aber nicht vorstellen, verkleidet durch die Strassen zu ziehen.

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